Medienberichte 2020

Landesverteidigung, Einsätze & Übungen, Sicherheitspolitik, Organisation, ...
Dr4ven
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Re: Medienberichte 2020

Beitrag von Dr4ven »

Grundsätzlich ist bei mir in Sachen BMLV und Politik ja auch das Glas meistens halb voll, ABER wer hier glaubt, dass aus einer Bauernbundlerin binnen 2 Wochen eine fachlich bewanderte Verteidigungsministerin wird, sollte mal einen Schritt zurücktreten und sich selbst in einem komplett neuen Betrieb vorstellen.

Selbst ein Sebastian Kurz musste erst 2018 darüber aufgeklärt werden, dass es keinen unserer Nachbarn interessiert unseren Luftraum aktiv zu sichern, als er den EF abstellen wollte.

Ich nehme hier ausdrücklich niemanden in Schutz, aber man sollte der Frau Ministerin wenigstens ein paar Wochen Schonfrist zugestehen, ich bin mir sicher, dass sie täglich mehrere Stunden Briefings mit dem Generalstab am Kalender stehen hat und ich denke, dass man spätestens Ende Februar Genaueres hören wird.
Dass das für eine verfassungskonforme ULV nicht gut sein wird, scheint ohnehin klar zu sein, wenn man sich das Regierungsprogramm einmal genauer ansieht.
chuckw
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Re: Medienberichte 2020

Beitrag von chuckw »

Dr4ven hat geschrieben: Fr 17. Jan 2020, 10:21 Grundsätzlich ist bei mir in Sachen BMLV und Politik ja auch das Glas meistens halb voll, ABER wer hier glaubt, dass aus einer Bauernbundlerin binnen 2 Wochen eine fachlich bewanderte Verteidigungsministerin wird, sollte mal einen Schritt zurücktreten und sich selbst in einem komplett neuen Betrieb vorstellen.
Das verlangt aber auch keiner. Es geht ja hier nicht um das Kaliber der Kanone des Leopard 2 ;-)
Wie viele Minister hatten wir in den letzten 20 Jahren mit dem Attribut "fachlich bewandert"?

Trotzdem kann man auch in einigen Tagen bzw. wenigen Wochen die grundsätzlichen Themen und Zusammenhänge zumindest teilweise verinnerlichen bzw. jedenfalls wesentliche Bedarfe und Ziele klar aussprechen! Aber ich weiß, ohne Anspruch lebt man leichter.
Alles läßt sich durch Standhaftigkeit und feste Entschlossenheit erreichen. (Prinz Eugen v. Savoyen)
Berni88
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Re: Medienberichte 2020

Beitrag von Berni88 »

https://orf.at/#/stories/3151253/
Das mit der Teiltauglichkeit zielt ja nicht auf das Bundesheer ab, es geht ja vielmehr darum mehr Zivildiener zu lukrieren!!!
cliffhanger
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Re: Medienberichte 2020

Beitrag von cliffhanger »

Na ja , es geht Eventuell auch darum das volltaugliche gwd‘s nicht in der Küche , Kanzlei oder Werkstatt verschwendet werden müssen...
cliffhanger
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Re: Medienberichte 2020

Beitrag von cliffhanger »

chuckw hat geschrieben: Fr 17. Jan 2020, 10:44 Trotzdem kann man auch in einigen Tagen bzw. wenigen Wochen die grundsätzlichen Themen und Zusammenhänge zumindest teilweise verinnerlichen bzw. jedenfalls wesentliche Bedarfe und Ziele klar aussprechen! Aber ich weiß, ohne Anspruch lebt man leichter.
Finde Sie trotzdem geeigneter als Darabos & Klug...
souverän AT
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Re: Medienberichte 2020

Beitrag von souverän AT »

Habt Acht! Teiltauglichkeit als Täuschungsmanöver

Verteidigungsministerin Klaudia Tanner will beim Bundesheer eine neue Teiltauglichkeit rasch umsetzen, also ein Prestigeprojekt der ÖVP-FPÖ-Koalition forcieren – und damit prioritär das ungefähr siebthinterste Problem des finanzmaroden Bundesheers lösen. Denn bei Katastrophen und anderwärtigen Gefahren für die Bevölkerung droht dem Militär bekanntlich längst mangelnde Einsatzfähigkeit, doch jetzt soll es zuallererst einmal eine Aktion scharf für junge Männer setzen.

https://www.derstandard.at/story/200011 ... gsmanoever
theoderich
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Re: Medienberichte 2020

Beitrag von theoderich »

Nach Tanner-Vorstoß
Teiltauglichkeit: Neos kritisieren "Scheindebatte"

https://www.krone.at/2080225


Heer und Zivildienst:
ÖVP will Tauglichkeitskriterien rasch lockern


https://orf.at/stories/3151328/

  • Habt Acht! Teiltauglichkeit als Täuschungsmanöver (Kolumne)
    Verteidigungsministerin Klaudia Tanner will beim Bundesheer eine neue Teiltauglichkeit rasch umsetzen, also ein Prestigeprojekt der ÖVP-FPÖ-Koalition forcieren – und damit prioritär das ungefähr siebthinterste Problem des finanzmaroden Bundesheers lösen. Denn bei Katastrophen und anderwärtigen Gefahren für die Bevölkerung droht dem Militär bekanntlich längst mangelnde Einsatzfähigkeit, doch jetzt soll es zuallererst einmal eine Aktion scharf für junge Männer setzen.

    Konkret will Türkis-Grün wie zuvor schon Türkis-Blau gemäß Regierungsprogramm zwei Tauglichkeitskategorien schaffen, und zwar "volltauglich" und "teiltauglich" – um mehr Burschen in die Pflicht zu nehmen. Allein: Schon bisher werden diese bei der Musterung derart auf Herz und Nieren geprüft, dass sie als Fazit ihrer Gesundenuntersuchung in eine von insgesamt neun Tauglichkeitsstufen eingeteilt werden. Das System bei der Stellung ist also jetzt schon – von der Fliegertauglichkeit bis eben zur Untauglichkeit – derart penibel austariert, dass damit auch unwillige Drückeberger ausgeforscht werden können. Und die Bessergestellten richten es sich – wie überall – wohl ohnehin mit Gefälligkeitsgutachten.

    Ein Herumdoktern an den Tauglichkeitskriterien, und das weiß jeder Militärinsider, würde am Ende der Stellungsstraßen allenfalls einige hundert zusätzliche Präsenzdiener pro Jahr mehr herauspressen – das aber freilich unter beträchtlichem Mehraufwand.
    Offiziell geht es der Ministerin zwar darum, möglichst viele Wehrpflichtige für das Bundesheer zu produzieren – so könnten sich Teiltaugliche etwa in der militärischen IT starkmachen, lautet ein Argument. Doch Faktum ist und bleibt, dass sich mit einer Teiltauglichkeit vor allem die Blaulichtorganisationen Hoffnung auf mehr Personal machen. Zur Erinnerung: Im Herbst haben die schwarz regierten Länder Nieder- und Oberösterreich mit entsprechenden Resolutionen schon Druck auf den Expertenminister ausgeübt – und das, obwohl ein Gutteil der Untauglichen auch für diesen Aufgabenbereich nachweislich als nicht recht belastbar gilt.

    Anstatt mit noch höherem Verwaltungsaufwand als bisher Halbtaugliche zu schaffen, sollte die ÖVP besser darüber nachgrübeln, wie man den Wehrdienst und all die Hilfsjobs in der Altenbetreuung, in den Asylheimen und bei den Rettungsdiensten besser dotiert. Dann würden sich auch mehr Junge freiwillig länger verpflichten. Immerhin hat die heutige Kanzlerpartei vor exakt sieben Jahren hoch und heilig eine Attraktivierung beider Dienste am Vaterland versprochen – nachdem sie die Volksbefragung zur Wehrpflicht mit knapp 60 Prozent für sich entschieden hatte.
    https://www.derstandard.at/story/200011 ... gsmanoever
  • Teiltaugliche? Ja, bitte! (Kommentar)
    Eine Streitmacht ist nichts ohne ihre Versorgung – keine Armee der Welt hat jemals ausschließlich aus Kämpfern bestanden. Wenn das Bundesheer in Bälde die Teiltauglichkeit einführt, dann kann das nur im Sinne der Landesverteidigung sein: Rekruten, die aufgrund ihrer Eignung und Motivation ihren Wehrdienst als Gebirgsjäger oder Aufklärer im "Hotel Fichte", also zum größten Teil außerhalb der Kaserne erleben wollen, können dies nun eher tun. Die nicht minder wichtigen Aufgaben in der Kaserne – wie etwa Cyber-Defence – können weniger Taugliche übernehmen.

    Mit einer größeren Bedrohung im Cyberraum ist - wenn es um eine "Wehrtauglichkeit" geht - körperliche Fitness nicht mehr das Um und Auf. Was nicht bedeutet, dass steigende Fettleibigkeit und Unsportlichkeit jüngerer Generationen zu begrüßen ist. Doch es heißt nicht umsonst "Wehrpflicht", und wenn die Zahl der Untauglichen steigt, muss der Staat gegenlenken. Jedoch wäre es auch an der Zeit, eine Erhöhung des Entgelts für die Rekruten zu forcieren. Dies wäre die beste Attraktivierung des Grundwehrdienstes.
    https://kurier.at/meinung/teiltaugliche ... /400729347
Zuletzt geändert von theoderich am Sa 18. Jan 2020, 16:32, insgesamt 5-mal geändert.
Dr4ven
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Re: Medienberichte 2020

Beitrag von Dr4ven »

chuckw hat geschrieben: Fr 17. Jan 2020, 10:44 Trotzdem kann man auch in einigen Tagen bzw. wenigen Wochen die grundsätzlichen Themen und Zusammenhänge zumindest teilweise verinnerlichen bzw. jedenfalls wesentliche Bedarfe und Ziele klar aussprechen! Aber ich weiß, ohne Anspruch lebt man leichter.
Im Regierungsprogramm steht alles drin, was man wissen muss und das ist doch recht eindeutig.
Auch eine Frau Tanner wird das akzeptieren, was ihr das Kanzleramt und ein Herr Blümel sagt, fertig.

Das war bei Kunasek Anfang 2018 genauso, als er sagte dass er akzeptieren muss ("das hat man zur Kenntnis zu nehmen" war seine Aussage), dass das BMI Vorrang hat und er vor 2022 nichts bekommt.

Und ein Minister ist in erster Linie treuer Politiker seiner eigenen Partei.

Ich zumindest weiss wahrscheinlich genau, was auf uns zukommt, dazu brauche ich keine erwartete Expertise in den Medien oder blumige Umschreibungen.

Zuerst kommt wieder eine neue Struktur!

2021/22 fehlen ~400 Millionen - das heisst wohl erst einmal Kürzungen auf unter 2 Milliarden, die den Verkauf LEO 2 plus M109,die Schliessung von 30% aller Kasernen, das mittelfristige Schliessen von Hörsching nach dem Verkauf der C-130 und Stilllegung 105 plus AL3 plus das Abwandern der B212 nach Aigen und/oder Lale erzwingt.
Erst wenn das vollzogen wurde, sonst tut sich ja nichts, wird das bisschen neue Geld in die Cyberabwehr, die Vorbereitung für kommende Assistenzeinsätze und in die Auslandseinsätze zwangsverteilt, sprich etwas Miliz und etwas ungepanzerte Fahrzeuge wirds geben.

Alles Andere sind und bleiben Lippenbekenntnisse in dem 300 Seiten starken Regierungsprogramm, man wird offen Verfassungsbruch begehen und dann bleibt einem Staatsbürger nur noch zu hoffen, dass es die neue Regierung schneller zerbröselt, als der Herr Vizekanzler seinen Big Mäc bestellen kann.

proof me wrong
theoderich
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Re: Medienberichte 2020

Beitrag von theoderich »

Mir kommt es vor wie bei einem Haus, das im Vollbrand steht - und als Reaktion drückt man dem Besitzer einen fast leeren Feuerlöscher in die Hand und sagt, er solle bei der Löscharbeit gefälligst "Prioritäten setzen".

"Ich bin ein Handwerker" (trend, H 3/2020, p. 14-17)
Finanzminister GERNOT BLÜMEL im großen trend-Interview über sein Amtsverständnis, warum so viele Maßnahmen im Koalitionsabkommen nur vage festgeschrieben sind, und die kommenden Budgetverhandlungen als ersten türkis-grünen Härtetest.
In der Übergangsregierung haben vor allem Verteidigungs- und Justizressort aufgezeigt und einen Kollaps des Systems befürchten lassen. Müssen die nicht deutlich besser ausgestattet werden?

Der Mechanismus ist nicht so, dass der, der lauter schreit, mehr Geld bekommt. Wir werden das in Ruhe verhandeln.
Zuletzt geändert von theoderich am Mi 22. Jan 2020, 19:45, insgesamt 1-mal geändert.
iceman
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Re: Medienberichte 2020

Beitrag von iceman »

Der hier oft schon zitierte "Plan B" ist schon ausgemachte Sache.
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