Der Eurofighter Typhoon (Taifun)
Künftig wird der Eurofighter Typhoon, eines der leistungsfähigsten Kampfflugzeuge
der Welt, unseren Luftraum schützen. Mit der Unterschrift unter dem Eurofighter-Vertrag
wurde endlich die Nachfolge der Luftraumüberwachungsflugzeuge Saab Draken geregelt,
die laut ursprünglichen Planungen bereits Mitte der 90er Jahre erfolgen sollte!
In den Jahren 2007 bis 2009 sollen insgesamt 18 Flugzeuge in Dienst gestellt
werden. Damit werden den österreichischen Luftstreitkräften zum ersten Mal fabrikneue
Hochtechnologie-Jets zur Verfügung gestellt. Mit dem Typhoon kann der österreichische
Luftraum bis etwa 2040 aktiv überwacht werden.
13. Juni 2006 - erstes Foto! AS001, der erste österreichische Eurofighter, in
der Endfertigung in Manching. Das Flugzeug wird im Jahr 2007 als 7L-WA in Dienst
gestellt.
Der Eurofighter Typhoon ist ein zweistrahliges, ein- oder zweisitziges Mehrzweck-Kampfflugzeug
der vierten Generation. Er ist auch bei Schlechtwetter und in der Nacht voll
einsatztauglich. Österreich erhält Maschinen, die den Anforderungen des zweiten
Bauloses (Tranche II Block 8) entsprechen. Diese werden gegenüber früheren Typhoons
deutlich mehr Fähigkeiten besitzen. Aufgrund des frühen Liefertermins werden
die ersten sechs Flugzeuge in der Version Tranche I Block 5 Flugzeuge geliefert,
die später auf den Standard Tranche II Block 8 aufgerüstet werden. Das
genaue Tranche II Paket wurde im Dezember 2004 unter den vier Partnerstaaten
fixiert und ist bisher noch nicht vorgestellt worden. Die beiden Eurojet
EJ-200 Triebwerke wiegen zusammen nur 1.980 kg, liefern aber einen Schub
von insgesamt 120 kN (12.236 kg), bzw. von 180kN (18.356 kg) mit Nachbrenner.
Der wichtigste Sensor des Eurofighters ist sein Euroradar ECR-90 Captor Multifunktionsradar.
PIRATE steht für Passive Infra-Red Airborne Tracking Equipment. Es handelt sich
um ein fortschrittliches Infrarot Such- und Zielverfolgungssystem der 2. Generation.
Im Einsatz gegen Luftziele dient es als Infra-Red Search and Track (IRST), gegen
Bodenziele als Forward Looking Infra-Red (FLIR).
die 27mm Bordkanone Mauser BK27 (serienmäßig). Es handelt sich um eine
vollautomatische, gasgetriebene Revolverkanone im NATO Standardkaliber 27 x
145. Die Feuergeschwindigkeit beträgt aus dem Stand 1.000 oder 1.700 Schuss/min
- Anlaufphasen, wie bei der M-61 Gatlingkanone, existieren nicht. In den ersten
0,5 Sekunden feuert sie 4kg Projektile ab - etwa doppelt soviel wie die M-61.
Die Kanone ist 2,3m lang und wiegt ohne Munition nur 100kg. Das Magazin fast
150 Schuss. 20x Kurzstrecken-Luft/Luft-Rakete: IRIS-T von Diehl BGT Defence.
Infrarotsuchkopf, Reichweite bis über 20 km, Gewicht: 87 kg, Geschwindigkeit:
Mach 3+ 4x Mittelstrecken-Luft/Luft-Rakete: eine Version der AIM-120C AMRAAM.
Kurskorrektur per Datenlink vom Radar des Flugzeuges, in der Endphase Aktivradar,
Reichweite etwa 50km, Gewicht: 150,75 kg, Geschwindigkeit: Mach 3+
Der Eurofighter im Österreichischen Bundesheer
Etwa 2015 Der letzte Eurofighter, für den bereits heute ein Vorvertrag
exisitiert, wird ausgeliefert.
Etwa 2011 Ende der Auslieferungen der 2. Tranche des Typhoon und Beginn der
3. Tranche.
zwischen 2011 und 2014 Die als Tranche I Block 5 angelieferten Eurofighter werden
im Zuge der ersten Werkswartung bei EADS auf Tranche II Block 8 aufgerüstet.
2009 die letzten beiden Eurofighter Typhoon treffen in Österreich ein.
Die Übergangslösung läuft aus.
1. Juli 2008 Die Eurofighter Typhoon übernehmen die Luftraumüberwachung
völlig.
2008 12 weitere Typhoons treffen ein.
2007 die ersten 4 österreichischen Typhoons treffen ein. Beginn der Zahlung
von 18 Halbjahresraten (bis 2015).
Außerdienststellung der letzten Draken, die dann bereits bis zu 47 Jahre
alt sein werden!
Mai 2007 Der Flugsimulator in Zeltweg nimmt den Ausbildungsbetrieb auf.
2007/2008 In diesem Zeitraum wird die Vereinbarung der Partnerländer zum
Bau der 3. Tranche erwartet. Höchst wahrscheinlich werden nicht alle der
236 Maschinen der 3. Tranche auch beschafft.
Anfang 2007 Ende der Auslieferung der 1. und Beginn jener der 2. Tranche des
Eurofighters Typhoon.
November 2007 Die zweiten 6 Draken-Piloten beginnen mit der Umschulung auf den
Eurofighter (JG 43).
Jänner 2007 Die ersten 6 Draken-Piloten beginnen mit der Umschulung auf
den Eurofighter beim Jagdgeschwader 43 in Laage (GER)
September 2006 Die ersten 6 Draken-Piloten beginnen mit der Vorbereitung auf
die Umschulung.
Gleichzeitig startet die Ausbildung von 20 Systemingenieuren und 70 Flugzeugmechanikern
in Kaufbeuren (GER)
© Eurofighter
heute
3. April 2006 Ab heute wird AS001, der erste österreichische Eurofighter,
in der Endfertig-
ungshalle in Manching zusammengesetzt. Am 13. Juni wird er erstmals österreichischen
Journalisten präsentiert.
AS001 wird 2007 als
7L-WA in Dienst gestellt.
© Georg Mader
22. Dezember 2005 Der letzte Draken wird offiziell außer Dienst gestellt.
16. Dezember 2005 In Italien wird der Eurofighter in das Luftraumüberwachungssystem
eingegliedert. Damit steht der Typ erstmalig im Einsatz.
Das ingesamt 76. Einsatzflugzeug wird ausgeliefert.
Dezember 2005 Ein Systemingenieur und vier Prüfoffziere des Bundesheeres
beginnen mit der Ausbildung am Eurofighter.
1. Juli 2005 Die Northrop F-5E Tiger II übernimmt vollständig die
aktive Luftraumüberwachung. Draken steigen nur mehr in Ausnahmesituationen
auf.
20. April 2005 Der österreichische Rechnungshof legt den
3. Bericht über den Eurofighter vor. Diesmal geht es um den Kaufvertrag,
die Finanzierung und den Gegengeschäftsvertrag. Hauptkritikpunkte sind
die Reduktion auf 18 Stück und die mangelnde Transparenz bei den Gegengeschäften.
Die SPÖ kündigt an, einen
4. Bericht anzufordern, der die Gegengeschäfte selbst prüfen soll.
Bisher sind erst 4% der Gegengeschäfte unter Dach und Fach. Ein SPÖ
Antrag auf einen Untersuch-
ungsausschuss findet keine Mehrheit.
13. April 2005 Das deutsche Jagdgeschwader 73 "Steinhoff" stellt das
erste einsitzige Eurofighter-Einsatzflugzeug in Dienst. 35 Jets für die
Streitkräfte der Partnerländer Deutschland, Spanien, Italien und Großbritannien
sind bereits ausgeliefert.
der an Hitze gewöhnte spanische Eurofighter IPA4 in einer kalten norwegischen
Winternacht. Im Hintergrund bereiten Schneefräsen die Startbahn vor.
© Eurofighter
11. März 2005 Ein dreimonatiger Langzeit-Kälteversuch in Norwegen
wird erfolgreich abgeschlossen.
Der Eurofighter erwies sich bei Temperaturen unter -30 Grad Celsius als voll
einsatztauglich.
23. Februar 2005 Generalmajor Erich Wolf, Kommandant der Österreichischen
Luftstreitkräfte, fliegt den Eurofighter und zeigt sich sehr beeindruckt.
Wolf flog bereits F-16, F-18, Mirage 2000 und MIG-29 - keiner dieser Typen ist
seiner Meinung nach ähnlich leistungsfähig.
14. Dezember 2004 Partnerländer unterzeichnen Vertrag zur Produktionsfreigabe
der 236 Typhoons der
2. Tranche. Damit kann auch mit dem Bau der 18 für Österreich bestimmten
Flugzeuge begonnen werden, die ja aus diesem Baulos kommen sollen. Durch die
Unterzeichnung sind nun bereits insgesamt 402 Eurofighter fix bestellt worden.
September 2004 20 Piloten und Techniker absolvieren einen einwöchigen Kurs
für Logistik und Wartungsarbeiten in Manching.
Juli 2004 Die ersten vier F-5E Tiger II der Übergangslösung treffen
ein.
Offizieller Beginn der schrittweisen Außerdienststellung der Luftraumüberwachungsflugzeuge
Saab Draken.
27. Juni 2004
Zwei britische Eurofighter fliegen nach Singapur zur Erprobung - 13.000 Kilometer
mit nur 3 Zwischenlandungen. Trotz der zurückliegenden Weltreise und des
tropischen Klimas wurden alle Test erfolgreich absolviert. Am 2. August landeten
die Maschinen wieder in England.
7. Juni 2004
Der erste Serien-Einsitzer IPA5 (PS002/ZJ700) hebt in Großbritannien zu
seinem Erstflug ab. Bisher wurden ja nur Serien-Doppelsitzer fertiggestellt.
13. Mai 2004
Die Eurofighter Typhoon der Royal Air Force erhalten ihre grunzätzliche
Einsatzfreigabe.
30. April 2004
Die deutsche Luftwaffe nimmt den Flugbetrieb mit dem Eurofighter Typhoon auf.
Die ersten Maschinen wurden von der 2. Jagdstadel des Jagdgeschwaders 73 Steinhoff
übernommen, das auf dem Fliegerhorst Laage in Mecklenburg- Vorpommern stationiert
ist.
9. März 2004
Die Übergangslösung ist fix: 12 F-5E Tiger II werden für vier
Jahre aus der Schweiz angemietet. Mietkosten: 75 Mio. Euro. Die Tiger werden
mit österreichischen Hoheitsabzeichen und Piloten fliegen, aber in der
Schweiz gewartet. Noch im Sommer 2004 sollen die ersten F-5 eintreffen.
9. März 2004
Der Rechnungshof legt seinen Abschlussbericht über die Typenentscheidung
zugunsten des Eurofighters und die Gegengeschäftsangebote vor.
Der Eurofighter wurde zutreffend als Bestbieter ermittelt. Er folgt damit den
Ergebnissen der internen Revision und der Staatsanwaltschaft.
26. Februar 2004 Der erste Serien-Einsitzer hebt im spanischen Getafe ab - PS001/IPA4.
An Bord befinden sich zahlreiche Neuerungen, zu deren Test die Maschine ausgewählt
wurde - verbessertes Triebwerk und Navigations- u. Abwehranlage, neue Software,
Datenlink, Srachsteuerung. Alle 17 bisher ausgelieferten Maschinen sind Doppelsitzer,
bis Mai sollen es 36 sein. Über 120 Maschinen befinden sich in der Fertigung.
19. Februar 2004 Die italienische Luftwaffe übernimmt offiziell als letzte
Luftwaffe der vier Partnernationen ihren ersten Eurofighter.
18. Februar 2004 Verteidigungsminister Platter bringt eine kostengünstige
Alternative für die sog. Übergangslösung (also dem Zeitraum zwischen
Draken und Typhoon) zur Sprache: den Ankauf von gebrauchten F-5E Tiger aus der
Schweiz.
19. Jänner 2004 Zum ersten Mal hebt ein Pilot des Österreichischen
Bundesheeres mit einen Eurofighter Typhoon ab. Major Franz Six startete vom
EADS Betriebsgelände in Manching (D) in einer Maschine der deutschen Luftwaffe.
27. Oktober 2003 Die Staatsanwaltschaft Wien bezeichnet nach sorgfältiger
Prüfung die von Rudolf Fußi vorgebrachten Rechtsbrüche bei der
Eurofighterbeschaffung als 'reine Luftblasen'. Damit wird das letzte Verfahren
in dieser Richtung eingestellt.
Schon bei früheren Verfahren erwiesen sich sämtliche Korruptionsvorwürfe
als ungerechtfertigt. SPÖ und Grüne mussten wegen Rufschädigung
Geldstrafen hinnehmen.
26. Oktober 2003 Das 1:1 Eurofighter Modell in Wien und der Eurofighter-Flugsimulator
in Salzburg sind die beiden Highlights der diesjährigen Leistungsschau
des Bundesheeres zum Nationalfeiertag. Auch das Eurojet-Triebwerk wurde ausgestellt.
10. Oktober 2003 Der Eurofighter erreicht die Endrunde der Ausschreibung Singapurs.
8. September 2003 Der Spiegel veröffentlicht Teile aus einem vertraulichen
Bericht des deutschen Bundesrechnungshofs (BRH). Die im Bericht festgestellten
Einschränkungen im Flugbetrieb der Serien-Eurofighter werden als schwere
technische Mängel des Flugzeugs interpretiert Tatsächlich handelt
es sich um Verzögerungen bei der amtlichen Zulassung der Serienflugzeuge.
5. September 2003 Den spanischen Luftstreitkräften wird offiziell ihr erster
Serien-Eurofighter übergeben. ST001/CE.16-02
25. August 2003 Verteidigungsminister Platter gibt bekannt, dass der Servicevertrag
für die Saab Draken verlängert wurde. Bis 2007 soll versucht werden,
einige Draken neben den Übergangs-Eurofightern einsatzbereit zu halten.
ein Typhoon im Landeanflug.
Am Rumpfrücken ist die ausgefahrene Luftbremse deutlich zu erkennen.
22. August 2003 Mit der Kundmachung des Budgetbegleitgesetzes am 20. August
wird der Kaufvertrag über 18 Eurofighter Typhoon um 0.00 Uhr rechtskräftig.
Österreich ist damit der weltweit erste Eurofighter-Exportkunde und die
erste Nation, die fix Flugzeuge aus dem 2. Baulos bestellt. Die Eurofighter
GmbH verspricht nochmals die qualitäts- und termingerechte Lieferung.
13. August 2003 Bundespräsident Klestil beurkundet das verfassungsmäßige
Zustandekommen des Budgetbegleitgesetzes, kritisiert aber die Größe
des Monstergesetzes. Der Eurofighter-Ankauf ist nur eine von 91 im Budgetbegleitgesetz
behandelten Materien! Das Gesetz muss nun noch vom Bundeskanzler gegengezeichnet
und veröffentlicht werden. Dann ist das Budgetbegleitgesetz - und damit
der Kaufvertrag rechtskräftig.
11. August 2003 Adamovich legt sein Expertenurteil vor, ob das Budgetbegleitgesetz
verfassungsgemäß zustandegekommen ist.
6. August 2003 Die durch den Bundesrat am 23. Juni ausgelöste Sperrfrist
für das Budgetbegleitgesetz ist zu Ende. Das Gesetz geht an den Bundespräsidenten,
der das verfassungskonforme Zustandekommen des Gesetzes beurkunden soll. Klestil
beauftragt den ehemaligen Verfassungsgerichtshof-Präsidenten Ludwig Adamovich
mit der Prüfung.
26. Juli 2003 Völlig unerwartet und viel zu spät bietet der französische
Hersteller Dassault Aviation 18, wie es heisst 'voll ausgestattete', Rafale
Kampfflugzeuge um 1,4 Mrd EUR an. Was genau in diesem Preis enthalten ist, bleibt
unbekannt. Unklar ist, warum Dassault erst nach dem unterschriebenen Kaufvertrag
über 18 Eurofighter aktiv wird. Die Rafale entspricht in vielerlei Hinsicht
in etwa dem Typhoon.
18. Juli 2003 Der Rechnungshof-Rohbericht über die Eurofighter-Beschaffung
liegt vor. Das Eurofighter-Konsortium geht demnach zu Recht als Sieger der Ausschreibung
hervor. Vor allem die Zahlungsvariante habe für den Typhoon gesprochen.
Der RH fand keine Hinweise auf unerlaubte Geschenkannahmen oder sonstige Manipulationen,
die ja immer wieder im Raum standen. Kritisiert wird, dass
österreichische Piloten den Eurofighter als einzigen Kandidaten nicht fliegen
konnten und die verwirrenden "Zahlenspiele".
1. Juli 2003 Vertreter des Bundesministeriums für Landesverteidigung und
Vertreter der Eurofighter GmbH unterzeichnen den Kaufvertrag über 18 Stück
Eurofighter Typhoon. Der Vertrag enthält eine aufschiebende Bedingung -
er ist erst nach Beurkundung und Veröffentlichung des Bugetbegleitgesetzes
(vorr. 6 August) rechtskräftig.
Aufgrund des günstigen Zinsniveaus beträgt der Kaufpreis 1,959 Mrd.
Euro - um 10 Mio Euro weniger. Das EADS Angebot wäre um 24.00 Uhr verfallen.
der German Trainer 003 ist der erste Eurofighter, der offiziell einer Luftwaffe
übergeben wurde.
© Eurofighter
30. Juni 2003 Der Eurofighter Typhoon erhält die Typenzulassung in allen
vier Partnerländern. Kurz darauf wurde das erste Flugzeug offiziell an
die deutsche Luftwaffe übergeben - GT003 (Nr. 98+34). Es befinden sich
bereits 110 Hauptbaugruppen in verschiedenen Produktionsstadien.
27. Juni 2003 Auf der Flugshow Airpower03 wird der Eurofighter erstmals in Österreich
einer breiten Öffentlichkeit präsentiert.
23. Juni 2003 Das Budgetbegleitgesetz ist Thema im Bundesrat. 9 von 10 FPÖ-Abgeordneten
stimmen dagegen - damit bekommt das Gesetz, das neben den Abfangjägern
auch die Pensionsreform zum Thema hat, keine Mehrheit. Andererseits wird von
diesen Abgeordneten kein Einspruch erhoben. So passiert das Budgetbegleitgesetz
auf kuriose Weise den Bundesrat, sein Inkrafttreten wird jedoch verzögert.
Das Budgetbegleitgesetz kann erst am 6. August zum Bundespräsidenten weitergeleitet
werden.
11. Juni 2003 ÖVP und FPÖ beschließen das zur Finanzierung der
Eurofighter notwendige Budgetbegleitgesetz im Nationalrat. Das Gesetz beinhaltet
auch die umstrittene Pensionsreform.
Ergebnis: 95:86 Stimmen.
23. Mai 2003
Der Eurofighter ist Thema einer dringlichen Anfrage der SPÖ im Nationalrat.
Ein SP Entschließungsantrag betreffend eines Beschaffungsstopps wird abgelehnt.
19. Mai 2003
der Nationale Sicherheitsrat der Bundesregierung empfiehlt die Beschaffung von
18 Stück Eurofighter Typhoon fortzusetzen und abzuschließen.
16. Mai 2003
Verteidigungsminister Günther Platter, Wirtschaftsminister Martin Bartenstein,
Finanzminister Karl-Heinz Grasser und FP-Klubchef Herbert Scheibner geben Details
über den "zweiten Anlauf" zur Beschaffung neuer Abfangjäger
bekannt. 18 Tranche II Typhoons um einen Systempreis von 1,969 Mrd. Euro (1,132
Mrd. Fly-Away-Preis). Das erste eigene Flugzeug soll 2007 in Österreich
landen. Ab 2005 sollen Übergangsmaschinen angemietet werden.
15. Mai 2003 Abschluß der Vertragsverhandlungen mit der EADS.
29. April 2003 Der Ministerrat beschließt ein "Trägergesetz"
für das nötige Finanzierungsgesetz. Alle Details werden ausgelassen
und sollen später eingesetzt werden. Das gleichzeitig das Budgetbegleitgesetz
der Pensionsreform beschlossen wird, führt zu massiver Kritik der Opposition.
28. März 2003 Das International Weapon System Support Centre IWSSC in Hallbergmoos
(D) wird eröffnet. In dieser außergewöhnlichen Einrichtung sitzen
die Hersteller, Auftraggeber und Betreiber des Flugzeuges ständig zusammen.
Dieses Konzept vereinfacht die Koordination und Weiterentwicklung des Progamms
beträchtlich.
28. Februar 2003 Als neuer Verteidigungsminister ist nun Günther Platter
(ÖVP) für die Beschaffung zuständig. Er bekennt sich zur Luftraumüberwachung
und zur Typenentscheidung für den Eurofighter, will sich vor einer endgültigen
Entscheidung aber noch über die bisherigen Abläufe informieren.
27. Februar 2003 Saab macht einen letzten Anlauf, um mit dem Gripen doch noch
Erfolg zu haben. Ein neues Angebot verspricht deutlich billigere Jets. Da die
Angebotsfrist längst verstrichen ist, wird das Angebot nicht berücksichtigt.
der German Trainer 1 hebt
zu seinem Erstflug ab.
© Eurofighter
13. Februar 2003 der erste Serien-Eurofighter hebt ab. Es handelt sich um den
deutschen Zweisitzer GT001.
24. November 2002 Die Nationalratswahl bringt einen Erdrutschsieg für die
ÖVP - und das obwohl sie sich weiterhin zum Ankauf der Abfangjäger
bekennt.
21. November 2002 das spanische DA6 stürtzt wegen eines Triebwerkproblems
ab. Beide Besatzungsmitglieder können sich retten. Bei dem Triebwerk handelt
es sich noch nicht um die Serienversion.
10. September 2002 Bundeskanzler Wolfgang Schüssel tritt für eine
Fortsetzung der Vertragsverhandlungen mit dem Eurofighter-Anbieter EADS ein,
um weitere Informationen einzusammeln und kündigt die Bildung einer "Wirtschaftsplattform"
als neues Finanzierungsmodell an.
9. September 2002 Die Schwarz-Blaue Koalition platzt endgültig.
8. September 2002 Riess-Passer, Grasser und Klubchef Peter Westenthaler geben
ihren Rückzug aus der Politik bekannt. Scheibner wird interimistischer
Parteiobmann.
7. September 2002 Die FPÖ-Delegierten geben Scheibner bei einem Treffen
in Knittelfeld grünes Licht für den Kauf der Abfangjäger. Ihren
übrigen Bedingungen stimmt die Führungsriege um Riess-Passer aber
nicht zu.
3. September 2002 380 der insgesamt 751 Delegierten der FPÖ unterschreiben
für die Abhaltung eines Sonderparteitages unter dem Motto "Steuerreform
vor Abfangjäger". Die FPÖ-Regierungsriege stimmt dem Parteitag
nicht zu und kündigt für den Fall der Abhaltung ihren Rücktritt
an.
Auch eine zwölfstündige Marathonsitzung des FPÖ-Vorstandes bringt
keine Lösung. Zu Mittag posiert Scheibner in Schwechat vor dem Eurofighter:
Mit dem Motto "Steuerreform vor Abfangjäger" habe er kein Problem,
denn die Steuerreform solle 2004 kommen, die Abfangjäger würden aber
erst ab 2006 bezahlt.
14. August 2002 Der Ministerrat beauftragt den Verteidigungsminister, eine Reduzierung
der Stückzahl zu prüfen. Der FPÖ-Vorstand beschließt, dass
budgetwirksame Ausgaben frühestens 2006 schlagend würden und die Stückzahl
der Flugzeuge von 24 auf 18 reduziert werde.
13. August 2002 Erste Stimmen auch aus FPÖ und ÖVP werden laut, die
angesichts der Hochwasser-Katastrophe und der nötigen Sanierung der enormen
Schäden einen Verzicht auf die Abfangjäger fordern. (heute weiß
man: die Kosten wurden damals weit überschätzt)
29. Juli 2002
- 5. August 2002 624.807 Bürger unterschreiben das von Rudolf Fußi
initiierte Volksbegehren für einen Verzicht auf die Abfangjäger. Die
Grünen fordern eine Volksabstimmung.
2. Juli 2002 Die Bundesregierung gibt den Gewinner der Abfangjäger-Ausschreibung
bekannt: den Eurofighter. Als Grund wird angegeben, dass der Eurofighter das
technisch beste Gerät ist und in ihm über die geplante Einsatzdauer
das größte Potential steckt ("Zukunfts-perspektive"). Natürlich
spielt auch die politische Situation und die Tatsache eine Rolle, dass dem Heer
versprochen wird, dass es für die Mehrkosten nicht selbst aufkommen müsse.
24 Maschinen sollen um EUR 1,791 Mrd. (Fly-Away-Preis) beschafft werden. Mit
einer geringeren Anzahl von Jets könne die Luftraumüberwachung nicht
sicher gestellt werden, heißt es.
25. Juni 2002 Die Bewertungskommission berichtet nach 6.600 Arbeitsstunden dem
Verteidigungsminister. Empfohlen wird eine Vergabe des Auftrags an den Eurofighter-Anbieter
EADS. Hochrangige Offiziere verweisen in Einsichtsbemerkungen aber auf die höheren
Kosten bei annähernd gleichwertigkeiter Erfüllung der Anforderungen
für die Luftraumüberwachung in Österreich. Es wird vorgeschlagen,
dem Produkt mit den geringeren Anschaffungs- und Betriebskosten, also dem Gripen
von SAAB/BAE, den Vorzug zu geben. Finanzminister Grasser ist nach wie vor skeptisch
zum Ankauf des "Kriegsgeräts", er beuge sich aber den Spitzen
von Regierung, Koalitionsparteien und Parlamentsklubs.
7. Mai 2002 Die Bewertungskommission bricht die Bewertung des Anbots für
die F-16 ab, weil - so heißt es im Endbericht der Kommission - fest stand,
"dass für das geforderte Radar und die Digital Moving Map keine Preisangaben
zu erlangen waren". Eine US Ausfuhrerlaubnis des Radarsystems liegt auch
nicht vor.
30. April 2002 Die Antworten der Anbieter treffen ein.
5. April 2002
Erstflug des ersten Eurofighter Instrumented Production Aircraft - das zweisitzige
IPA 2 hebt in Casselle (Italien) ab. Die IPAs sind bereits weitgehend instrumentierte
Vorserienflugzeuge.
27. Februar 2002 Die 33-köpfige, in fünf Untergruppen unterteilte
Bewertungskommission stellt fest, dass keiner der drei Anbieter eine entsprechende
Zwischenlösung zur Überleitung auf den neuen Abfangjäger angeboten
hat. Die Anbieter werden aufgefordert, ihre Papiere nachzubessern. Gegenstand
dieser zweiten Anbotsrunde ist auch ein neuer, gestraffter Zeitplan.
23. Jänner 2002 Drei Angebote treffen ein - für die F-16, den Gripen
und den Eurofighter. Boeing und Dassault legen kein Offert.
10. Oktober 2001 Das Rennen der fünf Jets beginnt mit der Ausschreibung
auch offiziell. Ausschreibungsfrist ist der 23. Jänner. Den Kostenrahmen
hat die Regierung mit 25 Milliarden Schilling (1,82 Mrd. Euro) fest gelegt.
14. September 2001 Finanzminister Grasser gibt grünes Licht für die
Ausschreibung. Die Rede ist von 30 neuen Jets, davon sechs Zweisitzer. Sie sollen
der Luftraumüberwachung und für internationale Einsätze dienen.
9. Juli 2001 Der Landesverteidigungsrat empfiehlt der Regierung die Fortführung
des Beschaffungsprojekts mit dem Ziel, spätestens in der ersten Hälfte
2002 eine Entscheidung zu treffen. Diesem Beschluss war ein langes Tauziehen
innerhalb der FPÖ-Regierungsmannschaft vor allem zwischen Verteidigungsminister
Herbert Scheibner und Finanzminister Karl-Heinz Grasser voraus gegangen.
November 2000 Das Verteidigungsministerium legt die Anforderungen für die
neuen Abfangjäger fest. In den Folgemonaten werden folgende Hersteller
eingeladen, erste Angaben über Preis und Lieferbarkeit ihrer Flugzeuge
zu machen: Lockheed-Martin (USA, F-16), Saab / BAE-Systems (Schweden / Großbritannien,
JAS-39 Gripen), Boeing (USA, F/A-18), Dassault (Frankreich, Mirage 2000-5) sowie
das Eurofighter-Konsortium (Deutschland / Großbritannien / Italien / Spanien).
Siehe unten!
Jänner 2000 Nach jahrelangen Diskussionen ist die Abfangjäger-Frage
Gegenstand der Regierungsverhandlungen. Die Draken-Nachfolge findet sich bereits
im verworfenen Entwurf für ein rot-schwarzes Regierungsprogramm. ÖVP
und FPÖ legen sich schließlich auf die "kostengünstige
Nachbeschaffung der Luftraumüberwachungsflugzeuge" fest.
12. Februar 1999 Griechenland beschließt den Ankauf von 60 Typhoon mit
einer Option für 30 weitere. Mit einer Unterzeichnung eines Kaufvertrages
wir aber gezögert. Am 29. März 2001 beschließt man das Programm
endgültig bis mindestens nach 2004 zu verschieben. Bis dahin haben die
teuren Olympischen Spiele und einige Sozialprojekte Vorrang.
11. Februar 1999 Norwegen bekundet offiziell Interesse am Typhoon, nachdem im
Dezember 98 ein norwegischer Pilot einige Testflüge absolvieren durfte.
Im Jänner 2003 steigt Norwegen als Partner in die Weiterentwicklung des
Eurofighters ein.
September 1998 Die Verträge für die erste Tranche von 148 Typhoon
Kampfflugzeugen werden unterschrieben - 55 für Großbritannien, 44
für Deutschland, 29 für Italien und 20 für Spanien.
29. Januar 1998 Rahmenverträge für die Produktion von 620 Eurofighter
Typhoon werden unterzeichnet. 232 für Großbritannien, 180 für
Deutschland, 121 für Italien und 87 für Spanien.
22. Dezember 1997 Die Verteidigungsminister von Deutschland, Spanien, Italien
und Großbritannien unterzeichnen den Vertrag für die Serienproduktion
des Eurofighters.
31. August 1996 der Zweisitzer-Prototyp DA6 absolviert in Getafe (Spanien) seinen
Erstflug.
Juni 1996 Das erste ECR-90 Radar für den Eurofighter wird ausgeliefert.
das Development Aircraft 1 hebt ab. © EADS
27. März 1994 Erstflug eines Eurofighters! Das Development Aircraft 1 (DA1;
Luftwaffen-Kennung 98+29) hebt in Manching, Deutschland, zu seinen 40 minütigen
Jungfernflug ab.
Am Steuer: Testpilot Peter Weger.
11. Mai 1992 Der erste Eurofighter wird von EADS/DASA fertiggestellt. Das Development
Aircraft 1 wird am Landweg nach Manching transportiert.
Kurz darauf wird das Eurofighter Programm von Deutschland vorläufig gestoppt.
Viel Zeit geht verloren, bis man sich auf die Fortsetzung des Programms mit
minimalen Änderungen einigt. Ein neuer Zeitplan wird erstellt.
25. Oktober 1990 Das erste EJ-200 Triebwerk absolviert einen Probelauf.
23. November 1988 Die erst 1987 gegründete NEFMA (NATO European Fighter
Aircraft Development and Logistic Management Agency) übergibt offiziell
die Entwicklungsaufträge an die Eurofighter GmbH und die Eurojet GmbH (Triebwerk).
eine Draken-Rotte.
Unter der linken Tragfläche sieht man eine Sidewinder Kurzstrecken Luft-Luft
Lenkwaffe.
Die Raketenbewaffnung wurde erst nach der Slowenienkrise 1991 eingeführt.
Die Draken haben den Typhoons in Sachen Zuverlässigkeit einiges vorgelegt.
6. Juni 1988 Die ersten sechs Draken werden nach Österreich überstellt.
16. Mai 1988 England, Deutschland und Italien einigen sich über die Entwicklungsphase
des EFA (European Fighter Aircraft). Spanien schließt sich noch im November
an.
der EAP am 5.10.1986
8. August 1986 Der Technologiedemonstrator EAP von hebt zu seinem Erstflug ab.
Das von BAE Systems durchgeführte 'Experimental Aircraft Programme' nimmt
bereits die prinzipielle Auslegung des Eurofighters vorweg.
1. August 1985 England, Deutschland und Italien einigen sich auf die Fortführung
des Projektes. Während Frankreich, dass bisher am Fighter-Projekt beteiligt
war ausscheidet und die Rafale realisieren wird, schließt sich Spanien
im September dem Projekt an.
21. Mai 1985 Nach jahrelangen Diskussionen wird der Kaufvertrag über die
Saab Draken von der rot-blauen Regierung unter Fred Sinowatz unterzeichnet.
Gekauft werden 24 gebrauchte Draken der schwedischen Lufwaffe. Es wird vereinbart
die bereits etwa 20 Jahre alten Draken mitte der neunziger Jahre durch neue
Flugzeuge zu ersetzen.
9. Juli 1984 Die Verteidigungsminister aus Frankreich, England, Deutschland,
Spanien und Italien beschließen den Beginn erster Durchführbarkeitsstudien
für das European Fighter Aircraft.
16. Dezember 1983 Deutschland, Spanien, Frankreich, England und Italien unterzeichnen
ein "Outline European Staff Target" für das FEFA-Programm (Future
European Fighter Aircraft) das schon Mitte der 90er in den Dienst gestellt werden
soll. Der Bedarf wird mit etwa 800 Flugzeugen angegeben.
Ende der 70er Jahre wird von Frankreich, Deutschland und England die Idee eines
gemeinsamen europäischen Kampfflugzeuges geboren.
Anfang der 60er Jahre werden jene Saab J35D Draken gebaut, die das Bundesheer
noch bis 2005 betreiben wird.
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