Kampfpanzer Leopard 2A4

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theoderich
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Re: Kampfpanzer Leopard 2A4

Beitrag von theoderich »

Es sind nicht alle Schützenpanzer "Ulan" bei den zwei Panzergrenadierbataillonen (je 48 Spz) disloziert. Ein Teil ist fix beim Institut Panzer & Panzergrenadier an der Heerestruppenschule, ein Teil an der Heereslogistikschule.
iceman
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Re: Kampfpanzer Leopard 2A4

Beitrag von iceman »

Wie lange kann man noch mit Ersatzteilen für den A4 rechnen?
Taer
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Re: Kampfpanzer Leopard 2A4

Beitrag von Taer »

Vieles wird nicht mehr hergestellt, aber es gibt derzeit noch einen ausreichenden Fundus an gebrauchten Komponenten, die beim "Schlachten" der A4 entstehen, Dank diverser Upgradeprogramme der Leos und Unterstützungsfahrzeuge.

Größte Knappheit ist tatsächlich bei den Triebwerken. MTU produziert die nur noch bei entsprechender Nachfrage (so im Bereich von 100 Stück) und da dort hoher Verschleiß herrscht, sind die Motoren (für alle Leo- nicht nur A4) sehr gefragt und selten.
Berni88
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Re: Kampfpanzer Leopard 2A4

Beitrag von Berni88 »

Finde das eine gewagte These, das da nur ab 100 Triebwerke aufwärts produziert wird. Was ist dann mit der ungarischen Bestellung? Katar hat auch keine 100 Stk gekauft.
Die Triebwerke werden komplett zerlegt gewartet, kaputte Teile (die auch weiterhin produziert werden) ersetzt und wieder eingebaut.
theoderich
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Re: Kampfpanzer Leopard 2A4

Beitrag von theoderich »

Sie sehen unsere Auftragsbücher sind voll, wie immer, und unsere alten Raubkatzen rollen durch ganz Österreich und auch immer wieder im benachbarten Ausland. So haben wir im Jahr 2018 absolut fast 3-mal so viele Kilometer auf unsere Flotte gespult wie im Jahr 2014, welches zugegebener Maßen, das Schreckensjahr für die militärische Landesverteidigung war. Anders ausgedrückt hat jeder einzelne der damals verfügbaren 48 Panzer im Jahr 2014 173 Kilometer zurückgelegt. Die 38 2018 verfügbaren Kampfpanzer immerhin je 608 km. Damit ist auf das Einzelfahrzeug gerechnet die Belastung sogar um 250 % höher, und das bei weiteren fünf Lebensjahren. Während in das Panzermuseum in Munster der Truppenversuchsträger Leopard 2A5 rollt, rollen die Leopard 2A4 des #panzerhort weiter und leisten, auch international beachtete, sehr viel.

Diese hohe Laufleistung erfordert aber auch entsprechende Ersatzteile und die Zeit diese auch zu verbauen und Schäden zu reparieren. Ich kann ihnen versichern, dass alle Soldaten des PzB 14, angefangen vom Mechanikergehilfen oder Panzerfahrer im Grundwehrdienst, über die Berufschargen und Panzerkommandanten des Unteroffiziersstandes bis zum qualifizierten Instandsetzungspersonals alles daran setzen diese Herkulesaufgabe zu stemmen. Allerdings, ohne absehbare Verbesserung des technischen Zustandes, die hier schon öfter angesprochene Nutzungsverlängerung, ist dies ein Kampf, den wir noch hinhaltend führen, aber nicht gewinnen können.
https://bibisdata.bmlv.gv.at/192682.pdf
theoderich
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Re: Kampfpanzer Leopard 2A4

Beitrag von theoderich »

Unsere Techniker haben in relativ kurzer Zeit 10 Stk. Leopard 2 aus der Langzeitlagerung für die Truppe wieder fit gemacht und werden diese an das Panzerbataillon 14 Ende Juni inkl. Garagen übergeben.
55. Arbeitsgruppe Technik KPz LEOPARD 2
Stabilisierung Elektrisches Bordnetz in Verbindung mit der BV-Anlage

In Verbindung mit dem Funksystem SOTAS sind in DEUTSCHLAND Spannungsprobleme aufgefallen. Beim Starten der Panzer oder Hochschalten der Waffenanlagen in höheren Betriebsstufen schalten sich die Funkanlagen aus. Dieses Fehlverhalten wurden eher zufällig entdeckt, da der Panzerkommandant Kommandos vor oder nach dem Starten des Motors gibt oder in den erreichten Betriebsstufen.

Die Ursache für dieses Fehlverhalten liegt in den unterschiedlichen qualitativen Ausführungen von Panzer und Funkgerät. Während der KPz LEOPARD nach Technischen Leistungsbeschreibungen (TL) gefertigt wurde, fertigten die Hersteller die digitalen Funkgeräte nach MILStandard. Die zu erreichenden Werte während des Betriebes und die damit verbundenen Toleranzen sind unterschiedlich definiert. Während der Panzer beispielsweise mit einer Bordspannung von 24 bis 28 Volt funktioniert, braucht das Funkgerät eine konstante Spannung von 27,5 Volt. Fällt im Panzer die Betriebsspannung (durch Starten oder Einschalten von Betriebsstufen) unter die Nennspannung des Funkgerätes, schaltet auch dieses ab.

Technisch kann diesem Qualitätsunterschied zwischen Panzer und Funkgerät mit einem Spannungswandler DC/DC entgegengewirkt werden. TL- Signale werden auf MIL-Standard umgewandelt.

Diese Wandler sind in:
  • KPz LEOPARD 2A7 DK,
  • STRIGDSVAGN 122 C SWE,
  • KPz LEOPARD 2A6 und
  • KPz LEOPARD 2A7 KATAR
verbaut.

In ÖSTERREICH ist dieses Fehlverhalten zwischen Panzer und Funkgerät seit geraumer Zeit bekannt. Derzeit werden mit KMW die Probleme beim Truppenfunksystem CONRAD behoben.

Rohrbremsen

RWM (RHEINMETALL WAFFEN MUNITION) kündigt via formloses Mail an KMW die Rohrbremsen K600 ab. Diese wird nicht mehr instandgesetzt. Die Nutzer werden somit gezwungen, auf die Rohrbremsen K900 umzurüsten. RWM (Unterlieferant von KMW) bietet an, die vorhandenen Rohrbremsen K600 auf K900 umzurüsten.

Bei den Rohrbremsen unterscheidet der Hersteller zwischen verschiedenen Typen:
  • K600 hydraulische Rohrbremse: entwickelt für die 120 mm L44 Kanone, welches Hydrauliköl als Bremsmedium nutzt.
  • K600 hydropneumatische Rohrbremse: entwickelt für die 120 mm L44 Kanone, welches Wasser-Glykol-Gemisch als Bremsmedium nutzt
  • K900 hydropneumatische Rohrbremse: entwickelt für die 120 mm L55 Kanone, welches Wasser-Glykol-Gemisch als Bremsmedium nutzt.
Mit der Rohrbremse K900 kann der LEOPARD stärkere Munition verschießen. Allerdings müssen an der Panzerkanone neben den Rohrbremsen weitere Anpassungen erfolgen.

RWM zertifiziert zum Verschießen mit der Kanone des KPz LEOPARD nur Munition aus hauseigener Fertigung. KMW hingegen qualifiziert für den KPz LEOPARD auch Munition nationaler Hersteller der Nutzer und präsentiert eine Übersicht über zertifizierte Munition-Lieferanten. Aufgrund heftiger Reaktionen der Nutzer über die monopolistische Vorgangsweise wird RWM zur nächsten AGT eingeladen um über die Abkündigung diskutieren und Lösungen finden zu können.
https://bibisdata.bmlv.gv.at/192813.pdf
Taer
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Re: Kampfpanzer Leopard 2A4

Beitrag von Taer »

So ganz richtig ist das nicht.

Es liegt eigentlich nicht an dem Unterschied zwischen TL (Technische Lieferbedingungen Leopard 2) und MIL (MIL-STD-1275), sondern daran, dass der SOTAS weder die TL noch den MIL-STD komplett erfüllt. Der SOTAS verliert bei unter 19Volt seine eingespeicherten Informationen (was weder die MIL noch die TL erfüllt - beide geben einen Arbeitsbereich bis 18Volt vor).

Das Leopard 2 System sollte durch die Netztrennung beim Starten des Fahrzeugs allerdings einen Spannungseinbruch auf solch niedrige Werte verhinden. Dies sollte lediglich beim Nutzen des Not-Starts oder des Kaltstartes auftreten.

Der Schutz durch einen Spannungswandler ist aber natürlich nötig und auch folgerichtig.
theoderich
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Re: Kampfpanzer Leopard 2A4

Beitrag von theoderich »

Die Fa. SAAB BARRACUDA hat mit dem MCS (Mobile Camouflage System) ein wirkungsvolles Produkt, das von vielen Nationen eingesetzt wird. Neben der multispektralen Tarnung reduziert dieses System die Aufheizung durch die Sonneneinstrahlung und entlastet damit die Klimaanalage.

Das ÖBH hat derzeit Erprobungsmuster für den KPz Leopard 2A4, SPz Ulan, MTPz UN Pandur 1 und GMF Husar erworben, die derzeit getestet werden. Ein Ziel ist es – sofern es die budgetäre Situation erlaubt – sämtliche im Auslandseinsatz befindlichen Kampffahrzeuge mit solch einem System auszustatten.
https://bibisdata.bmlv.gv.at/192920.pdf
Robos
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Re: Kampfpanzer Leopard 2A4

Beitrag von Robos »

Taer hat geschrieben: Mo 1. Jul 2019, 08:00 So ganz richtig ist das nicht.

Es liegt eigentlich nicht an dem Unterschied zwischen TL (Technische Lieferbedingungen Leopard 2) und MIL (MIL-STD-1275), sondern daran, dass der SOTAS weder die TL noch den MIL-STD komplett erfüllt. Der SOTAS verliert bei unter 19Volt seine eingespeicherten Informationen (was weder die MIL noch die TL erfüllt - beide geben einen Arbeitsbereich bis 18Volt vor).

Das Leopard 2 System sollte durch die Netztrennung beim Starten des Fahrzeugs allerdings einen Spannungseinbruch auf solch niedrige Werte verhinden. Dies sollte lediglich beim Nutzen des Not-Starts oder des Kaltstartes auftreten.

Der Schutz durch einen Spannungswandler ist aber natürlich nötig und auch folgerichtig.
Der Spannungswandler ist weder nötig noch folgerichtig! Nötig sind kostengünstige und einfache Lösungen!
Taer
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Re: Kampfpanzer Leopard 2A4

Beitrag von Taer »

Es gibt wenig das in einem militärisch Fahrzeug wichtiger ist, als das senden und empfangen von Befehlen. Ist dies nicht gewehrleistet dann sollte man dringend etwas machen.
Kostengünstig gibt es im militärischen Bereich nicht.
So ein Gerät kostet halt 4000€ aber das ist bei den Wartungskosten eines Leopard 2A4 doch eher marginal.
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