Das ist etwas überdramatisiert; je nachdem welche Komponenten ausgetauscht werden, bleibt der Panzer durchaus noch nutzbar; jedoch ist man in Duellsituationen im Nachteil. Panzerung ist nicht alles, wie man an Beispielen wie dem AMX-30, dem Leopard 1 oder auch der Kürassier zeigen; jedoch sind die meisten Vorteile, die den Verzicht auf starke Panzerung ermöglichten, heutzutage nicht mehr gegeben (z.B. Reichweitenvorteil dank besserer Optik und FLA).
Noch wichtiger als Anschaffung einer Zusatzpanzerung sollte der Austausch von Optiken und Optroniken, sowie eine Verbesserung der Waffenanlage sein. Das Wärmebildgerät WBG-X mit 120-Zeilen-Detektor ist schon seit 25 Jahren nicht mehr Stand der Dinge; die schlechte Ersatzteilversorgung sorgt schon in Deutschland für die Umrüstung von Wiesel (neues WBG von Telefunken RACOMs aka Elbit Systems Deutschland), Marder (SAPHIR 2.6 MK) und Leopard 2 (ATTICA).
Das ist ein Vergleich von Äpfeln mit Birnen. Moderne Türmen (wie auch Kampffahrzeuge) sind für die Aufnahme adaptierter Zusatzpanzerung ausgelegt, sie wird bei entsprechender Bestellung ab Werk angebracht (siehe z.B. Dingo, Husar, Pandur EVO, Ulan oder im Falle der Bundeswehr Boxer und Puma). Weder Italien (HITFACT 2 Mk. 2) noch Indonesien (Cockerill 3105) haben Türme ohne Zusatzpanzerung gekauft. Durch das Angebot, die Panzerung wegzulassen oder Panzerung der gewünschten Schutzstufe zu verbauen, möchten die Hersteller ihre Türme/Fahrzeuge für potenzielle Kunden attraktiver machen.mechtruppe hat geschrieben: ↑Di 5. Jan 2021, 19:34 STANAG 4569 ab Level 5-6 nur mit Zusatzpanzerung! Und beim Leo reden wir von der Grundpanzerung!
Das heißt, würde ich hier wiederum eine Zusatzpanzerung anbringen, modernster Art, ist der Schutzlevel
bezüglich Großkaliber-Munition wiederum ganz anders!
Bezüglich KE-Munition (Maschinenkanone) gibt es z.B. bereits Varianten mit mehr als 60mm Durchschlag.
Der Leopard 2 wurde allerdings nicht auf die Anbringung adaptierter Zusatzpanzerung ausgelegt und muss entsprechend angepasst werden. Hierbei müssen sämtliche Komponenten aus Türme und Wannen entfernt werden, damit gefahrlos strukturverändernde Schweißarbeiten geschehen können. Wenn ein entsprechend hohes Schutzniveau gefordert wird (durch welches das Gefechtsgewicht auf über 60 Tonnen steigen würde), müssen zudem die Drehstäbe ausgetauscht werden und Schweißarbeiten an den Wannenseiten vorgenommen werden - gerade deswegen wurden bei diversen Kampfwertsteigerungen (z.B. Leopard 2SG, Leopard 2PL, Leopard 2A5 und Leopard 2A6) die 60-Tonnen festgeschrieben.
Vom Aufwand und Preis macht es zudem einen deutlichen Unterschied, ob man 1 Tonne leichter Zusatzpanzerung oder 6 Tonnen schwere Zusatzpanzerung nachrüsten möchte...
Sowohl STANAG 4569 Level 5 als auch Level 6 erreicht man nicht mit nur 60 mm PzStahl!
Ich bezog mich da eher auf die Entscheidung schon 2001 die L/55-Glattrohrkanone anzuschaffen. Ursprüngliche Forderung für das Programm "Leistungsgesteigerte KE" (LKE) war der Durchschlag der frontalen Turmpanzerung vom T-80U/UD.Krachundwech hat geschrieben: ↑Di 5. Jan 2021, 22:25 Die neue L/55A1, welche im A7 verbaut ist, hat eine verbesserte Durchschlagskraft und soll auch die neueste ERA Panzer durchdringen. Aber sicher wissen werden wir es nie. Erst im MGCS soll die fertige 130mm verbaut werden, obwohl sie in den Leo passt.