Republiktag 2006
Am 27. April ist der Tag der Republik bzw. Republiktag, der scheinbar nur für Mitglieder des Nationalrates und der Bundesregierung, sowie für das Gardebataillon von Bedeutung ist. Schade, denn am 27. April 1945 geschah bedeutendes:
Die in Wien gebildete provisorische Staatsregierung unter Staatskanzler Karl Renner wird von der UdSSR anerkannt. Sofort proklamiert sie die Wiederherstellung der unabhängigen demokratischen Republik Österreich und erklärt den "Anschluss" an Deutschland von 1938 für null und nichtig. Es ist die Geburtsstunde der Zweiten Republik - Österreichs "Independence Day".
 


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Freilich lässt die Unabhängigkeitserklärung durch die Regierung Renner noch nicht in ganz Österreich die Korken knallen, denn in den westlichen Bundesländern knallen noch Schüsse und vor allem die Bomben der Alliierten. Auch die Anerkennung der provisorischen Regierung durch die Westalliierten steht noch aus.

Heute ist der 27. April ein Gedenktag, an dem vor allem den Opfern des Nationalsozialismus und den gefallenen österreichischen Soldaten aller Zeitperioden gedacht wird. Der militärische Festakt findet beim Österreichische Heldendenkmal (Krypta) im Äußeren Burgtor am Heldenplatz statt, in dem sich das Wiener "Grab des unbekannten Soldaten" befindet.
 
Eine Gardekompanie hat sich beim Äußeren Burgtor eingefunden.
Achtung Spurrillen!
die Bunderegierung ist zur Kranzniederlegung eingetroffen. Bundes-
kanzler Schüssel, Vizekanzler Gorbach, Verteidigungsminister Platter und General Ertl, Chef des General-
stabes, schreiten die Front ab.
 
 
 
die Militärmusik Burgenland spielt "Ich hatte einen Kameraden"
Nach der Zeremonie nützte Bundeskanzler Schüssel die Gelegenheit, sich persönlich von Generalmajor Karl Semlitsch, dem Militärkommandanten von Wien, zu verabschieden, der nach 44jähriger Dienstzeit in den Ruhestand geht. Der Bundeskanzler stellte Semlitsch die Mitglieder der Bundesregierung persönlich vor.
die Militärmusik Burgenland maschiert ab ...
... die Ehrenkompanie folgt.
 
der Fahnentrupp.
die Übergabe der Insignien. Vor jedem Einsatz übernimmt die Ehrenformation die Insignien und gibt sie nach dem Einsatz wieder ab.
 
 
An der Stelle des Äußeren Burgtores stand einst die Burgbastei, während der zweiten Türkenbelagerung 1683 einer der heißest umkämpften Punkte entlang der Stadtmauer. Das heutige Burgtor der Hofburg wurde 1824 zur Erinnerung an die Völkerschlacht bei Leipzig nach Plänen von Peter Nobile fertiggestellt.
1934 wurde das Tor zu einem Heldendenkmal umgestaltet und "dem Andenken der ruhmreichen kaiserlichen Armee 1618 bis 1918" gewidmet. Nach dem Zweiten Weltkrieg fügte man den Jahreszahlen 1914-1914 noch 1939-1945 hinzu.
im rechten Flügel befindet sich die Krypta, im linken der
Gedenkstein für die im Widerstand gegen den Nationalsozialismus zu Tode gekommenen Österreicher.
das Österreichische Heldendenkmal - der Weiheraum der Krypta im Äußeren Burgtor.
das "Grab des unbekannten Soldaten"
In der Krypta finden sich Bücher mit den Namen gefallener Österreichischer Soldaten beider Weltkriege - geordnet nach Bundesländern. Täglich wird in jedem Buch eine andere Seite aufgeschlagen, sodass nach einer gewissen Zeit jeder Name zu lesen war.
in der Krypta wurde auch eine Gedenktafel für die gefallenen Soldaten des Österreichischen Bundesheeres der 2. Republik angebracht.
Alleine bei den österreichischen Auslandseinsätzen starben bisher
46 Soldaten.
1965 wurde die Heldengedenkstätte durch einen eigenen Gedenkstein für die im Widerstand gegen den Nationalsozialismus zu Tode gekommenen Österreicher ergänzt.
"Im Gedenken an die Opfer im Kampf für Österreichs Freiheit"
Erzherzog Karl Albrecht im Frühling.
 
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