Pandur EVO

Fahrzeuge, Waffen, Wasserfahrzeuge, Ausrüstung und Uniformen
theoderich
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Re: Pandur EVO

Beitrag von theoderich »

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In Mautern fand eine Projektbesprechung über den neuen Pandur EVO statt. Der Pandur EVO ist das neueste Gefechtsfahrzeug des Bundesheeres und wird in der 3.Jägerbrigade – und hier im Jägerbataillon 17 – eingeführt. Besonders an diesem Projekt ist, dass das Fahrzeug in Österreich entwickelt und auch zu über 70 Prozent in Österreich produziert wird. Weitere Innovation ist, dass von Anfang an die Truppe – also der Endnutzer – in die Planung und Entwicklung eingebunden war und ist. So können Meinungen und Ideen der Truppe, welche in der gerade laufenden Erprobung auftreten, direkt ins Projekt Einzug finden. Teilnehmer an dieser Besprechung sind immer Vertreter der Herstellerfirmen #GDELS und #ESLAIT sowie alle relevanten Stellen im BMLV bis hin zum Nutzerverband dem Jägerbataillon 17.
https://www.facebook.com/story.php?stor ... -R&paipv=0
Robos
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Re: Pandur EVO

Beitrag von Robos »

Glaubt der Typ wirklich, dass das so kommt?
EVO II
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Re: Pandur EVO

Beitrag von EVO II »

Glaub ich gleich, Oberst Bonadodzky hat einmal gesagt, auf meine Frage warum der EVO kein Camo wie der Ulan bekommt, einfach ein Tarnnetz drüber, ist billiger als die Camo drauf lackieren !
theoderich
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Re: Pandur EVO

Beitrag von theoderich »

Es gibt solche Barracuda-Tarnnetze nur zur Erprobung an Leopard, Ulan, LMV und Pandur A2 - und jetzt offensichtlich auch für den EVO:
Amt für Rüstung und Wehrtechnik. Jahresbericht 2018 (Wien 2019), p. 156 hat geschrieben:Weitere Projekte des Referats "Physikalische Messtechnik" im Jahr 2018:
  • Abnahme und Güteprüfung für das Mobile Camouflage System (MCS) für LMV Husar.
HESS Markus: Thermische Signatur von Gefechtsfahrzeugen - ausgestattet mit mobilen Camouflage Systemen, in: Signaturmanagement & Signaturreduzierung (= Exempla Docent. Schriftenreihe des Heerestruppenschule, 1. Ausgabe 2019), p. 14-15
Das ÖBH hat derzeit Erprobungsmuster für den KPz Leopard 2A4, SPz Ulan, MTPz UN Pandur 1 und GMF Husar erworben, die derzeit getestet werden. Ein Ziel ist es – sofern es die budgetäre Situation erlaubt – sämtliche im Auslandseinsatz befindlichen Kampffahrzeuge mit solch einem System auszustatten.
https://bibisdata.bmlv.gv.at/192920.pdf

Fix eingeführt sind sie nicht.

Das schwedische Heer hat entsprechende Tarnnetze vor vier Jahren am Strv122 und am Strf90 erprobt:

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https://de-de.facebook.com/markstridssk ... ?__tn__=-R
Robos
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Re: Pandur EVO

Beitrag von Robos »

Eigentlich habe ich gemeint, ob der wirklich glaubt, dass das maßgeschneidert ist, was er da gesehen hat!
Milizler
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Re: Pandur EVO

Beitrag von Milizler »

Meine Güte, was der @bundesheerbauer da macht ist Marketing fürs Volk da muss man nicht jedes Wort auf die Waagschale legen.
Phoenix
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Re: Pandur EVO

Beitrag von Phoenix »

Bekommt die Waffenstation keine Wintertarnung, zumindest Streifen?
Phoenix
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Re: Pandur EVO

Beitrag von Phoenix »

Hat jemand eine Ahnung ob es eine Absicht gibt auch mal EVOs mit stärkerer Bewaffnung anzuschaffen? - "und ich meine jetzt ned in 25 Jahren"
theoderich
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Re: Pandur EVO

Beitrag von theoderich »

Phoenix hat geschrieben: Do 29. Apr 2021, 09:43Hat jemand eine Ahnung ob es eine Absicht gibt auch mal EVOs mit stärkerer Bewaffnung anzuschaffen? - "und ich meine jetzt ned in 25 Jahren"
Nein. Denkbar ist die Integration einer 40 mm-Granatmaschinenwaffe in die bestehende Waffenstation - wenn irgendwann die Mittel zum Kauf und zur Einführung dieser Waffe zur Verfügung stehen. Ein EVO z.B. mit einem unbemannten Turm mit 30 mm-Maschinenkanone und PAL würde eine Neukonstruktion der Wanne erfordern.

In Spanien z.B. sollen die VCR "Dragón" mit 30 mm-Kanone bei den "Kavallerieregimentern" [Regimiento de Caballeria 'Montesa' n.º 3, Regimiento de Caballería "Lusitania" n.º 8, Regimiento de Caballería “España” nº 11, Brigada 'Rey Alfonso XIII' II de la Legión, Grupo de Caballería Acorazado “Almansa” II/10 (GCAC II/10), Regimiento de Caballería 'FARNESIO' Nº12, Grupo de Caballería "Santiago"] eingesetzt werden - das ist eine Art mechanisierte Infanterie. Eine Waffengattung, die in Österreich gar nicht existiert und am ehesten mit den Panzergrenadieren vergleichbar ist.

In Deutschland werden GTK "Boxer" mit 30 mm-Kanone als "schwerer Waffenträger Infanterie" den Waffenträger "Wiesel 1" mit Maschinenkanone ersetzen:

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Diese Fähigkeit gibt es in Österreich auch nicht. Vor 22 Jahren wurden über einen sehr kurzen Zeitraum Überlegungen angestellt, den "Pandur I" mit 30 mm-Turm für Aufklärungskompanien einzuführen.

Die Organisationspläne der Jägerbataillone sind ca. 15 Jahre alt - dort ist keine Rede von einer Bewaffnung oberhalb von 12,7 mm MGs oder 40 mm GMW:
2008 wurden als Einsparungsmaßnahme bei allen Jägerbataillonen, außer bei der 6. Jägerbrigade, die Kampfunterstützungskompanien (früher: "Schwere Kompanien") aufgelöst. Den KUKp bei der 6. Jägerbrigade wurden dafür die Tragtierstaffeln entzogen [ABWERZGER Vzlt Josef: Abschied von der Tragtierstaffel, in: Der Gebirgsschütze. Truppenzeitung des Hochgebirgs-Jägerbataillons 26 Spittal/Drau, H 3 (2009), p. 8-9, Online verfügbar unter: https://www.bundesheer.at/sk/lask/briga ... _03_09.pdf]:
  • Jägerbataillon 19

    Das Jägerbataillon 19 gliedert sich in:

    Die Stabskompanie:
    Sie ist für "die Führung und Versorgung" des Bataillons zuständig. Ihr Auftrag reicht von der Sicherstellung der Verbindungen über die Instandsetzung von Fahrzeugen und Gerät bis zur Verpflegung und Ausrüstung sowie der Sanitätsversorgung der Soldaten innerhalb des Bataillons. Weiters steht zur Ausbildung der Kraftfahrer eine Fahrschule zur Verfügung.

    Die 1. - 3. Jägerkompanie:
    Bilden "die Kampfelemente des Bataillons". Sie sind die Träger der Bewegung und des Nahkampfes und stellen die entscheidende Stoßkraft des Bataillons dar. Sie können in jedem gangbaren Gelände eingesetzt werden. Der Infanteriekampf stellt die größten Anforderungen an den Soldaten, von dem auch unter schwierigen Verhältnissen voller Einsatz gefordert wird.
    Der Großteil des Kaders der 1.JgKp stellt auch den Haupanteil der gep1.JgKp/AUCON 5/KFOR.

    Die schwere Kompanie:
    Ist jene, durch deren Einsatz der Bataillonskommandant auf das Gefecht einen "entscheidenden Einfluss" nehmen kann. Sie besteht aus einem Pionierzug für die technischen Aufgaben, einen Panzerabwehrlenkwaffenzug für die weitreichende Panzerabwehr, einem schweren und einem mittleren Granatwerferzug für die Steilfeuerunterstützung und einem Maschinenkanonenzug der auch zur Fliegerabwehr eingesetzt werden kann.
    http://web.archive.org/web/200209250405 ... iten.shtml
  • Das Ende der Kampfunterstützungskompanie. Lagefeststellung, in: Der Panther. Truppenzeitung des Jägerbataillons 17, H 4 (2008), p. 7
    Tatsächlich betroffen von der Auflösung sind die Kommandogruppe und die Versorgungsgruppe, der Panzerabwehrlenkwaffenzug und der Pionierzug (seit 2004 Unterstützungszug genannt). Der Aufklärungszug und der schwere Granatwerferzug werden in Zukunft bei der Stabskompanie verwendet.
    https://www.bundesheer.at/sk/lask/briga ... 4_2008.pdf
2016 wurden sie in verminderter Form wieder aufgestellt und dafür bei allen Jägerbataillonen die präsenten 3. Jägerkompanien in Milizeinheiten umgewandelt:
    • Die 3. Jägerkompanie (mob) ist der Milizanteil des Jägerbataillons 18.
    • Die Kampfunterstützungskompanie verfügt über alle schweren Waffen des Bataillons. Dazu gehören der schwere Granatwerferzug, der Panzerabwehrlenkwaffenzug, der Aufklärungszug und der Unterstützungszug.
    https://www.jgb18.at/download/infofolder_jgb18.pdf
Wie die Umsetzung weiterer Varianten zu bewerten ist, zeigt mMn schon, dass man beim BvS10 MkIIB und bei den neuen Pandur EVO viel zu wenige Fahrzeuge ausschließlich in einer Ausführung zum Mannschaftstransport geordert hat und diese mittels Umbausätzen für zwei weitere Rollen umfunktionieren will - ohne die Stückzahl zu erhöhen.

Beim EVO werden immerhin alle Fahrzeuge an einem Standort in der Südsteiermark konzentriert. Beim BvS10 wurde bekanntlich eine planungswidrige Aufteilung der Flotte auf vier Verbände zu je 8 Fahrzeugen umgesetzt (Und es wird zusätzlich eine nie vorgesehene "Pioniervariante" gebastelt.):
Es wurde die Anzahl von 32 Stück BvS10AUT, welche konkret beschafft werden, als Grundlage verwendet. Diese Anzahl von 32 Stück lässt eine Ausstattung einer Jägerkompanie mit 24 Stück zu.Die Pionierkampfunterstützungskompanie (PiKUKp) würde grundsätzlich zumindest 12 Fahrzeuge benötigen. Damit wären die Kdo&VersGrp mit 2, der Panzerpionierzug mit 9 Fahrzeugen und der schwere PiZg mit 1 Fahrzeug ausstattbar. Da lediglich 8 Stück übrigbleiben wurden verschiedene Varianten beurteilt, die zu nachfolgender Aufteilung geführt haben:

Die Ausstattung der GebJgKp wurde in einem Positionspapier des Kommandos Gebirgskampf mit 24 Stück BvS10AUT vorgeschlagen:

[...]

Die Ausstattung der PiKUKp/PiB2 ist im Positionspapier des KdoGebKpf mit 8 Fahrzeugen wie folgt vorgeschlagen, was jedoch keine Vollausstattung bedeutet:

[...]
Mit der nun vorgesehenen Mindestausstattung sind nur Teile der Einsatzaufgaben abdeckbar, die Fahrzeuge müssen teilweise sogar umgebaut werden. Die umgebauten Exemplare müssen jedoch immer vom eigentlichen Hauptverwendungszweck abgezogen werden.
https://bibisdata.bmlv.gv.at/196076.pdf
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