Medienberichte 2019

Landesverteidigung, Einsätze & Übungen, Sicherheitspolitik, Organisation, ...
iceman
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Re: Medienberichte 2019

Beitrag von iceman »

Da 6 + 2 politisch nicht durchsetzbar scheint, probiert es der Schaffer eben mit 4 + 2. Als Milizbeauftragter ist das verständlich, genauso wie er die derzeitige Struktur das Heeres kritisiert.
Er plädiert für ein kleines Präsenzheer und ein großes Einsatzheer (Miliz).
In der Schweiz scheint aber eine viermonatige Rekrutenschule zu funktionieren.
theoderich
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Re: Medienberichte 2019

Beitrag von theoderich »

Schau, trau, wem?

https://www.ots.at/presseaussendung/OTS ... u-trau-wem


Das Bundesheer - das weggelegte Kind

https://www.ots.at/presseaussendung/OTS ... legte-kind


Milizverband Österreich: Die Rückkehr zum Modell „6+2“ ist unverzichtbare Grundlage eines funktionierenden Milizsystems!

https://www.ots.at/presseaussendung/OTS ... lizsystems

iceman hat geschrieben: Di 26. Nov 2019, 22:31Als Milizbeauftragter ist das verständlich, genauso wie er die derzeitige Struktur das Heeres kritisiert.
Bgdr Schaffer ist kein "Milizbeauftragter", sondern Obmann eines Vereins und war von 1990 bis zur Pension zu Jahresende 2016 Personalchef und Prokurist der Salzburg AG. Er ist der ÖVP nicht gerade fernstehend:
Dr. Michael Schaffer

Mönchsberg 27 b
5020 Salzburg

C U R R I C U L U M V I T A E

Persönliche Daten/Ausbildung/Präsenzdienst:

Geboren am 15.02.1954 in 5084 Großgmain

8 Jahre Volks- und Hauptschule in Salzburg

Matura am Bundesoberstufenrealgymnasium in Salzburg

Einjährig-Freiwilligen Jahr beim Österreichischen Bundesheer

Studium der Rechtswissenschaften

Verheiratet mit Mag. Adelheid Schaffer

1 Tochter

Berufslaufbahn:

1976 – 1979 Offizier auf Zeit in verschiedenen Führungsfunktionen

1980 12 Monate Gerichtsdienst

1980 – 1987 persönlicher Sekretär von Landeshauptmann Dr. Wilfried Haslauer

Berufliche Entwicklung seit Eintritt in die SAFE bzw. Salzburg AG:

01.04.1987 Einstieg in die SAFE als Personalreferent

seit 01.01.1990 Leiter Personalabteilung

01.08.1991 Handlungsvollmacht

01.01.1994 Prokura

seit 1996 Vorsitzender VEÖ-Personalausschuss und Verhandlungsleiter KV-Verhandlungen E-Wirtschaft

seit 2000 Vertreter Österreichs bei EURELECTRIC in Brüssel

2000 Fusion mit den Salzburger Stadtwerken, Leiter Personalwirtschaft

Außerberufliches:
  • Langjähriger Vorsitzender des Milizbeirates beim Bundesminister für Lan­desverteidigung.
  • Gründer des Milizverlages und Herausgeber von bisher 16 Buchpublika­tionen sowie Fachzeitschriften.
  • Von 1982 – 1986 Präsident des Clubs der „Engagierten Salzburger“ mit vielen Verbesserungs- und Verschönerungsinitiativen für die Stadt.
  • 2003 Mitglied der Bundesheer-Reformkommission
  • Goldenes Verdienstzeichen des Landes Salzburg
  • Führerscheine A, B, C, F, G
  • Privatpilotenlizenz
http://www.haslauer-bibliothek.at/docs/ ... haffer.htm

Sein Stellvertreter, Mjr Mag. Bernd Huber, ist Milizoffizier, Kassier der Offiziersgesellschaft Salzburg und im Brotberuf Büroleiter des Salzburger Bürgermeisters Dipl.-Ing. Harald Preuner (ÖVP):

https://www.sn.at/wiki/Bernd_Huber

Der Generalsekretär des Bundesvereinigung der Milizverbände, ADir Siegfried Stürmer, ist als Referent Miliz in der Abteilung ÖA&Komm des Militärkommandos Salzburg tätig.

iceman hat geschrieben: Di 26. Nov 2019, 22:31In der Schweiz scheint aber eine viermonatige Rekrutenschule zu funktionieren.
Nur stehen der Schweizer Armee ihre Rekruten danach länger zur Verfügung (Die "Rekrutierung" ist das Schweizer Äquivalent zu unserer "Stellung".). 4 Monate Rekrutenschule + ca. 4 Monate Übungen ("Wiederholungskurse"); zusätzlich muss jährlich eine verpflichtende Schießübung (1 Tag) absolviert werden:
Angehörige der Armee mit Mannschaftsgraden (Soldaten und Gefreite), die ihre Rekrutenschule nach dem 1. Januar 2018 absolviert haben, leisten während der Dauer der Militärdienstpflicht längstens 3 Tage Rekrutierung, 124 Tage Rekrutenschule, 6 Wiederholsungskurse zu 19 Tagen sowie 4 Tage für Vorbereitungs- und Entlassungsarbeiten.

Leisten sie andere, längere oder kürzere Dienstleistungen, so beträgt die Gesamtdienstleistungspflicht 245 Diensttage, für Grenadiere 280 Diensttage.

Für Unteroffiziere und höhere Unteroffiziere beträgt die Gesamtdienstleistungspflicht:

a) Wachtmeister: 440 Tage, Grenadier-Wachtmeister: 475 Tage;

b) Oberwachtmeister: 450 Tage;

c) Feldweibel: 510 Tage;

d) Hauptfeldweibel und Fourier: 650 Tage;

e) Adjutant Unteroffizier: 680 Tage;

Subalternoffiziere (Leutnant und Oberleutnant) leisten 680 Tage Ausbildungsdienst.

Stabsadjutanten, Hauptadjutanten, Chefadjutanten, Hauptleute und Stabsoffiziere, für die Folgendes zutrifft, leisten nachstehenden Ausbildungsdienst:

a) Es ist keine Weiterausbildung zu einem höheren Grad vorgesehen: ab ihrer letzten Beförderung höchstens 240 Tage; nach 120 Tagen Ausbildungsdienst kann von einem Aufgebot abgesehen werden.

b) Es ist eine Weiterausbildung für die Übernahme einer neuen Funktion in demselben Grad vorgesehen: ab Übernahme der neuen Funktion höchstens 240 Tage; nach 120 Tagen Ausbildungsdienst kann von einem Aufgebot abgesehen werden.
https://www.vtg.admin.ch/de/mein-milita ... licht.html

Außerdem gibt es in der Schweiz pro Jahr nur zwei Einrückungstermine - in Österreich sind es dagegen zwölf!

https://www.vtg.admin.ch/de/mein-milita ... ruten.html

Diese 4+2-Idee ist ein undurchdachter Schnellschuss, der dem Bundesheer bei einer Umsetzung jede Menge Probleme und Risiken bringen würde. Und ich darf daran erinnern, dass Schaffer vor knapp zehn Jahren mit "5+1" hausieren gegangen ist:

25 Jahre Bundesvereinigung der Milizverbände (26. Februar 2010)
Verteidigungsminister Darabos versprach dem Auditorium, das von Brigadier Schaffer vorgeschlagene "System 5+1" zu prüfen und bot den Kontakt zu Generalstabschef Entacher mit den Worten "seine Stimme ist meine Stimme und umgekehrt" an.
https://www.bundesheer.at/cms/artikel.php?ID=5010

Sechs Monate Wehrdienst besser aufteilen? (27. Februar 2010)

http://www.doppeladler.com/forum/viewto ... 516#p12516
theoderich
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Re: Medienberichte 2019

Beitrag von theoderich »









Altmilizler
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Re: Medienberichte 2019

Beitrag von Altmilizler »

Der AUFSCHREI bestimmter Hr.und Organisationen wegen Schaffers 4+2 hat viele andere Gründe die Seiten füllen würden.Nun zu deiner Äusserung bezüglich 4Monate(124Tage) RS in der CH.1.Wochenstd von 60-70Abtretten Samstag13uhr.2.Starke Simulatorausstattung. 3.Vordienstliche Schiessausbildung. 4.Von allen Blödheiten wie Pistentretten uä.Befreit, da dies und Kat.Einsätze die sogenannten Durchdienerkdo.imJahr 3000Mann mit 300 Diensttagen machen, die danach v.den WK(WIEDERHOLUNGSKURSEN) BEFREIT sind.Also ganz andere Vorgaben u.Umstände.In der momentanen Aufgeheizten Stimmung durch Wahlkampfaussagen aller Parteien, WO ist der NEOS Antrag lt Reisinger noch VOR der Reg.Gründung für mehr WB u.u.u.alles und alles nur Heisse Luft u.Lügen OHNE AUSNAHME, zzt.Vertraue ich Budgetmässig dem Hr.BP.
iceman
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Re: Medienberichte 2019

Beitrag von iceman »

Das sich die Offiziersgesellschaft gegen den Schaffer einschießt ist nur logisch, er tritt auch für eine Verringerung der Berufssoldaten bei den Koalitionsgesprächen ein.
Warum gerade der Schaffer die ÖVP beratet ist mir auch ein Rätsel.
Logisch das man bei 4 + 2 auch gleich nein sagt. Möglich wäre ja auch ein 4 + 1 (direkt anschließend) + 1 (aufgeteilt auf Übungen), früher war es ja auch ein 6 + 1 + 1.
Natürlich darf man bei 4 + 2 Rekruten nicht zu Ass-Einsätzen an die Grenze schicken, die vier Monate sind ausschließlich für die Ausbildung, für Einsätze hätte man dann eine Miliz.....
Genauso darf man Rekruten nicht zur Mobstärke hinzurechnen...
cliffhanger
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Re: Medienberichte 2019

Beitrag von cliffhanger »

Würde nicht schaden einmal die AUFGABE der Wehrpflicht klar zu definieren.

Ist es :

A.) Laufend Massen an vollausgebildeten Soldaten in allen möglichen Waffengattungen zu erzeugen die dann nach ein paar Monaten einfach wieder ungenutzt verschwinden , was ja bei der heutigen Komplexheit moderner Waffensysteme ( die das ÖBH eh nicht hat ) echt geisteskrank ist.

oder

B.) Ein Heer aus der Bevölkerung heraus zu etablieren AUSSCHLIESSLICH darum, um den Willen und die Bereitschaft zur Landesverteidigung in der Bevölkerung zu verankern, zu manifestieren.

Ich denke B geht für Österreich mit den derzeit vorhanden Mittlen auf alle Fälle , dazu brauche ich weder Panzer, Drohnen oder Kanonen , eine 6 monatige Ausbildung in "asymmetrischer Kriegsführung" reicht da aus .
Zuletzt geändert von cliffhanger am Do 28. Nov 2019, 14:37, insgesamt 2-mal geändert.
theoderich
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Re: Medienberichte 2019

Beitrag von theoderich »

iceman hat geschrieben: Do 28. Nov 2019, 09:19 Das sich die Offiziersgesellschaft gegen den Schaffer einschießt ist nur logisch, er tritt auch für eine Verringerung der Berufssoldaten bei den Koalitionsgesprächen ein.
Der Grossteil der OG-Mitglieder sind Milizoffiziere, der Präsident der ÖOG ist immer ein Milizoffizier. Und es ist wirklich nicht das Ziel der Offiziersgesellschaft, den Anteil an Berufssoldaten im ÖBH möglichst hoch und den Milizanteil gering zu halten. Du unterstellst da schon ziemlich viel.
cliffhanger hat geschrieben: Do 28. Nov 2019, 10:01 Würde nicht schaden einmal die AUFGABE der Wehrpflicht klar zu definieren.
Wenn man es aus Sicht der ÖVP sieht: Die Wehrpflicht ist ein Rekrutierungsinstrument für den Zivildienst. Die Miliz wird von diesen Leuten immer nur als Feigenblatt vorgeschoben, mit der Behauptung, diese wäre ein Pool von "Billigpersonal", der Kürzungen bei Kader, Liegenschaften, Waffen und Gerät rechtfertige.
cliffhanger
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Re: Medienberichte 2019

Beitrag von cliffhanger »

theoderich hat geschrieben: Do 28. Nov 2019, 12:12 Wenn man es aus Sicht der ÖVP sieht: Die Wehrpflicht ist ein Rekrutierungsinstrument für den Zivildienst. Die Miliz wird von diesen Leuten immer nur als Feigenblatt vorgeschoben, mit der Behauptung, diese wäre ein Pool von "Billigpersonal", der Kürzungen bei Kader, Liegenschaften, Waffen und Gerät rechtfertige.
Richtig die Wehrpflicht ist weder Steigbügelhalter des Zivildienstes, noch Systemerhalter des Bundesheeres.
Sie ist finde ich ein Wert unserer österreichischen Gesellschaft und sollte auch endlich einmal so behandelt werden.
Philosophisch betrachtet könnte man eigentlich sagen, dass das Bundesheer nur das untergeordnete System ist, das der Wehrpflicht dient. (Oft habe ich das Gefühl die Wehrpflicht wird vom ÖBH selbst in der Öffentlichkeit unterschwellig als Klotz am Bein dargestelllt oder verschwiegen -z.b. Die Serie Tagewache mit Kratky (gut gemacht-da gibts nix) - nach ansehen aller Folgen könnte man meinen es gibt gar keine GWD´s mehr beim ÖBH...alles Profikader...).
Die Forderungen nach Berufsarmee, egal aus welchem politischen Lager, oder von welcher Gruppierung aus, klingen für mich immer nach gesellschaftlichem "Outsourcing".
Zuletzt geändert von cliffhanger am Fr 29. Nov 2019, 09:30, insgesamt 1-mal geändert.
iceman
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Re: Medienberichte 2019

Beitrag von iceman »

@cliffhanger: meinst du 6 monatige Ausbildung gegen asymetrische Kriegsführung?
Acipenser
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Re: Medienberichte 2019

Beitrag von Acipenser »

iceman hat geschrieben: Mo 25. Nov 2019, 08:45 Die Bevölkerung bei der Katastrophenhilfe gegeneinander auszuspielen ist echt nonsens.
@Acipenser: Die Bevölkerung will mehr Geld fürs Heer, aber man sollte dann auch fragen, wo man stattdessen einsparen soll: bei den Pensionen, im Sozialsystem, bei der Bildung?
Die Beamtenregierung will nur verwalten, soll heißen, sie hält sich an das BFRG.
Und das Starlinger öffentlich Politiker als "Totengräber" bezeichnet, ist schon stark.
na zum Beispiel die Casinos Austria verkaufen! Tabak Regie und Austrian Airlines gibt's ja auch nicht mehr (in Staatsbesitz). Wozu brauchen wir das Glücksspiel in Staatsbesitz? Damit Rot-schwarze-Blaue Ihre Politiker versorgen können?
Aber das österreichische Bundesheer brauchen wir! Also Casinos Austria verkaufen, von den Glückspiel Steuern können wir gut leben im Staaate Österreich und die Verkaufssumme 1zu1 ins ÖBH einzahlen!
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