"K" wie KFOR -
Kürassiere "in the service of peace"
Von den Kosovo-Unruhen im März 2004 wurden die multinationalen KFOR Truppen überrascht, künftig wollte man im Fall neuer Unruhen Entschlossenheit demonstrieren und gewaltbereite Demonstranten abschrecken.
Die Erfahrungen des deutschen KFOR Kontingents haben gezeigt, dass das Erscheinen eines Panzers zumeist zur Deeskalation ausreicht. In mindestens einem Fall wurde von einem Leopard 2 auch ein Warnschuss abgegeben, der zur sofortigen Beendigung eines Tumults führte.
So wurden, kurz vor den Kosovo-Parlamentswahlen am 23. Oktober 2004, sechs aufgerüstete Jagdpanzer Kürassier (SK-105 A2) in die Krisenregion verlegt (über die Umbaumaßnahmen lesen Sie auf der Seite über die Entwicklung des Kürassier).
Es handelte sich dabei um den ersten Panzereinsatz des Bundes-
heeres im Ausland.
Die sechs Kürassiere trafen am 9. Oktober per Bahn und im Anschluss per LKW im Camp Casablanca ein.
Natürlich ist in der Entsendung von Panzerfahrzeugen auch ein innenpolitisches Signal zu sehen. Sie soll angesichts der Reformbestrebungen die Verwendungsmöglichkeiten von Panzern in friedenserhaltenden Einsätzen aufzeigen. Bei kommenden friedensschaffenden Einsätzen werden sie zumeist ohnehin unverzichtbar sein.
 
 
Vor der Abreise der konnten die Besatzungen des
1. Aufklärungs-
bataillons in Allentsteig noch einmal ausgiebig trainieren. Eine eigene Fotostory vom Training folgt.


alle Fotos:
© 1. Aufklärungsbataillon

 
  das Upgrade
Für den Einsatz im Kosovo wurden die sechs Kürassiere A2 in folgenen Punkten aufgerüstet.
Seitenschürzen: die Seitenschürzen bestehen aus jeweils fünf einzeln aufklappbaren Panzerplatten aus Keramik-Verbundsstoff. Die Schürzen waren eigentlich schon für den A2 gedacht, wurden aber nur beim Bergepanzer Greif A1 eingeführt. Durch die Bauart des Kürassiers sind Seitenschürzen besonders wirkungsvoll.
Der Nachteil: sie erhöhen das Gesamtgewicht. Damit verschlechtert sich das Leistungs-Gewichtsverhältnis weiter (kg/PS).
Nebel-Wurfanlage: die alte Wurfanlage wurde gegen die 76mm Wurfanlage Typ Wegmann ausgetauscht, Sie kann neben Nebelgranaten auch Sprenggranaten verschießen.
In Zukunft sollen alle Panzerfahrzeuge des Heeres mit der Wegmann-Anlage ausgerüstet werden.
Kommunikationsanlage: Die Kommunikationsanlage wurde überarbeitet. U.a. wurden neue Bedienungselement eingesetzt.
Markierungen: Selbstverständlich wurden die Jagdpanzer mit KFOR-Markierungen versehen. Die Schriftzüge und Winkel reflektieren im Dunkeln.
 
  Verlegung der Kürassier A2 KFOR
In den Morgenstunden des 9. Oktobers 2004 rollen die KFOR-Kürassiere Stück für Stück aus den Waggons.
Der Bahntransport wird durch die geringe Fahrzeugbreite des Jagdpanzers begünstigt.
Sofort fallen die auffälligen KFOR Markierungen und die Seitenschürzen auf.
die 6 Kürassiere warten auf die Transporter, die sie ins Camp Casablanca bringen sollen.
 
 
neben Bundesheer Transportern helfen auch die Schweizer ...
... und die Deutschen beim Transport.
ein KFOR "K" in der Einfahrt des Camps.
die Jagdpanzer am Morgen des
10. Oktober.
der Tag beginnt mit Wartungsarbeiten.
 
interessanter Größenvergleich: neben dem Schützenpanzer Marder der Deutschen Bundeswehr fallen die kompakten Ausmaße des Kürassiers ins Auge.









alle Fotos:
© 1. Aufklärungsbataillon
Wir danken Herrn Vzlt Pettek vom 1. Aufklärungsbataillon
(4. Panzergrenadierbrigade) für die Aufnahmen!
Grüße ins steirische Gratkorn!
 
 
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