1955, als die Besatzungstruppen Österreich verließen, nutzte Österreich nur den amerikanischen Schützenpanzer M21. Dieser war aber nur leicht gepanzert und zu verwundbar. Außerdem hatte man beim österreichischen Bundesheer den Wunsch Gerät aus heimischer Entwicklung zu verwenden. Da nur ein Hersteller von Kriegsmaterial in Österreich beheimatet war, die Firma SAURER, welcher Waffen als auch Panzerfahrzeuge herstellte, wurde SAURER mit der Entwicklung eines Schützenpanzers beauftragt.
Als Vorlage wurde der Schützenpanzerwagen Sd.Kfz. 251 mit Halbkettenfahrwerk der ehemaligen deutschen Wehrmacht verwendet. SAURER konstruierte einen Prototypen, allerdings mit Vollkettenfahrwerk. Er wurde in den Jahren 1957-58 entwickelt, gebaut und zur Truppenerprobung geschickt.
Der Schützenpanzer war 1967 mm hoch und hatte eine extrem abgeflachte Panzerung, die 10 mm stark war. Bewaffnet war der Prototyp mit einem Browning Maschinengewehr M2 und einem MG 42. Der Prototyp erwies sich aber als einen Flop denn das Fahrzeug war zu schmal und sehr hoch. Daher wurde der Prototyp nach der Truppenerprobung ins Museum gestellt, wo er heute noch zu bewundern ist. 1958 wurde die Firma SAURER durch Steyr-Daimler-Puch übernommen.

Der ursprüngliche Prototyp des Saurer Schützenpanzers
Nach gründlichen Konstruktionsänderungen und Umbauarbeiten wurde noch 1958 der 1. Panzer mit der Bezeichnung 4K3H produziert und der Truppenerprobung zugeführt. Der Schützenpanzer unterschied sich vom ursprünglichen Prototypen durch wesentliche Merkmale: Erstens war der neue Panzer nun 2,55 m breit und hatte nur noch eine Höhe von 1,65. Außerdem hatte man die Panzerung an gewissen Stellen auf 20 mm verstärkt. Des Weiteren wurde ein Fahrerraum geschaffen, der durch einen Fahrerlukendeckel geschützt war (während der Rest noch offen blieb).
Zum besseren Schutz wurde der Auspuff hinter die Panzerung verlegt. Bewaffnet war der Panzer mit einem 12,7 mm MG M2 von Browning, das auf dem Panzer mit einer drehbaren Lafette befestigt war. So verringerte sich der Schwenkbereich auf 120°, wenn der Schütze den Panzer nicht verlassen wollte.
Dieser Panzer wurde bis 1961 gebaut, danach wurden diese Fahrzeuge zum 4K4F umgebaut. Der 4K4F unterschied sich von seinem Vorgänger durch eine zweiteilige Fahrerlukenabdeckung, eine zweiteilige Kampfraumabdeckung (Klappen), eine Windschutzscheibe für den Fahrer, bessere Funkausstattung und eine Luke für den Einbau eines Turms bzw. einer Lafette.
Die Bewaffnung bestand aus einem MG 42, einem MG M2 oder einem 8,1 cm Granatwerfer, der aber nur bei gewissen Einheiten mitgeführt wurde, die als Granatwerferwagen bezeichnet wurden. Die Produktion dieser Version des Schützenpanzers A1 wurde 1963 eingestellt und durch die Ausführung 4K3FA-G2 abgelöst. Sie erhielt diese Bezeichnung aber erst 1968. Diese Version liegt sämtlichen Spezialversionen des österreichischen Bundesheeres zugrunde.
Aus diesem Panzerfahrzeug wurden Sanitätspanzer, Artilleriebeobachtungspanzer, Löschpanzer, Führungspanzer und Luftabwehrpanzer entwickelt, letztere wurde aber nicht eingeführt. Der 4K3FA-G2, der beim Österreichischen Bundesheer unter der Bezeichnung üsMGSPz (Schützenpanzer mit überschwerem MG) geführt wird, unterscheidet sich von seinem Vorgänger durch seine motorischen Leistungen und durch seine Waffenanordnung. Das beschränkt schwenkbare MG M2 wurde auf einen Drehkranz gesetzt und mit einer Panzerung vorne und auf der Seite versehen. Der MG Schütze ist im Gegensatz zur Vorgängerversion durch den Turm in seiner Bewegungsfreiheit eingeengt, braucht länger um die Waffe zu drehen und ist außerdem von oben und von hinten nicht geschützt.
Die seitliche Panzerung kann außerdem durch Handfeuerwaffen durchschlagen werden, was sich nicht gut verkaufen lässt. Der bereits in die Jahre gekommene Schützenpanzer wurde aber nicht aufgegeben und teilweise mit einer 20 mm MK in einem Ein-Mann-Turm ausgerüstet. Diese Version wurde 4K4FA-G1 getauft und ist noch beim Bundesheer als MK66SPz (Schützenpanzer/ Maschinenkanone 66 auf Basis des SPz A1) im Einsatz. Durch das zusätzliche Gewicht des Turms musste der Motor wiederum verstärkt werden. Einige der Türme wurden mit Nebelwerfer nachgerüstet.
Durch den unsymmetrisch angeordneten Turm verschlechterten sich allerdings die Fahreigenschaften im Gelände. 1974 wurden alle MG 42 durch das MG 74 (österreichisch-italienische Weiterentwicklung des MG 42) ersetzt.