Medienberichte 2019

Landesverteidigung, Einsätze & Übungen, Sicherheitspolitik, Organisation, ...
theoderich
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Re: Medienberichte 2019

Beitrag von theoderich »

Grüne gegen Verlängerung des Wehrdiensts
Von den Grünen, die derzeit mit der ÖVP Koalitionsverhandlungen führen, kommt eine Absage. "Wir glauben, dass es nicht die Rettung des Bundesheeres sein kann, die Wehrdienstzeit zu verlängern", sagte der grüne Verteidigungssprecher David Stögmüller im OÖN-Gespräch. Denkbar sei die Einführung einer Teiltauglichkeit: Wer nicht voll einsatzfähig ist, soll als Zivildiener arbeiten können.

Auch Stögmüller sieht die Notwendigkeit einer Heeresreform. Dabei solle es weniger um Panzerkäufe und Luftraumabwehr gehen, wichtiger sei es, das Heer auf die Auswirkungen des Klimawandels, Cyberattacken und Drohnenangriffe vorzubereiten.
https://www.nachrichten.at/politik/inne ... 85,3196181


Wenn es mit dem Budget in den nächsten fünf Jahren gegen 0,25 % des BIP gehen wird, wird man sich das Wehrsystem sowieso nicht mehr leisten können. Aber auch alles andere nicht mehr. Die Grundorganisation wird übrig bleiben, die Einsatzverbände werden verschwinden.
Milizler
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Re: Medienberichte 2019

Beitrag von Milizler »

Von den Grünen, die derzeit mit der ÖVP Koalitionsverhandlungen führen, kommt eine Absage. "Wir glauben, dass es nicht die Rettung des Bundesheeres sein kann, die Wehrdienstzeit zu verlängern", sagte der grüne Verteidigungssprecher David Stögmüller im OÖN-Gespräch. Denkbar sei die Einführung einer Teiltauglichkeit: Wer nicht voll einsatzfähig ist, soll als Zivildiener arbeiten können.

Auch Stögmüller sieht die Notwendigkeit einer Heeresreform. Dabei solle es weniger um Panzerkäufe und Luftraumabwehr gehen, wichtiger sei es, das Heer auf die Auswirkungen des Klimawandels, Cyberattacken und Drohnenangriffe vorzubereiten.
Vermutlich meint man damit Klimaanlagen für die Zentralstellen ;)
iceman
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Re: Medienberichte 2019

Beitrag von iceman »

@theoderich: Warum sollte das Budget auf 0,25 % gehen. Selbst der grüne Kogler will nicht weniger als derzeit ausgeben.
theoderich
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Re: Medienberichte 2019

Beitrag von theoderich »

Schau' dir den derzeit gültigen Budgetpfad des BFRG 2019-2022 an. Schon dort würden alleine im nächsten Jahr über 300 Mio. EUR gekürzt und 2021 wäre man mit einer Kürzung um weitere 92 Mio. EUR und 0,5 % des BIP in einer Konkurssituation (keine Mittel mehr für Investitionen). 0,25 % ist selbstverständlich übertrieben, aber 0,4 oder gar 0,3 % sind durchaus im Bereich des Möglichen. Denn wo sollen die Milliarden für "Klimaschutz" denn herkommen?
iceman
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Re: Medienberichte 2019

Beitrag von iceman »

Kogler will ja das Bundesheer auf ein "Mindestmaß reduzieren", weiß nicht wie er das meint, nur geht es dann billiger, sprich eine Marke unter 0,5 % scheint realistisch.
Und die ÖVP wird nichts dagegen haben.
theoderich
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Re: Medienberichte 2019

Beitrag von theoderich »

Bundesheer | Für vier Milliarden mehr macht es Starlinger nicht
Der Minister sieht die (nur Stunden später behobene) Panne sinnbildlich für den aktuellen Zustand des Bundesheeres. „Es war ein altersbedingtes Problem am Flugzeug. Man sieht ja, wir stehen derzeit mit unserem Gerät an der Kante“, so Starlinger. Er besucht dieser Tage alle großen Auslandskontingente des Bundesheeres, reiste in den Libanon, den Kosovo, nach Bosnien und fliegt nächste Woche nach Mali. Dabei sucht er das Gespräch mit den Soldaten, die vor allem eines wissen wollen: Wie geht es weiter mit dem Bundesheer?

„Wir haben tiefen Einblick, was in den Papieren der Regierungsverhandler steht“, erzählt der Minister dabei. Demnach soll der jährliche Verteidigungsetat um rund 400 Millionen Euro angehoben werden. „Vier oder fünf Milliarden Euro über einen Zeitraum von zehn Jahren, das klingt ja nach sehr viel. Man muss das aber in Relation setzen zu den zehn Milliarden Investitionsrückstau bei der Ausrüstung und weiteren sechs bis sieben Milliarden im Bereich der Infrastruktur“, veranschaulicht er im Gespräch mit der Kleinen Zeitung.

Kasernenschließungen drohen

Nun ließ Starlinger den Generalstab in einer Klausur durchrechnen, welche Folgen die angenommene moderate Budgetanhebung hätte. „Zum Beispiel eine signifikante Reduktion der Kasernen um 30 bis 40 Prozent. Da haben einige Landeshauptleute schön geschaut, als ich ihnen das erzählte.“ Und sollte es bei den vier Milliarden Euro bleiben, müsste das Heer sein Auslandsengagement von derzeit 1100 Soldaten „auf maximal 600 in einem Einsatzraum herunterfahren“. Die Politik könne sich dann aussuchen, wo dieser Einsatzraum dann ist, sagt Starlinger – dann gebe es nur ein Entweder-oder. Und der Budgetpfad bedeute zudem, dass 3000 bis 4000 Leute abgebaut werden müssten. „Jeder, der in Pension geht, wird dann nicht mehr nachbesetzt. Das heißt, uns trocknen von unten die Verbände aus.“

Dass er die Verantwortungsträger in der Politik unlängst als die „Totengräber des Bundesheeres“ bezeichnet hatte, interpretiert der Generalmajor im Ministeramt so: „Der Totengräber ist ja nicht schuld am Tod des Patienten, da gab es einen langjährigen Prozess davor.“

Ob Starlingers eindringliche Warnungen der letzten Wochen bei der künftigen Regierung auf Gehör gestoßen sind, werde sich spätestens dann zeigen, wenn der Budgetbrief aus dem Finanzministerium im Ressort aufschlage. Dieser erste Voranschlag für die kommenden fünf Jahre „wird die Nagelprobe“.

Nulldefizit oder Sicherheit?

Mindesten 16 Milliarden Euro brauche das Bundesheer bis 2030 zusätzlich, um wieder einsatzfähig zu sein. Der Minister relativiert, indem er von einer jährlichen Budgeterhöhung von 0,038 Prozent des BIP spricht. „Das ist ein lächerlich hoher Betrag.“ Das Argument des Nulldefizits lässt er dabei nicht gelten. „Ein Nulldefizit geht auf Kosten dessen, die Sicherheit der Österreicher nicht mehr gewährleisten zu können.“

Die Zukunft des Bundesheers hängt für den einstigen Befürworter eines Umstiegs auf ein Berufsheer auch von der Personalstruktur ab. „Wir müssen radikal auf ein Zeitsoldaten-System umsteigen – quer durch alle Dienstgrade. Dass in den nächsten fünf bis zehn Jahren fast ein Drittel in Pension geht, ist für uns keine Bedrohung, sondern eine Chance, die Struktur nach oben zu verjüngen“, unterstreicht er.

6 Monate sinnlos

Die Rekrutenausbildung mit sechs Monaten hält er „für absolut sinnlos“, wird sie nicht um zwei Monate in Form von Truppenübungen verlängert. Sollte sich die neue Regierung nicht dazu durchringen, schlägt er als Alternative die Rückkehr zum freiwillig verlängerten Grundwehrdienst vor. Dazu müsste aber ein finanzieller Anreiz geboten werden. Starlinger rechnet beispielhaft mit 1000 Euro pro Monat: „Wenn 10.000 Rekruten freiwillig um sechs Monate verlängern, kostet das 42 Millionen Euro.“ Die Entscheidung liege bei der Politik.
Ob er selbst im Amt bleiben will? „Wenn absehbar ist, dass das, was wir in unseren Berichten erstellt haben, tatsächlich von der neuen Regierung umgesetzt wird und es fragt mich der Bundeskanzler, ob ich bereit bin, das Bundesheer auf einen neuen Kurs zu bringen, dann sage ich: ja gerne.“ Sofort würde er aber sein Amt niederlegen, sobald der erste Budgetbrief seinen Vorstellungen nicht entspricht. Die Schmerzgrenze setzt er bewusst tief: „Diese vermeintlichen vier Milliarden Euro sind so weit weg von meiner roten Linie, dass es für mich nicht einmal ansatzweise eine Überlegung ist.“
https://www.kleinezeitung.at/politik/57 ... -[Twitter]
iceman
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Re: Medienberichte 2019

Beitrag von iceman »

Mimimi....wenn ich nicht mehr Geld bekomme gehe ich wieder.....
Mich würde es überhaupt überraschen, wenn es zu plus 400 Mio. jährlich kommen würde...
600 Mann im Ausland wären für ein Land unserer Größe üblich.....
Brieger wollte bis 2025 6 Mrd, Starlinger bis 2030 13 Mrd, darfs ein bisschen mehr sein?
Als gelernter Österreicher sollte er wissen, daß es das nicht spielen wird...
Dr4ven
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Re: Medienberichte 2019

Beitrag von Dr4ven »

iceman hat geschrieben: So 8. Dez 2019, 20:29 Als gelernter Österreicher sollte er wissen, daß es das nicht spielen wird...
Tja, dann wird man deine bucklige Einstellung wohl ordentlich korrigieren müssen.
Die nächsten 2 Jahre werden entscheidend.
theoderich
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Re: Medienberichte 2019

Beitrag von theoderich »

Tödliche Hundebisse in Kaserne: Brisantes Protokoll aufgetaucht

https://kurier.at/chronik/niederoesterr ... /400701054
Acipenser
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Re: Medienberichte 2019

Beitrag von Acipenser »

So traurig der tödliche Ausgang des Hundeangriffs ist, war dieser nicht vorhersehbar. Menschen wie Tiere sind Lebewesen und treffen Fehlentscheidungen. Letztverantwortlich war der bedauerlicherweise Verunglückte selbst, jetzt irgendwen anderes Schuld zu geben ist verantwortungslos, die Geldsorgen des Bundesheeres sind bekannt. Jedoch ist das Gebiet eine militärisches Sperrgebiet und daher hätte sich der Verunglückte bei der Wache an und abmelden müssen und dabei um Begleitung der Wache oder Assistenz bitten können. Dies hat er unterlassen und daher sich selbst in die Situation gebracht!
Sich jetzt an irgendwelche Tendenzen zu erinnern ist aufgrund des heutigen Wissens nachzuvollziehen, wäre aber zuvor niemand eingefallen. Auch sind die Anlagen von den Pionieren toll ausgeführt worden und daher schändlich diese anzuprangern. Da könnte ich dutzende Mängel in Mannschaftsgebäuden im östlichen Kasernen nennen und dann den jeweiligen BauPiZug vorwerfen, "bitte da fällt Putz von der Decke" also bitte!
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