Mit Ministerweisung Nr. 251/2016 vom 7. Juli 2016 wurde durch den ehemaligen BM Doskozil u. a. verfügt, dass die Zahl der Kaderpräsenzsoldatinnen und -soldaten bis 2020 auf bis zu 6.000 erhöht werden soll.
Anm.: Die GZ S93392/2-S IV/2018 (1) kam nur fünf Tage nach der Budgetrede des Finanzministers im Nationalrat.Mit GZ S93392/3-S IV/2017 vom 27. 12. 2017 wurde ein neuer Aufwuchsplan für KIOP/KPE-Kräfte angeordnet. Leider hatte dieser nur eine sehr kurze Lebenserwartung, denn schon mit 24. 4. 2018 wurde mit GZ S93392/2-S IV/2018 (1) für die Ausplanung der Reaktionskräfte und KPE mittels Weisung Sofortmaßnahmen verfügt. Diese Weisung sieht nur mehr ein Einfrieren der KPE im vorgesehenen Jahresmittel von 2.600 Soldatinnen und Soldaten vor. Besonders schmerzlich ist, dass KPE-Designierungen verschoben bzw. nicht mehr weiterfolgt werden und betreffende KPE-Verbände vorerst auch keine Bewerbungen oder Ausbildungen für diese neuaufzustellenden Einheiten betreiben dürfen.
Interview
Wo drückt der Schuh vor Ort?
Das Redaktionsteam trifft zwei Offiziere, die auf der einen Seite als RefLtr und auf der anderen Seite als BKdt einer PzHBt ihren Dienst versehen!
http://www.bundesheergewerkschaft.com/w ... 18_web.pdfMobilität und Infrastruktur – das Bundesheer ist in dieser Angelegenheit stets auf dem Prüfstand. Das benötigte Geld wird auch in Zukunft nicht wie Milch und Honig fließen. Wo besteht diesbezüglich in Ihrem Bereich der größte Bedarf?
CHRISTIAN: Zur Mobilität: Zahlreiche dienstliche Fahrten zu Besprechungen müssen nach Genehmigung mit dem Privat-Kfz erfolgen, da mangels Dienstfahrzeugen das Auslangen nicht gefunden werden kann. Auch die Poolung der Kfz im Großraum Wien löst das bestehende Problem nicht. Es gibt kaum eine Reaktionsmöglichkeit auf kurzfristig einberufene Besprechungen. Dazu kommt, dass auch ein Bahnticket nicht immer der Weisheit letzter Schluss ist, wenn dadurch der betroffene Bedienstete mehr als die doppelte Zeit für eine IDR aufwenden muss, als er mit einem Dienst-Kfz benötigt hätte.
Zur Infrastruktur: Mangels finanzieller Mittel sind am Standort meiner Organisationseinheit die Bereiche Stromversorgung und Qualität der Sanitärbereiche (WC und Duschen) äußerst mangelhaft. Bei den Begehungen durch die Sicherheitsfachkräfte des zuständigen Militärkommandos werden fortwährend die Mängel aufgenommen, sämtliche Bedarfe sind wiederholt schriftlich auf dem Dienstweg vorgelegt, aber eine Änderung durch Sanierungsmaßnahmen ist aufgrund des fehlenden Baubudgets nicht in Sicht.
MAIER: Im Bereich der Infrastruktur gibt es bei uns solche Mängel, durch die wir Jahrzehnte davon entfernt sind, um von „zeitgemäß“ sprechen zu können. Aufgrund der Zusammenlegung zweier Standorte zu einem leiden wir unter eklatantem Platzmangel. Ohne einen (bereits zugesicherten) Ersatzbau wird es nur sehr schwer möglich sein, Aufträge ohne Einschränkungen durchzuführen. Des Weiteren fehlt es an zeitgemäßer Werkstattinfrastruktur, Garagierungsmöglichkeiten und Lagerkapazitäten. Bei der Zu- und Abfahrt zu unserer Dienststelle ist es kaum möglich, allen Schlaglöchern auszuweichen.
Da wir ein technischer Verband sind, sind wir auf leistungsstarke Funkträgerfahrzeuge angewiesen. Diese sind in den letzten Jahren mehr als nur Mangelware geworden. Hätten wir nicht zahlreiche dieser Fahrzeuge auf Leihe, könnten wir unsere Aufträge nicht mehr erfüllen.
Kampf der verbundenen Waffen – nur mehr eine Wortfloskel – gelebt wird dieser ja nur mehr kaum?
CHRISTIAN: Aus meiner Sicht gibt es nur mehr wenige Bedienstete innerhalb des ÖBH, die dieses Verfahren im Rahmen von Großübungen erlebt bzw. geübt haben. Wegen Kilometerbeschränkungen, Spritverbrauchsbeschränkungen, Munitionseinschränkungen, fehlender Milizkräfte, fehlender Kadersoldaten etc. konnten viele Übungen in der Vergangenheit nicht mehr abgeführt werden. Dadurch kommt bzw. kam es bereits zu einem massiven Kompetenzverlust bei den Führungskräften auf allen Führungsebenen. Eine Änderung des Zustandes, die aber nicht wahrscheinlich ist, wäre nur durch eine Anpassung der finanziellen Rahmenbedingungen des ÖBH möglich.
MAIER: Dies ist eines meiner Lieblingsthemen. Unsere Hauptaufgabe besteht darin, Informationsbeschaffung und Feuerunterstützung für die Brigade sicherzustellen. Bei Übungen im eigenen Verband oder auf Ebene der Aufklärungskompanie oder Panzerhaubitzbatterie können wir uns damit behelfen, einen „Überbau“ zu simulieren. Hier sind wir aber weit weg vom „gemeinsamen Üben“. In Gesprächen mit Kameraden benachbarter Verbände kommen wir immer wieder zur Überzeugung, dass durch den Wegfall dieser Übungsmöglichkeiten sehr viel Praxis verloren geht oder bereits verloren gegangen ist.
Ein BKdt des AAB7 in Feldbach, vermute ich mal. Die letzte Verbandsübung mit Beteiligung des AAB7 war die "Capricorn 2012" (nur Aufklärer). Die letzte Verbandsübung mit einem Scharfschießen der Artillerie war die "Handwerk 09" (AAB4), die letzte Verbandsübung mit einer Beteiligung von Panzerhaubitzen aus Feldbach war die "Kuenringer 2001" - damals noch unter der Bezeichnung Korpsartillerieregiment 11 (später: Artillerieregiment 1). Was übrig blieb, waren Kampfgruppenschießen im Rahmen von Verbandsübungen, die in der Regel nie länger als zwei Tage dauerten.
Erschreckend, welcher klägliche Rest von der einstigen Fliegerdivision übrig ist:
http://web.archive.org/web/200104181949 ... ande.shtml