Re: Kampfpanzer Leopard 2A4
Verfasst: Do 15. Aug 2019, 13:53
Forum für Österreichs Militärgeschichte
https://www.doppeladler.com/da/forum/
http://www.bundesheer.at/sk/lask/brigad ... l_0319.pdfObstlt Jörg Loidolt, Kdt PzB14, in: Hessen hat geschrieben:Es geht nicht darum eine Gesellschaft unter Waffen zu schaffen, es geht nicht darum hochzurüsten, um Windmühlen zu bekämpfen, es geht darum jenen, die den Weg des Soldaten, aus tiefer innerer Überzeugung, zu gehen bereit sind, das Gerät zur Verfügung zu stellen, das sie zur Auftragserfüllung benötigen. Dies bedeutet für das PzB 14 die zeitnahe Einleitung eines werterhaltenden Updates unseres Hauptwaffensystems des Kampfpanzers Leopard 2A4.
Das Tankmuseum in Bovington, UK, verfügt über einen fahrbereiten Leopard 2A4, das deutsche Panzermuseum Munster erhielt heuer das Truppenerprobungsfahrzeug des Leopard 2A5, Ungarn beschafft 44 neue Leopard 2A7, die Tschechische Republik startet ein Werterhaltungsprogramm für seine T72 Panzer, Polen will seine Leopard-Flotte, 4 Verbände, zumindest auf den Stand Leopard 2A6 bringen, die Niederlande verstärken ihr Engagement im deutsch-niederländischen Bataillon und die Deutsche Bundeswehr rüstet ihre Kampfpanzer mit aktiven Schutzsystemen aus, um ihren Soldaten im Baltikum entsprechenden Schutz zukommen zu lassen.
Wer militärische Landesverteidigung will, muss auch den finanziellen Rahmen dafür bereitstellen. Wir, die Soldaten des PzB14, wollen nicht aus goldenen Schüsseln essen, wir wollen anderen sicher nichts verwehren oder gar streitig machen. Wir wollen für den Ernstfall körperlich, ausbildungsmäßig und materiell gut gerüstet sein, um den Frieden, wenn es sein muss, unter Einsatz unseres Lebens, zu verteidigen. Was wir wollen ist der notwendige Respekt und eine als hoch bewertbare Überlebenschance im Gefecht.
Ich denke, dies ist nicht zu hoch gegriffen. Natürlich werden wir, jeden Tag aufs Neue, daran arbeiten diesen Respekt zu verdienen und die an uns gestellten Aufträge zur Zufriedenheit des Souveräns zu erfüllen.
1. Wie ist der aktuelle Stand des im Herbst 2017 von der Europäischen Verteidigungsagentur (European Defence Agency – EDA) gestarteten „Pooling & Sharing“-Projekt „Optimisation of the Main Battle Tank Capability in Europe with initial focus on Leopard 2 (OMBT-Leo2)“ (www.eda.europa.eu/ info-hub/press-centre/latest-news/2017/09/22/eda-seeks-european-defence- industry-s-input-on-main-battle-tank-optimization)?
Für das im Frühjahr 2017 von der European Defence Agency initiierte Projekt Optimisation of the Main Battle Tank (OMBT) sollen nach Durchführung einer „Preliminary Market Consultation“ die dort gewonnenen Erkenntnisse und Informationen bis Ende 2019 analysiert und bewertet werden.
2. Trifft es zu, dass im Rahmen der OMBT-Leo2 die KPz Leopard 2 auf den Standard A7 modernisiert und dann in einen Pool eingespeist werden sollen, aus dem andere Staaten diese leasen, mieten oder kaufen können (www.eda. europa.eu/info-hub/press-centre/latest-news/2017/09/22/eda-seeks-european- defence-industry-s-input-on-main-battle-tank-optimization)?
Ziel von OMBT ist die Verbesserung der „Main Battle Tank (MBT)“ Fähigkeiten in Europa mit dem Schwerpunkt Modernisierung der vorhandenen Kampfpanzer (KPz) Leopard 2A4. Die Bundesregierung hat keine Kenntnis darüber, welche an einer Übernahme modernisierter KPz Leopard 2 interessierte Projektnationen derzeit eine Leasing-, Miet- oder Kaufoption präferieren.
3. Inwieweit hat die Bundesregierung Kenntnisse, dass über das OMBT-Leo2 mehr als 300 modernisierte Leopard-Panzer verteilt werden könnten, für die nicht mehr die EU-Staaten verantwortlich wären, sondern ein Verbund europäischer Rüstungsunternehmen, welche die Leopard-2-Panzer modernisie-ren und warten sowie die Besatzungen ausbilden sollen (www.offiziere.ch/ ?p=33701)?
Nach Kenntnis der Bundesregierung steht weder fest, wie viele KPz Leopard 2 von einzelnen Projektnationen für eine Modernisierung zur Verfügung gestellt werden sollen, noch wie viele modernisierte KPz Leopard 2 von einzelnen Projektnationen gekauft, geleast oder gemietet werden sollen. Darüber hinaus verbleiben nach Kenntnis der Bundesregierung die modernisierten KPz Leopard 2 in der Verantwortung der EU-Mitgliedstaaten.
https://dip21.bundestag.de/dip21/btd/19/126/1912635.pdf9. Welche EU-Mitgliedstaaten haben nach Kenntnis der Bundesregierung ihre Beteiligung an OMBT-Leo2 in welcher Form angekündigt bzw. nehmen daran teil?
Von den in OMBT engagierten Nationen Spanien, Griechenland, Österreich, Zypern, Tschechien, Ungarn, Rumänien und Deutschland hat bislang nur Deutschland ausgeschlossen, KPz Leopard 2 für eine Modernisierung abzugeben oder nach einer Modernisierung übernehmen zu wollen und nimmt damit nur beobachtend an OMBT teil.
p. 224 hat geschrieben:Unterschiede Kampfpanzer
Oberstleutnant Jörg Loidolt, Kommandant des Panzerbataillons 14, sagt zu den Unterschieden zwischen dem österreichischen "Leopard" 2A4 und dem deutschen 2A6, dass der österreichische "Leopard" agiler sei, weil er weniger Panzerung habe und dadurch leichter sei. Er habe ein ausgewogenes Verhältnis von Motorleistung und Gewicht. Der deutsche "Leopard" wurde durch das Anbringen der Zusatzpanzerungen schwer und behäbig. Das sei aber der einzige Vorteil des österreichischen "Leopard", so Loidolt. Die Weiterentwicklung des Feuerleitsystems und der Bordelektronik hat keinen großen Quantensprung erzielt. Das wesentliche Detail liegt im logistischen Nachschub des Rüstungsherstellers. Alle elektronischen Komponenten für den deutschen "Leopard" werden nach wie vor vom Konzern geliefert. Die österreichische Version erhält jedoch keine Ersatzteile mehr vom Werk. Loidolt betont: "Derzeit werden bereits in den hauseigenen Werkstätten des Panzerbataillons Transistoren aus alten Platinen entnommen und zur Instandsetzung eingelötet, um die Fahrzeuge einsatzbereit zu halten. Wenn wir nicht schnell etwas am österreichischen Leopard machen, werden wir ihn bald nicht mehr haben. Der ist einfach am Ende."
https://www.nachrichten.at/oberoesterre ... 67,3174451Wie schaut die Zukunft der Panzer in Ihrem Bataillon aus?
Ich habe 48 Panzer, die spätestens 2022, 2023 am Ende der Nutzungsdauer sind – ihre Technik ist aus 1975. Politiker müssen jetzt entscheiden, ob wir die Nutzungsdauer bis 2035–2040 verlängern oder nicht. Dann werden völlig neue Systeme kommen, die die Deutschen und Franzosen gemeinsam entwickeln. Wir brauchen aber Personal, das bis dahin ständig mit Panzern arbeitet, damit kein Know-how verloren geht.