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Re: Medienberichte 2018

Verfasst: So 29. Jul 2018, 19:52
von theoderich
Bundesheer: Miliz braucht verpflichtende Truppenübungen

http://www.oeog.at/ow10/2018/07/bundesh ... nuebungen/


Neue Debatte um Länge des Wehrdienstes

https://salzburg.orf.at/news/stories/2927190/

  • Nebelgranate Wehrdienstzeit (Kommentar)
    Nein, es sind nicht nur Geschichten von angeblich "bösen Ausländern", mit denen man Nebelgranaten füllen kann – man kann auch Bergauftouren hineinpacken oder einen Streit rund um die selten angewendete Praxis des Schächtens inszenieren.

    Kaum war die Sache mit dem Schächten vom Tisch, hat Verteidigungsminister Mario Kunasek – seit Karl Lütgendorf der erste Minister mit militärischer Karriere – eine Diskussion um eine Verlängerung des Grundwehrdienstes angestoßen.

    Für das Anliegen gäbe es gute Argumente: Seit im Jänner 2006 die verpflichtenden Truppenübungen für die Miliz abgeschafft worden sind, stehen für das mobilzumachende Einsatzheer nicht mehr genügend gut ausgebildete Soldaten zur Verfügung. Viele Milizsoldaten in höheren Rängen und etliche mutige Berufsoffiziere haben der Entscheidung des damaligen Verteidigungsministers Günther Platter auch heftig widersprochen – genützt hat es nichts, nach den entsprechenden Diskussionen in der Bundesheer-Reformkommission war "die Kuh aus dem Stall", wie Platter es formuliert hat. Genützt hat es übrigens auch Platters ÖVP nichts, sie hat die folgende Nationalratswahl verloren.

    Populismus sieht anders aus

    Klarerweise ist es nicht ganz einfach, wieder zum Dienstmodell "sechs plus zwei Monate" zurückzukehren: Obwohl die Wehrdienstzeitverkürzung 2006 kaum positive Effekte auf das Stimmverhalten für die verantwortliche Partei hatte, muss man wohl umgekehrt annehmen, dass sich eine Wehrdienstzeitverlängerung für die verantwortliche Partei negativ auswirken würde.

    Da erscheint es zunächst mutig von Kunasek, sich zur sachlichen Notwendigkeit zu bekennen – Populismus sieht ja doch anders aus. Allerdings braucht Kunsasek nicht viel zu befürchten: Die Wehrdienstverlängerung wird wohl nicht so schnell umzusetzen sein wie der Zwölfstundentag. Und wenn aus Kunaseks Sicht alles gut läuft, wird er längst anderswo sein, wenn das Thema ernsthaft angegangen wird: Er selber strebt ja an, in der heimatlichen Steiermark in die Landesregierung einzuziehen – dort braucht er die Wehrdienstdauer nicht zu verantworten.

    Wobei die Nebelgranate Wehrdienstzeit ohnehin schneller verpuffen dürfte als andere: Die ÖVP, die für das Bundesheer allenfalls schöne Sonntagsreden, aber weder ernsthafte Unterstützung noch gar Budgeterhöhungen übrig hat, will die von Kunasek angestoßene Diskussion ohnehin nicht aufgreifen. Zum einen ginge es darin ja auch um die Versäumnisse und möglichen Fehlentscheidungen ihrer eigenen Wehrpolitiker. Gewichtiger aber dürfte sein, dass Fragen der Landesverteidigung nur verhältnismäßig wenige Wähler interessieren – es sei denn, sie wären unmittelbar betroffen.

    Deshalb hat die ÖVP den Verteidigungsminister mit seinem Vorstoß gleich zurückgepfiffen. Das Thema steht ja nicht im Regierungsprogramm – also bitte: Schluss der Debatte. Es gibt ja genügend andere Sommerthemen.
    https://derstandard.at/2000084364121/Ne ... dienstzeit




Bei solchen Zeitgenossen denke ich mir meinen Teil - ein Politiker, der den Pressesprecher des BMLV so arrogant abkanzelt:






Peter F. Mayer

Dr. Peter F. Mayer (69) studierte Physik an der Universität Wien und war die vergangen 30 Jahr als Technologie-Journalist tätig.
https://listepilz.at/peter-f-mayer/

Re: Medienberichte 2018

Verfasst: Mo 30. Jul 2018, 08:59
von chuckw
iceman hat geschrieben: So 29. Jul 2018, 12:09 OK, dann stehen
56 Leopard
112 Ulan
113 Pandur
66 Dingo
150 Husar
32 Hägglund
(Zahlen aus Truppendienst)
und Unimog, Man, Pinzgauer, Puch-G zum Spaß rum?
Ist das eine aktuelle Aufstellung?
Sind es bei der Dingo-Stückzahl die bereits vorhandenen/gelieferten? Weil ansonsten sind es mit Sicherheit zuwenig. Neu laufen jetzt ja 58 Stück zu...

Re: Medienberichte 2018

Verfasst: Mo 30. Jul 2018, 09:56
von theoderich
Offiziersgesellschaft für Ausweitung des Wehrdiensts
Wer das derzeitige sechsmonatige Modell richtig findet, habe nicht verstanden, was das Milizsystem bedeute und wie wichtig es für den Schutz Österreichs sei, so Erich Cibulka, Präsident der Offiziersgesellschaft. Diese habe das Regierungsprogramm zur Landesverteidigung sehr positiv aufgenommen, zuletzt habe man jedoch den Eindruck, dass wegen des geringen Budgets nur wenig umgesetzt werde.
Abgelehnt wird das von Kunasek vorgeschlagene „6+2“-Modell von ÖVP-Rekrutensprecher Schrott. „In der Wahrnehmung von Rekruten kann aus dem Grundwehrdienst kein ausreichender persönlicher Nutzen für ihr späteres Leben gezogen werden. Aus diesem Grund besteht auch zu wenig Anreiz und Motivation für eine längere freiwillige Verpflichtung in der Miliz“, so Schrott in einer Aussendung.

Anstatt über eine Verlängerung nachzudenken, brauche es Maßnahmen zur „Attraktivierung“ des Bundesheeres für mehr Freiwillige.
https://orf.at/#/stories/2448932/
"ÖVP-Rekrutensprecher" ... Ein Nationalratsabgeordneter, dessen Grundwehrdienst volle zehn Jahre her ist! Und dessen Funktion neu erfunden wurde. Nicht um die "Rekruten" zu vertreten, sondern die Parteilinie:
  • OTS0118, 22. Juni 2018, 12:18
    Zwei neue Bereichssprecher bei der Volkspartei
    Der Bundesparteivorstand hat am gestrigen Donnerstag zwei neue Sprecherfunktionen per Beschluss festgelegt. Ab sofort fungieren die Salzburgerin Tanja Graf als Sportsprecherin und der Tiroler Dominik Schrott als Rekrutensprecher.
    „Die Rekruten brauchen eine starke Stimme“, so Dominik Schrott zu seiner neuen Funktion als Rekrutensprecher. „Sie sind nicht nur zahlenmäßig beachtlich, sondern auch mit ihren Leistungen unentbehrlich und wichtig - innerhalb des Bundesheers und für die Gesellschaft“, hält Schrott abschließend fest.
    https://www.ots.at/presseaussendung/OTS ... olkspartei




Re: Medienberichte 2018

Verfasst: Mo 30. Jul 2018, 13:51
von theoderich
Generalstabschef für Verlängerung des Wehrdiensts

Der Generalstabschef des Bundesheeres, Robert Brieger, stellt sich in der Debatte über die Verlängerung des Grundwehrdienstes hinter Verteidigungsminister Mario Kunasek (FPÖ). „Aus Sicht der militärischen Notwendigkeiten für die Herstellung der Einsatzbereitschaft der Truppen“ wären Milizübungen ein „sehr wertvoller Beitrag“, sagte er heute im Ö1-Mittagsjournal.
Ein „entschiedenes Nein“ zu einer Ausweitung der Wehrpflicht kam hingegen von SPÖ-Wehrsprecher Rudolf Plessl. „Anstatt für eine ordentliche Ausstattung des Bundesheeres und einen attraktiveren Wehrdienst zu kämpfen und die Mittel dafür bereitzustellen, will Minister Kunasek die Budgetprobleme nun offensichtlich auf dem Rücken der Wehrpflichtigen austragen“, meinte er in einer Aussendung.
https://orf.at/#/stories/2448992/


Ö1 Mittagsjournal
Debatte über Dauer des Grundwehrdienstes
Barbara Schieder: "Im Regierungsprogramm findet sich zwar nichts davon - dennoch hat FPÖ-Verteidigungsminister Mario Kunasek jetzt die Verlängerung des derzeit sechsmonatigen Grundwehrdienstes gefordert. Dafür bekommt er viel Applaus aus Offizierskreisen - doch die Chance auf Umsetzung ist derzeit gleich Null: Der Koalitionspartner hat bereits abgewunken. Klaus Webhofer berichtet."
____________________________

Im "Profil"-Interview hat der Verteidigungsminister die immer wieder einmal aufkeimende Debatte um eine Grundwehrdienst-Verlängerung wieder angestoßen. Modell sechs plus zwei. Also sechs Monate Grundwehrdienst, wie jetzt, plus zwei Monate verpflichtende Milizübungen.

Volle Unterstützung dafür kommt vom höchsten Bundesheer-Offizier, Generalstabschef Robert Brieger.

Robert Brieger: "Weil aus der Sicht der militärischen Notwendigkeiten für die Herstellung der Einsatzbereitschaft der Truppen Milizübungen ein sehr wertvoller Beitrag wären."

Klaus Webhofer: "Ist die Einsatzbereitschaft derzeit nicht im vollen Umfang gegeben?"

BRIEGER: "Die Einsatzbereitschaft ist für bestimmte Aufgaben im vollen Umfang gegeben. Für Aufgaben komplexerer Natur, in Richtung Militärische Landesverteidigung, gibt es Nachholbedarf und deshalb habe ich auch bei meinen ersten Kontakten und in meiner Antrittsrede angemerkt, dass ich hier einen besonderen Fokus darauf zu legen gedenke."

Brieger sieht den Vorstoß als mittelfristiges Projekt.

Eine politische Mehrheit ist tatsächlich nicht in Sicht. Kunaseks Koalitionspartner, die ÖVP, hat bereits ihr Nein deponiert. Die Wehrpflichtverkürzung, 2006 vom heutigen ÖVP-Landeshauptmann Platter durchgezogen, habe sich bewährt, findet Wehrsprecher Michael Hammer. Der übrigens auch auf das Regierungsprogramm verweist, wo sich über eine mögliche Wehrdienstverlängerung tatsächlich nichts findet. Und der ÖVP-Rekrutensprecher - so etwas gibt's neuerdings auch - Rekrutensprecher Dominik Schrott also, meint: Statt über eine Verlängerung nachzudenken, bräuchte es Maßnahmen zur Attraktivierung des Bundesheeres für Freiwillige.

Bei Milizverbänden und der Österreichischen Offiziersgesellschaft läuft Kunasek freilich offene Türen ein. Ist die Wiederherstellung des alten Zustandes doch eine lange Forderung. Zum Beispiel vom Präsidenten der Offiziersgesellschaft, Erich Cibulka.

Erich Cibulka: "Es ist richtig, dass nichts von einer Verlängerung des Wehrdienstes im Regierungsprogramm steht. Aber es stehen dort die bemerkenswerten Worte: Es muss das Bundesheer wieder in einen verfassungskonformen Zustand versetzt werden! Und nachdem die Verfassung vorsieht, dass das Österreichische Bundesheer nach einem Milizsystem einzurichten ist, ist also ein System in dem es keine Milizübungen gibt nicht verfassungskonform."

WEBHOFER: "Aber ein Milizsystem gibt es sehr wohl."

CIBULKA: "Ja, aber nur auf freiwilliger Basis! Und wenn sich niemand freiwillig meldet, dann gäbe es keines. Also es ist nicht vorgesorgt dafür, dass es jedenfalls funktioniert."

Cibulka findet auch, dass ein Milizsystem ja ein besonders billiges Modell ist. Kein Fehler, bei einem Bundesheer, dem schon wieder das Geld fehlt. Allerdings würden solche verpflichtenden Übungen schon auch etwas kosten, wirft Generalstabschef Brieger ein.

BRIEGER: "Es gibt einen Mehrbedarf. Das ist unbestritten, weil natürlich längerer Wehrdienst mehr Geld kostet, Übende auch einen höheren Sold erhalten als Rekruten. Diese Aspekte sind völlig richtig, müssen uns aber im Sinne der Verantwortung für die Sicherheit Österreichs das Geld wert sein."

Aber ob diese Diskussionen überhaupt geführt werden, ist aus derzeitiger Sicht eher auszuschließen. Mangels politischer Mehrheit für die Realisierung der Idee.
https://oe1.orf.at/player/20180730/520839


FPÖ-Bösch weist Angriffe von SPÖ-Plessl zurück

https://www.ots.at/presseaussendung/OTS ... sl-zurueck


Bundesheer – Plessl: Kunasek will Budgetdesaster auf dem Rücken der Wehrpflichtigen austragen

https://www.ots.at/presseaussendung/OTS ... -austragen

Re: Medienberichte 2018

Verfasst: Mo 30. Jul 2018, 14:01
von iceman
Komischer Kommentar vom Braun in den OÖ-Nachrichten, überhaupt der Schlußsatz mit dem EF...
Ich persönlich würde die verpfl. Milizübungen ablehnen, mMn greift das später zu sehr in das Berufs/Familien/Leben junger Männer ein. Könnte mir aber eine Verlängerung auf 8 bzw. 9 Monate, wie der Zivildienst vorstellen.
Die Freiwilligen Miliz und auch der GWD sollte noch attraktiver gemacht werden, auch die Weiterverpflichtung als Zeitsoldat, zB bevorzugte Aufnahme in den öffentl. Dienst, Jusztiz od. Polizei.
Und über eine Wehrpflicht für Frauen sollte auch mal gesprochen werden.

Re: Medienberichte 2018

Verfasst: Mo 30. Jul 2018, 14:25
von theoderich
Neue Debatte um alten Grundwehrdienst

https://kurier.at/politik/inland/grundw ... /400075703


Offiziere und Generalstabschef für längeren Wehrdienst

https://derstandard.at/2000084380981/Of ... hrdienstes


Brieger stärkt Kunasek den Rücken
Auch Generalstabschef für längeren Wehrdienst

https://www.krone.at/1747387

  • Falsches Signal (Leitartikel, "Neues Volksblatt", Parteizeitung der ÖVP Oberösterreich)
    Ich selbst musste noch acht Monate dienen – mein Resümee damals: Verschenkte Lebenszeit! Jeder hat so seine Erinnerung an die Zeit beim Bundesheer. Ich habe als Kraftfahrer nicht nur den Führerschein ein zweites Mal gemacht – der zivile wird nämlich vom Bundesheer nicht anerkannt, umgekehrt aber schon. Als ausgebildeter Kraftfahrer musste ich dann vor und nach jeder Ausfahrt das Auto waschen – also zweimal pro Fahrt!?

    Kein Wunder, dass der Imageverlust der größte Feind unseres Bundesheeres ist, wenn der verpflichtende Grundwehrdienst keine anderen Anreize zu bieten hat. Früher sagte man ja noch, da lernen die jungen Burschen endlich Drill und Gehorsam. Das kann aber nicht der Sinn von Landesverteidigung sein, junge Leute anzuschnauzen und sie ohne erkennbaren Sinn durch den Schlamm robben zu lassen. Bürgerschutz und Katastrophenhilfe sind schon eher nachvollziehbare Argumente pro Bundesheer. Und für diese Aufgaben sollte der sechsmonatige Dienst am Bürger mehr als ausreichend sein – oder etwas süffisant gesagt: Was ist schon ein verlorenes Semester beim Studium. Viel reizvoller dürfte für die jungen Burschen, die einrücken müssen, der Zugang sein, den Sold zu erhöhen. Wobei die Tatsache, dass dadurch gerade einmal die Höhe der Mindestsicherung erreicht wird, auch nicht gerade nach Wertschätzung klingt. Unsere Soldaten sollten uns eigentlich mehr wert sein.
    https://www.ots.at/presseaussendung/OTS ... gelsberger
    Offenlegung gemäß § 25 Mediengesetz

    Medieninhaber und Herausgeber:

    Oberösterreichische Media Data Vertriebs- und Verlags GmbH
    Hafenstraße 1-3, 4010 Linz

    Unternehmensgegenstand: Verlegen von Zeitungen

    Geschäftsführer: Dr. Wolfgang Hattmannsdorfer

    Prokurist: Mag. Wolfgang Eder

    Mit 100% beteiligter Gesellschafter: Dr. Franz Mittendorfer, Europaplatz 7, 4020 Linz
    • Treugeberin: Österreichische Volkspartei Oberösterreich (mit 100%), Obere Donaulände 7, 4010 Linz
      • Landesparteiobmann: Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer
      • Landesgeschäftsführer: Dr. Wolfgang Hattmannsdorfer
    Dr. Franz Mittendorfer ist als Gesellschafter/Treuhänder Inhaber folgendes anderen Medienunternehmens:
    • AT 8 Vermögensverwaltungs-GmbH als Gesellschafterin der CITY Media Zeitschriften GmbH mit einem Geschäftsanteil von 59%
      • Treugeberin: Österreichische Volkspartei Oberösterreich (mit 100%)
    Die Oberösterreichische Media Data Vertriebs- und Verlags GmbH ist an folgendem anderen Medienunternehmen beteiligt:
    • Kommanditanteil (13,2982 %) an der Life Radio GmbH & Co. KG mit dem Sitz in Linz, Unternehmensgegenstand: Konzeption, Produktion, Sendung und Veranstaltung von Hörfunkprogrammen samt Betrieb der Sendeanlagen; Verwertung von Programmen; Marktforschung und Beratung für Hörfunk und Fernsehen;
    • Beteiligung an gleichartigen Unternehmen

      APA Austria Presse Agentur eG (0,81 %) mit dem Sitz in Wien, Unternehmensgegenstand: Betreiben einer Nachrichtenagentur
    https://volksblatt.at/impressum/
iceman hat geschrieben: Mo 30. Jul 2018, 14:01Die Freiwilligen Miliz und auch der GWD sollte noch attraktiver gemacht werden, auch die Weiterverpflichtung als Zeitsoldat, zB bevorzugte Aufnahme in den öffentl. Dienst, Jusztiz od. Polizei.
Die "Attraktivierung" des Grundwehrdienstes endet dort, wo sie Geld kostet! Nicht umsonst wurde die Erhöhung des Soldes gleich nach der Präsentation des Kommissionsberichts vor mittlerweile fünf Jahren von der Politik abgelehnt.

Und die Befüllung der Milizbataillone funktioniert nur deshalb, weil die Kaderanwärterausbildung boomt (früher: Einjährig-Freiwillige) und Milizoffiziere Mannschaftsfunktionen in den Milizverbänden übernehmen. Die Freiwilligenmeldungen für Mannschafts- und Unteroffiziersfunktionen (dafür ist eine Vorbereitende Milizausbildung während des Grundwehrdienstes erforderlich) halten sich in Grenzen.

Re: Medienberichte 2018

Verfasst: Mo 30. Jul 2018, 16:22
von theoderich

Re: Medienberichte 2018

Verfasst: Mo 30. Jul 2018, 17:36
von chuckw
Bundesheer muss seine verbliebenen Panzer nachrüsten
Österreichs Leopard-Panzer gewinnen zwar internationale Wettbewerbe, sind aber bei Nacht blind – und die Hydraulik ist altersschwach - derstandard.at/2000084423074/Bundesheer-muss-seine-verbliebenen-Panzer-nachruesten

Wien – Das Bundesheer findet dieser Tage Unterstützung aus bisher ungewohnter Richtung: Nachdem Bundespräsident Alexander Van der Bellen mehrfach auf den Investitionsstau hingewiesen hat, kommen nun von der SPÖ (die unter ihren Ministern Norbert Darabos und Gerald Klug massiv beim Heer gespart hat) Aufforderungen, "für eine ordentliche Ausstattung des Bundesheeres und einen attraktiveren Wehrdienst zu kämpfen und die Mittel dafür bereitzustellen".

Diese Forderungen werden wiederum vom Offizierskorps wohlwollend aufgenommen. Der neue Generalstabschef Robert Brieger weist unter anderem auf den Nachholbedarf bei den wenigen verbliebenen Kampfpanzern des Bundesheeres hin. Zur Erinnerung: Mitte der 1990er-Jahre hatte der damalige Minister Werner Fasslabend als Teil des 500 Millionen Euro teuren "Panzerpakets" über 100 gebrauchte Leopard-II-Kampfpanzer beschafft, 2006 wurde die Zahl der Leopard-Panzer auf 56 reduziert.

Hoher Ausbildungsstand

Österreichische Offiziere betonen gerne, dass der Ausbildungsstand der verbliebenen Panzertruppe keinen Vergleich zu scheuen braucht – im Vorjahr gewann das Panzerbataillon 14 aus Wels sogar die internationale "Tank Challenge" im bayerischen Grafenwöhr.

Sorgen macht aber, dass Hydraulik und Elektrik der zuletzt beim Ankauf in den 1990er-Jahren generalüberholten Panzer nicht mehr den Anforderungen entsprechen, man spricht von porösen Schläuchen sowie Mängeln bei Nachtsichtfähigkeit und Minenschutz.

Brieger: "Das Fahrzeug in der jetzigen Konfiguration ist über längere Jahre nicht mehr versorgbar, da müssen wir Maßnahmen setzen, sonst können wir das Ganze verschrotten."

Kompetenz für Panzer erhalten

Und das würde den General, der als ehemaliger Panzeroffizier ein "Träger des schwarzen Baretts" ist, nicht nur persönlich schmerzen: Problematisch wäre ja vor allem, dass im Bundesheer das Wissen um Kampfpanzer, ihre Technik und ihre Einsatztaktik verloren ginge. Die kleine Panzertruppe ist ja derzeit eher als Nukleus für einen in Zukunft wieder notwendigen Aufbau der Panzertruppe zu sehen.

Dass die Panzer wegen der hohen Betriebskosten kaum bewegt werden und die Panzerbesatzung daher wenig Gelegenheit zum Üben hat, macht Brieger weniger Sorgen: "Wenn 500 Kilometer im Jahr dazu genützt werden, taktisch zu üben, dann sind sie gut investiert." Über längere Strecken würden Kettenfahrzeuge ohnehin mit Tiefladesystemen transportiert. Aber hier herrsche Investitionsbedarf: "Unsere Tiefladesysteme gehören langsam ins Heeresgeschichtliche Museum." (Conrad Seidl, 31.7.2018)
https://derstandard.at/2000084423074/Bu ... achruesten

Re: Medienberichte 2018

Verfasst: Mo 30. Jul 2018, 19:47
von Acipenser
Die Miliz hatte NIEMALS eigene Fahrzeuge! Die Pinzgauer, 680er und 12M18 wurden in meiner Zeit aus den Militärkommanden und den Brigarden zusammengezogen. Als alter Kendlerstrassler was I so wos!
Im MOB Fall hätten wir laut Zulassungsbehörde Fzg. bei Privaten abgeholt, weil dann Krieg ist!
Traurig nur das heute Militärkommanden und Brigarden sehr ausgedünnt sind und nur mehr Schlüsselaufgaben erfüllen können. Aber zur Erklärung: Milizübungen dienten meist Offizieren und Unteroffizieren für Planspiele die heute an Simulatoren durchgeführt werden. Reine Milizsoldaten waren da nicht mehr benötigt, leider.
Auch ist des BH im ganzen eher einer Berufsarmee näher, da die Waffensysteme komplexer, was eine intensivere Ausbildung und Ständigen Training notwendig macht. Bei 6 Monaten GWD oder auch 6 plus 2 Monate Übungen dauert die Ausbildung bis zu 2 Monaten und dann sind nur mehr 4 Monate für den eigentlichen Auftrag übrig, und dann sind die Rekruten schon wieder weg, auch binden 6 Monate oder 6 plus 2 Monate zu viele Ausbilder, was eine 8 Monate GWD plus 2 Monate Übungen notwendig machen würde!
Vielleicht sollte man übergangsweise stärker EinJahrFreiwillig bewerben, mit höheren Sold, Tauchschein, Führerschein C und anderen Spezials die vielleicht nicht mit dem eigentlichen Auftrag zu tun hat aber einen Kampfwertsteigerung insgesamt!

Re: Medienberichte 2018

Verfasst: Mo 30. Jul 2018, 20:44
von theoderich
Acipenser hat geschrieben: Mo 30. Jul 2018, 19:47Auch ist des BH im ganzen eher einer Berufsarmee näher, da die Waffensysteme komplexer, was eine intensivere Ausbildung und Ständigen Training notwendig macht.
Grundwehrdiener werden und wurden auch nie an "komplexen Waffensystemen" (Was auch immer das sein soll ...) ausgebildet! Niemand würde auf die Idee kommen, einen GWD nach sechs Monaten ins Cockpit eines Eurofighter oder ans Steuer eines Panzers zu setzen.
Verwendungen bei der Panzertruppe
  • Ladeschütze
  • Richtschütze
    in der Regel werden dafür nur Grundwehrdiener verwendet, die sich länger verpflichten.
  • Panzerfahrer
    bleibt an und für sich auch nur länger dienenden Soldaten vorbehalten.
  • Panzergrenadier
  • Aufklärer
http://www.bundesheer.at/organisation/g ... iere.shtml

In der Schweiz sind für diese Ausbildung ("Panzersoldat") erstaunlicherweise 11 Wochen vorgesehen (Dauer der Rekrutenschule: 17 Wochen), also zweieinhalb Monate. In Österreich sind für die BA3 10 Wochen eingeplant (Dauer des GWD: 26 Wochen).