Schützenpanzer Ulan (ASCOD)

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tom69
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Re: Schützenpanzer Ulan (ASCOD)

Beitrag von tom69 »

muck hat geschrieben: So 21. Mär 2021, 04:40 Nochmals die Frage: Wie lange dauert im Bundesheer die Ausbildung von Fahrern, Schützen und Kommandanten auf Leopard 2 und Ulan? Wie viele Besatzungen könnten entsprechend pro Rekrutenjahrgang und Fahrzeug ausgebildet werden?
Ausbilden und Beherrschen sind 2 Paar Schuhe.
Das jeweilige System zu bedienen ist relativ rasch vermittelt. Ich weiß die genauen Zeiten jetzt nicht genau, aber Fahrschule ca. 4-5 Wochen, Richtschützenkurs - ca. 2-3 Monate, Kdt-Ausbildung nochmals ca. 2 Monate dazu.
Um das jeweilige Waffensystem aber erfolgreich im Gefecht einsetzen zu können, bedarf es an Erfahrung und die kommt nur durch häufiges Üben, Üben und nochmals Üben...und das nicht nur am SImulator sondern fahrend! - heisst nicht ohne Grund: "Erfahrung!"
Dr4ven
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Re: Schützenpanzer Ulan (ASCOD)

Beitrag von Dr4ven »

Für einen Wiederaufbau wird man keine Grundstücke und schon gar keinen Kader mehr haben, da der Privatsektor dem BMLV alles abgrast.
Das Thema Wiederaufbau ist doch komplett zu vergessen, das zeigen ja die Beispiele BENELUX und Deutschland.
Die Deutschen sind jetzt dabei Geld in die Hand zu nehmen - etwas das hier in AT politisch und vor allem gesellschaftlich aufgrund fehlender Konflikte im Inland absolut nicht passieren wird, bevor es zu spät ist.

Es gibt nur eine politische Partei, die eine kommende Auslagerung der LV an die EU und damit an die NATO ablehnt und diese hat nur noch knappe 10% in der Bevölkerung.

Diese Reduzierungen sind nur ein Teil dessen was noch kommen wird, um ja nicht aktiv in einen Konflikt eingreifen zu KÖNNEN, sondern nur um von Bündnispartnern der EU zu VERLANGEN.

Man wird sich ein bisschen Ausbildung fremder Truppen im Bereich Gebirgsjäger an das Revers heften, Desaster Relief anbieten (ABC Abwehr, Pioniere), Teil einer SOF Kooperation sein (bereits aktiv), mit den paar neuen Leo 2 dann in Ungarn zur Ausbildung spazieren fahren, Logistikunterstützung zum Durchmarsch fremder Truppen leisten sowie ausbauen und Verträge zur Nutzung des österreichischen Luftraumes etc abschliessen, das war es dann mit der Österreichischen Landesverteidigung.

Wer aus der jüngsten Vergangenheit nichts lernt, dem ist nicht mehr zu helfen, denn seit 30 Jahren wird nur noch abgebaut, ohne neue Kompetenzen wirklich auf ein brauchbares Niveau ausserhalb von Schulen und Institutionen aufzubauen.
Bis zur kommenden Wahl bleibt noch alles - dann wird kahlgeschlagen.
theoderich
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Re: Schützenpanzer Ulan (ASCOD)

Beitrag von theoderich »

Das Bundesheer kann - mangels Fahrzeugen und Gerät - nicht einmal mehr Assistenzeinsätze bei großflächigen Katastrophen bewältigen, ohne externe Unterstützung durch die Feuerwehren, die Gemeinden oder gar das Leistungsrecht in Anspruch zu nehmen.
muck
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Re: Schützenpanzer Ulan (ASCOD)

Beitrag von muck »

tom69 hat geschrieben: So 21. Mär 2021, 10:03Ausbilden und Beherrschen sind 2 Paar Schuhe. […] Um das jeweilige Waffensystem aber erfolgreich im Gefecht einsetzen zu können, bedarf es an Erfahrung und die kommt nur durch häufiges Üben, Üben und nochmals Üben...und das nicht nur am SImulator sondern fahrend! - heisst nicht ohne Grund: "Erfahrung!"
Gewiss, aber so wird die Rechnung nicht lauten. Die Politik wird sagen: Ihr könnt also pro Quartal soundsoviele Fahrer ausspucken? Und die Generale werden sich vielleicht sogar mit dem Wunschdenken zufrieden geben, man könnte die auf dem Papier ausgebildeten Besatzungen ja nötigenfalls in Wehrübungen auf Vordermann bringen.
tom69 hat geschrieben: So 21. Mär 2021, 10:03Das jeweilige System zu bedienen ist relativ rasch vermittelt. Ich weiß die genauen Zeiten jetzt nicht genau, aber Fahrschule ca. 4-5 Wochen, Richtschützenkurs - ca. 2-3 Monate, Kdt-Ausbildung nochmals ca. 2 Monate dazu.
Danke für die Antwort. Also im vermuteten Rahmen.

Freilich geht nicht jeder Rekrut zur Panzer- oder Panzergrenadiertruppe. Von der mangelnden Erfahrung, wie Du richtig eingewandt hast, gar nicht zu reden, würden also nicht mal auf dem Papier ausreichend fähige Besatzungen ausgebildet werden, um im Ernstfall einen halbwegs raschen Wiederaufwuchs zu ermöglichen.
theoderich
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Re: Schützenpanzer Ulan (ASCOD)

Beitrag von theoderich »

muck hat geschrieben: So 21. Mär 2021, 16:40Von der mangelnden Erfahrung, wie Du richtig eingewandt hast, gar nicht zu reden, würden also nicht mal auf dem Papier ausreichend fähige Besatzungen ausgebildet werden, um im Ernstfall einen halbwegs raschen Wiederaufwuchs zu ermöglichen.
Die Verfügbarkeit von Personal, die Ausbildung und die mangelnde Erfahrung sind das eine. Der Mangel an Gerät ist das andere. Denn für ein Beschaffungsprojekt benötigt man vom Militärischen Pflichtenheft bis zur Einführung mindestens sieben Jahre Vorlaufzeit. Um die Freigabe der notwendigen Gelder beim Finanzministerium zu erreichen, müssen zusätzlich mehrere Jahre eingeplant werden. Man kann sich nicht einfach auf den Art. 51 B-VG hinausreden (Was aber genau das ist, was "verantwortungsvolle" österreichische Politiker tun würden.):
2. Im Verteidigungsfall dürfen für Zwecke der umfassenden Landesverteidigung (Art. 9a) unabweisliche zusätzliche Mittel innerhalb eines Finanzjahres bis zur Höhe von insgesamt 10 vH der durch Bundesfinanzgesetz vorgesehenen Summe an Mittelverwendungen auf Grund einer Verordnung der Bundesregierung im Einvernehmen mit dem mit der Vorberatung von Bundesfinanzgesetzen betrauten Ausschuss des Nationalrates geleistet werden.

Soweit die Bereitstellung solcher zusätzlicher Mittel nicht durch Mitteleinsparungen oder zusätzlich aufgebrachte Mittel sichergestellt werden kann, hat die Verordnung der Bundesregierung den Bundesminister für Finanzen zu ermächtigen, durch Eingehen oder Umwandlung von Finanzschulden für die erforderliche Mittelbereitstellung zu sorgen.
vH __ vom Hundert
https://www.ris.bka.gv.at/RisInfo/AbkuerzungBr.pdf

Wenn man realistisch ist, wäre der Beginn des Aufwuchses durch Investitionen und Ausbildungsmaßnahmen gut zehn Jahre vor dem Aufkommen einer Bedrohung erforderlich.

Die Ukraine hat 2014 die Verteidigungsausgaben um 50 % erhöht. Bis heute haben sie sich beinahe verdoppelt.

https://data.worldbank.org/indicator/MS ... cations=UA

Effekt? Null.

Und im Gegensatz zu Österreich hat die Ukraine keine völlig ausgehungerte Rüstungsindustrie, die sich weitgehend von der militärischen Produktion verabschiedet hat.
theoderich
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Re: Schützenpanzer Ulan (ASCOD)

Beitrag von theoderich »

theoderich hat geschrieben: Mi 17. Mär 2021, 21:49
Bgdr Erich Cibulka, Präsident ÖOG hat geschrieben:Später erfuhr ich, dass lediglich eine Leopard-Kompanie und zwei Ulan-Kompanien mit Maßnahmen im Wert von ca. 30 Millionen Euro betroffen sein sollen.
  • EGGER Olt Bernhard: Teiltauglichkeit und Panzerpaket, in: Unser Auftrag. Zeitschrift der Offiziersgesellschaft Wien, H 1 (2021), p. 8
    Jedenfalls soll es dem Vernehmen nach bei den Schützenpanzern zu keiner Reduktion kommen, was zu begrüßen ist.
    http://www.ogwien.at/download/?wpdmdl=526
Robos
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Re: Schützenpanzer Ulan (ASCOD)

Beitrag von Robos »

theoderich hat geschrieben: Mi 7. Apr 2021, 19:39
theoderich hat geschrieben: Mi 17. Mär 2021, 21:49
Bgdr Erich Cibulka, Präsident ÖOG hat geschrieben:Später erfuhr ich, dass lediglich eine Leopard-Kompanie und zwei Ulan-Kompanien mit Maßnahmen im Wert von ca. 30 Millionen Euro betroffen sein sollen.
  • EGGER Olt Bernhard: Teiltauglichkeit und Panzerpaket, in: Unser Auftrag. Zeitschrift der Offiziersgesellschaft Wien, H 1 (2021), p. 8
    Jedenfalls soll es dem Vernehmen nach bei den Schützenpanzern zu keiner Reduktion kommen, was zu begrüßen ist.
    http://www.ogwien.at/download/?wpdmdl=526
Das glaubt aber nur der Kamerad Egger! Sonst aber niemand!
iceman
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Re: Schützenpanzer Ulan (ASCOD)

Beitrag von iceman »

Der glaubt auch, daß die gesamten 600 Mio für die Panzer reserviert sind....
Robos
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Re: Schützenpanzer Ulan (ASCOD)

Beitrag von Robos »

iceman hat geschrieben: Do 8. Apr 2021, 20:26 Der glaubt auch, daß die gesamten 600 Mio für die Panzer reserviert sind....
ja das glaube ich auch, dass der das glaubt!
theoderich
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Re: Schützenpanzer Ulan (ASCOD)

Beitrag von theoderich »

Oberösterreichische Nachrichten vom 13. April 2021, p. 26 hat geschrieben:Tanner: Standorte Wels und Ried abgesichert

Details über die Investitionen in die Panzertruppe erst nach Vorliegen einer Studie Ende 2021


Wels. "Das ist ein wichtiger Schritt für die Mobilität der Brigade und ein ebenso wichtiger für die Modernisierung des Bundesheeres", sagt Klaudia Tanner (VP). Die Verteidigungsministerin konnte gestern drei Schwerlast-Transportsysteme an die 4. Panzergrenadierbrigade in der Welser Hessenkaserne (Kosten: 5,8 Millionen Euro) übergeben.

Mit diesen geländegängigen Sattelzugmaschinen plus den dazugehörigen Sattelanhängern wird der Transport der in Wels stationierten Leopard-2A4-Kampfpanzer wieder möglich. "Es handelt sich hier um die erste Investition in die Panzertruppe seit den 1990er-Jahren", sagt Tanner. Ih erklärtes Ziel ist, die Einsatzbereitschaft der sogenannten "Schweren Brigade" bis zum Jahr 2040 sicherzustellen.

Schweigsam zu Gerüchten

Wie die Investitionen in die Panzertruppe des Heeres im Detail aussehen werden, darauf will sich Tanner noch nicht festlegen. Es werde derzeit eine Studie erarbeitet, die bis Ende 2021 vorliegen soll. Auch Gerüchte - die OÖN berichtete exklusiv darüber - wonach es im Ministerium Bestrebungen geben soll, die Zahl von Kampfpanzern Leopard 2A4 und Ulan Schützenpanzern im Zuge der Modernisierung zu verringern, wollte die Ministerin nicht kommentieren.
Das gibt es auch nur bei uns, dass nach mindestens neun Jahren "Planung" einer Maßnahme erst einmal eine "Studie" zur Umsetzung dieser Maßnahme ausgearbeitet werden muss. In der Hoffnung, dass die Absicht zur Umsetzung dieser Maßnahme bis zum Vorliegen der "Studie" - die natürlich üblicherweise bei Vorliegen zur Verschlusssache erklärt wird - in Vergessenheit geraten ist.
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