Daimler-Panzerwagen von 1905

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theoderich
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Daimler-Panzerwagen von 1905

Beitrag von theoderich »

Automobilismus. Ein Panzerautomobil, in: Neues Wiener Tagblatt vom 5. November 1905, p. 21-22

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno? ... m=19051105

Ein Besuch in den Wr.-Neustädter Daimler-Werken, in: Allgemeine Automobil-Zeitung vom 5. November 1905, p. 5-9

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno? ... m=19051105

Panzerautomobil mit Schnellfeuergeschütz, in: Das interessante Blatt vom 7. Dezember 1905, p. 6, 9

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno? ... m=19051207

Ein Panzerautomobil, in: Österreichische Fahrrad- und Automobil-Zeitung vom 10. November 1905, p. 110-111

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno? ... m=19051110

Automobilismus in militärischen Diensten, in: Militär-Zeitung vom 13. Februar 1906, p. 2

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno? ... m=19060213

Der Kaiser in der Ausstellung, in: Allgemeine Automobil-Zeitung vom 25. März 1906, p. 3, 4
Die Besichtigung des Standes der Daimler-Motorengesellschaft hatte man wegen des Panzer-Automobils als Clou bis zum Schlusse aufgehoben. Hier wurde Herr Direktor Bernhard vorgestellt, der dem Kaiser über die Wiener-Neustädter Daimler-Motorengesellschaft Aufklärungen gab. Dann übernahm der Präsident des Militär-technischen Komitees, FML. Ritter von Wuich, die Führung. Er erklärte das Panzer-Automobil und sagte, daß dieses sowie der im Garten der Gartenbaugesellschaft ausgestellte Militär-Lasttrain vollkommen nach den Angaben des Militär-technischen Komitees ausgeführt worden seien. Das Hauptverdienst an dem Militärtrain habe Hauptmann Robert Wolf. Der Kaiser besichtigte das Panzer-Automobil von allen Seiten, ließ sich die Funktion der einzelnen Organe erklären und beaugenscheinigte auch die Mitrailleuse, wobei Hauptmann Robert Wolf die Bemerkung machte, daß das nächste Panzer-Automobil schon mit zwei Mitrailleusen ausgestattet werden. Besonders wurde der Kaiser auf den Vierräderantrieb aufmerksam gemacht, der große Vorteile für Automobile bietet, die sich eventuell im Terrain weiter bewegen müssen.
http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno? ... m=19060325

Die Wiener-Automobil-Ausstellung, in: Allgemeine Automobil-Zeitung vom 1. April 1906, p. 9-10
Am letzten Montag wurde die Ausstellung von Erzherzog Friedrich besucht. Prinz Solms, sowie Markgraf Alexander Pallavicini, Hauptmann Robert Wolf und Generalsekretär Fasbender gaben dem Erzherzog die Erläuterungen. Der Erzherzog besichtigte alle Stände und ließ sich viele Aussteller vorstellen. Bekanntlich ist der Erzherzog General-Truppen-Inspektor, und es ist wohl selbstverständlich, daß er den ausgestellten militärischen Objekten das größte Interesse entgegenbrachte. Beim Panzer-Automobil ließ er sich alles bis ins kleinste Detail erklären. Hauptmann Wolf demonstrierte den Vierräderantrieb des Automobils und wies darauf hin, daß dadurch der Wagen sich leichter als mit Zweiräderantrieb im Terrain zu bewegen vermöge. Hauptmann Wolf machte den Erzherzog darauf aufmerksam, daß es sich nur um ein Modell handle, da das eigentliche Panzer-Automobil infolge der kräftigeren Panzerung um etwa 700 kg schwerer werde. Der Erzherzog erkundigte sich, ob aus dem Automobil schon geschossen worden sei, was Hauptmann Wolf verneinte.
http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno? ... m=19060401


Allgemeine Automobil-Zeitung vom 22. April 1906, p. 46
Militärische Probefahrten mit Automobil-Lasttrains Mittwoch den 11. d. M. fand in Anwesenheit der Herren Erzherzoge Franz Salvator und Friedrich bei Wiener-Neustadt eine Erprobung der neuen militärischen Automobil-Etappentrains statt. Die Versuche begannen mit Demonstrationen vor der Daimler-Fabrik auf Wiesen- und Ackerboden und es wurden mit Hilfe der technischen Hilfsmittel (Stollen und Wolfsche Seillvinde) große Steigungen anstandslos überwunden. Die Probefahrt ging von Wiener-Neustadt über Wöllersdorf, Muthmannsdorf, Dreistätten nach Pießting und zurück nach Wiener-Neustadt. Hiebei wurden durch die Trains, von denen ein jeder aus einem Zugwagen und drei Anhängewagen bestand, mit einer Nutzlast von 8000 kg, Steigungen bis 14 Prozent tadellos überwunden, sowie auch ein Bach durchfahren. Die Geschwindigkeit bei geringen Steigungen und in der Ebene betrug bis zu 15 km. Die Herren Erzherzoge folgten der ganzen Versuchsfahrt und Demonstration mit lebhaftem Interesse und wohnten derselben bis zum Schlusse bei. Das Panzer-Automobil hatte eine Stellung im Terrain bei Dreistätten bezogen. Den Tag vorher fand eine ähnliche Erprobung vor einer Kommission deutscher Offiziere statt, die zum Studium der mechanischen Etappentrains vom deutschen Kriegsmiiiisterium nach Wien entsendet worden sind. Die Herren sprachen sich über die Konstruktion und die Leistungen der Trains äußerst lobend aus. Die Fahrten beaufsichtigte Hauptmann Robert Wolf, der Leiter der Automobil-Abteilung im Militärtechnischen Komitee.
http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno? ... m=19060422


Militärischer Automobilismus, in: Allgemeine Automobil-Zeitung vom 26. August 1906, p. 3-4
Die Premiere des Freiwilligen Automobil-Korps verleiht den diesjährigen Manövern ganz besondere Bedeutung.
Die Automobil-Freiwilligen werden so eingeteilt, daß zwei der Wagen beim Oberkommando Dienst tun; ferner erhält jedes Korpskommando zwei Wagen zugewiesen, ebenso jede Division deren zwei hat. Diese Trains waren aus Anlaß der Manöver nach Wien konzentriert worden, um im geschlossenen Zuge die Fahrt nach dem Manöverfelde zu machen; während der übrigen Dauer des Jahres befinden sie sich in verschiedenen Garnisonen, wo sie zum Transport von Brot, von Munition, von Geschützen und so weiter, nützliche Dienste tun und dem Aerar alljährlich eine beträchtliche Summe Geld ersparen (siehe "A. A.-Z." 1906, Nr. 11, Seite 11). Neben diesen vier Trains war auch das Panzer-Automobil nach Wien gebracht worden, ferner waren die vom Militärtechnischen Komitee angekauften Motorräder mit Beiwagen zur Stelle.
Das Panzer-Automobil zeigt auch einige Adaptionen, die es anläßlich der diesjährigen Frühjahrsausstellung, wo es im Stande der Daimler-Fabrik zu sehen war, noch nicht hatte. So ist die früher ganz geschlossene Kuppel zum Teile weggenommen, so daß nur jener Teil der Kuppel vorhanden ist, die mit dem Schnellfeuergewehr dem Feinde zugewendet wird. Das ist insbesondere für die beiden Insassen des rückwärtigen Teiles von Vorteil, die in dem geschlossenen Raume nicht die nötige Bewegungsfreiheit hatten.

Die Motorwagen sowohl, als auch die Anhängewagen der Trains waren vollbeladen, sie trugen bis zu 800 kg Nutzlast, desgleichen das Panzer-Automobil, dessen Inhalt reichlich mit Munition versehen war.
Vier Lasttrains, ein Panzer-Automobil und vier Motorräder, das ist das Versuchsmaterial, über das heute unsere Militärbehörde verfügt.
http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno? ... m=19060826

Manöverbriefe. Teschen, 2. September. Die modernen Verkehrsmittel in der Armee, in: Neue Freie Presse vom 14. September 1906, p. 4
Ein Kriegsmittel ersten Ranges verspricht das Panzerautomobil zu werden. Es ist nach den Plänen des Hauptmanns Wolf (vom Technischen Militärcomite) in den Daimler-Werken erbau! und hat einen 40 HP-Motor mit Vierräderantrieb, der das Automobil nicht nur befähigt, große Steigungen zu überwinden, sondem auch in offenem Gelände fortzukommen. Die Kuppel in der Form einer Kugelcalotte ist nach allen Seiten drehbar und bietet zwei Maschingewehren Raum. Auch über den Chauffeur weg nach vorn kann gefeuert werden, man versenkt dazu den Führersitz. Die Besatzung ist durch einen vier Millimeter starken Nickelstahlpanzer vollkommen gedeckt. Vorläufig ist allerdings nur eine Modellkuppel und nur ein Maschingewehr eingebaut. Mit der kompletten Ausrüstung wird das Panzerauto 3200 Kilogramm wiegen.

Das neue Fahrzeug ward schon bei den Kavallerieübungen von Göding verwendet. Von der bravourösen Rekognoszierungstour durch Ostschlesien (am Vorabend des ersten Manövertages) war hier schon die Rede. Oberlieutenant Graf Schönfeld hätte seinem Feldherrn — im Ernstfälle — durch die so rasche und so zutreffende Erkundigung der feindlichen Kräfte einen unschätzbaren Dienst erwiesen. Am 31. August wirkte das Panzerautomobil an der Absperrung beim „Roten Wirtshaus" mit, nahm an der Verfolgung der Reiterdivision v. Böhm teil, indem es den weichenden Gegner fortdauernd beschoß; am 1. September half es (in Fiedlers rechter Flanke) durch ensistierendes Feuer eine gefährliche Kavallerie vertreiben. Ein Zug feindlicher Uhlanen, dem es gelang, dem Panzerauto in den Rücken zu fallen, stand dem knatternden Ungetüm aus allernächster Distanz ratlos gegenüber.
http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno? ... m=19060904

Das Automobil und die moderne Taktik, in: Allgemeine Automobil-Zeitung vom 23. September 1906, p. 5-9
In seiner Besprechung des ersten Tages der deutschen Kaisermanöver bei Breslau schreibt der bekannte Militärschriftsteller Oberst a. d. Gädke im „Berliner Tageblatt":

[...]

Aber die Division hatte keine Radfahrerabteilung, und nun gar Panzerautomobile besitzen wohl die Oesterreicher, über deren sprichwörtliche Langsamkeit wir so gern spotten, aber in Preußen sind wir über das Stadium der Erwägungen und Versuche noch immer nicht hinausgekommen. Man muss ja auch nicht auf allen Gebieten an der Spitze des Weltalls marschieren wollen."

— Wie man sieht, ist einer der hervorragendsten Militärschriftsteller des Deutschen Reiches der Ansicht, dass das Panzerautomobil im Kriege die wertvollsten Dienste leisten kann. Wir kommen übrigens noch an anderer Stelle auf das Panzerautomobil zurück. D. Red.)
Das Automobil im Harnisch oder das Panzerautomobil mit kleinen Schnellfeuergeschützen und einem drehbaren Kuppelpanzerturm, auch fliegendes Fort genannt, erregt in letzter Zeit begreifliches Aufsehen. Daß ein derartiges Fahrzeug bei Gelegenheit mit gutem Erfolge in einem Gefechtsmomente verwendet werden kann, ist zweifellos. Eine entscheidende Umgestaltung unserer bisherigen Waffengattungen wird jedoch das Panzerautomobil, wie schon eingangs erwähnt, nicht im Gefolge haben. Seine Verwendung wird eine verhältnismäßig sehr beschränkte bleiben. In den Artilleriekampf einzugreifen, ist es wegen seiner schwachen Stahlpanzerung, die nur Schutz gegen das Infanteriegeschoß bietet, nicht qualifiziert. Ein einziger Shrapnelsplitter, der den Panzer durchschlägt, kann am Motor eine Verletzung hervorrufen, welche das Panzerautomobil auf Stunden und noch länger an seinen Platz fesseln würde. Die Bewegungsfähigkeit des Panzerfahrzeuges im Gelände wird trotz seiner hohen motorischen Leistungsfähigkeit und seines Vierräderantriebes eine sehr fragliche bleiben. Vor jedem Wasser- und Chausseegraben, jeder Weinbergmauer, jedem Gehölz, jeder sumpfigen Wiese, oder vor jeden, durch Regen aufgeweichten Sturzacker ec, müßte das Fahrzeug mit stummer Anklage stehen bleiben, wenn es nicht stürzen, versinken und ertrinken wollte,

(Der Herr Verfasser scheint das Panzerautomobil nur aus Photographien zu kennen. Doch selbst diese hätten ihn eines Besseren belehren können. In seinem Buche sind einige der in der „A. A. Z." erschienenen Abbildungen des Wiener-Neustädter Panzerautomobils auf der Fahrt im Gelände enthalten. Unter einigen dieser Bilder steht vermerkt „Panzerautomobil im Gelände mit 60 Prozent Steigung", Diese Steigungen hat das Panzerautomobil, dank seinem Vierräderantrieb, wiederholt bewältigt. Das ist Tatsache, Weinbergs mauern wird es allerdings nicht überklettern, das können aber auch die Pferde der Kanonen nicht, Wasser- und Chausseegräben, sumpfige Wiesen, durch Regen aufgeweichte Sturzäcker bilden für unser Panzerautomobil keine Hindernisse; wir können Herrn Ingenieur Kuhn versichern, daß es da nicht „mit stummer Anklage stehen bleiben" wird. D. Red.)

Am ehesten ließe sieh eine praktische Verwendung als Begleiter der Aufklärungskavallerie denken, dann bei Ueberrumplungen von Ortschaften, Gehöften, Infanteriefeldwachen, im Straßenkampf und in Verfolgung eines in wilder Flucht aufgelösten Gegners. Als Schutzfahrzeug für die höheren Kommandobehörden dürfte dem Panzerautomobil lediglich ein dekorativer Charakter beizumessen sein.
http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno? ... m=19060923

Innsbrucker Nachrichten vom 10. Mai 1913, p. 8
Wien, 10. Mai. Gegenwärtig finden interessante Versuche mit einem Panzerautomobil statt. Wenn das Resultat den Erwartungen entspricht, wird die Kriegsverwaltung eine Anzahl solcher Automobile in Bestellung geben.
http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno? ... m=19130510

Panzer-Automobile, in: Allgemeine Automobil-Zeitung vom 3. Januar 1915, p. 8-12 (siehe p.9-11)

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno? ... 03&seite=8

https://adtplus.arcanum.hu/hu/collection/AMotor/ (kostenpflichtig)

Die militärische Automobil-Reparaturwerkstätte in Budapest, in: Pester Lloyd vom 24. Oktober 1915, p. 25
Die größte Ueberraschung aber sollte den Besuchern erst zuteil werden. In einem vollständig abgesperrten Raum wurde nämlich das neueste und allerwichtigste Erzeugnis der Werkstätte vorgeführt: ein komplettes Panzerautomobil, nach den Plänen des Herrn Hauptmanns Romanics und Oberleutnants Fellner in der Militär-Reparaturwerkstätte erbaut, stand zur Ausfahrt bereit. Eine nähere Beschreibung des Panzerautos und dessen Bewaffnung wurde aus begreiflichen Gründen nicht gegeben. Soviel konnte man jedoch wahrnehmen, daß betreffs Form und Ausführung des Panzers, alle ausländischen Fabrikate weit übertroffen erscheinen. Zu Ehren der Erbauer erhält das Panzerautomobil den Namen „Romfell". Hoffentlich werden wir in nicht zu langer Zeit von den vortrefflichen Wirkungen des Panzerautomobils Erfreuliches hören.
http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno? ... m=19151024

Österreichisch-ungarisches Panzer-Automobil, in: Allgemeine Automobil-Zeitung vom 21. November 1915, p. 32

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno? ... m=19151121
theoderich
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Re: Daimler-Panzerwagen von 1905

Beitrag von theoderich »

STEINBÖCK Erwin: Moderne Kampfmethoden und Kampfmittel im Kärntner Abwehrkampf, in: Carinthia I, Heft 3 und 4, 153. Jg. (1963), p. 656-665

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno- ... 1D5L5S04GS

Der Artikel beinhaltet einige Informationen zum Einsatz von Romfell- und Austin-Panzerwagen sowie "Saurer-Behelfspanzerwagen" in Kärnten, u.a. auch technische Daten der Fahrzeuge.
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