innsbronx hat geschrieben:Es ist einfach: Warum um viel Geld ein Heer erhalten, das Fähigkeiten besitzt, die man - das weiß wohl auch der Generalstab - nie einsetzten wird, weder zuhause noch abroad? Warum Fahrzeuge, Gerät, schwere Waffen für Milizbatallione, die im besten Falle alle paar Monate trainieren, und dazwischen steht das Gerät herum, rostet und kostet? Milizsoldaten noch dazu, die nicht wie in Israel davor drei Jahre gedient haben, sondern den österreichischen Schnellsiederkurs GWD absolviert haben, und einen begrenzten Kampfwert aufweisen... Da kauf ich lieber nur 10% des Geräts und stelle 10% der Leute an, die das dann aber 100% nützen...
Ja, ist sicher etwas polemisch, aber mal ehrlich, das ist die Realität.
Es zeigt, dass du dich damit abgefunden und aufgegeben hast, auch wenn es die Realität ist.
Bei uns im Land werden seit je her diesbezüglich zu 100% Anlass bezogene Handlungen gesetzt, sei es der Jugoslawienkrieg, Unwetter oder Flüchtlingskrisen..für den jetzigen "Hochflug" brauchte es auch erst hunderttausende Transitflüchtlinge binnen weniger Monate und man tat das nur, um den sozialen Frieden und die Mehrheit im Parlament zu wahren.
Vor 2 Jahren war man mit dem Kontingent von gesetzlich festgelegten 2200 Mann von vornherein bereits komplett überfordert.
Müsste man die 4500 Mann die man bundesweit realistisch zur Verfügung hat länger als 30 Tage einsetzen, bricht der Apparat komplett zusammen und selbst dann reicht es dann bildlich gesprochen gerade mal für den 24/7 Schutz von OMV und Wien Schwechat.
Restösterreich bleibt sich selbst überlassen.
Wenn man den Blick in den Südosten Europas wagt und merkt was da so in Bosnien, Kosovo und neuerdings im südlichen Serbien / Sandschak so vor sich geht, beschleicht mich das ungute Gefühl, dass das 70 Jahre währende Glück der Republik Österreich bereits ein Ablaufdatum hat und sei es "nur" eine neue Flüchtlingswelle von 1.000.000 Ex-Jugoslawen.
Würde man den Schutz der Republik und ihrer Bürger wirklich politisch ernst nehmen, müsste man die Wehrpflicht auf 9-12 Monate erweitern, den Zivildienst nur für Frauen zugänglich machen (sie wollen ja unbedingt die Gleichberechtigung, also sollen's auch was dafür tun!), verpflichtende Miliz Übungen von 14-21 Tagen im Jahr (die vorher auch nie ein Problem waren!) einführen und das Budget auf auf mindestens 1% des BIP (mit gesetzlich festgelegten Höchstwerten der Personalkosten auf 50-60% ) erhöhen.
Wie weit sind wir gekommen, dass man sich fast ein Unglück wünschen muss, damit da ein Umdenken passiert?