Wie ich heute am Heldenplatz erfahren habe, werden die drei AABs zwar Haubitzen verlieren, dafür aber in Zusammenhang mit der Einführung der Beobachtungsversion des Iveco LMV ein nagelneues Feuerleitsystem mit Sensor-to-Shooter-Link erhalten. Die Erprobungen dafür laufen bereits. U.a. soll im Rechenstellenpanzer ein großes LCD-Display, das u.a. eine Karte des Gefechtsfeldes mit den diversen Einheiten und die Zieldaten der LMV anzeigt, eingerüstet werden.
TRUPPENDIENST, Folge 292, Ausgabe 4/2006 hat geschrieben:Die Zukunft des EAFLS liegt aber auch in der laufenden Modernisierung der Geräte, insbesondere des Beobachtergerätes COMPACT (Observer and Commander Device), dessen Hardware nun schon seit mehr als 18 Jahren unverändert ist.
TRUPPENDIENST, Folge 293, Ausgabe 5/2006 hat geschrieben:Im Falle der Artillerie, die mit der (Gefechts-)Aufklärung gemeinsam als Aufklärungsartilleriebataillon (AAB) organisiert wird, wäre daher die Unterstützung mit Informationssystemen (IS) folgendermaßen denkbar:
- Beibehaltung des EAFLS für die Artillerie und Ausrüstung der Aufklärung mit einem getrennten neuen IKT-System, zusätzlich mit integrierten Aufklärungssensoren.
- Systemerhaltung des EAFLS, die Integration von Komponenten und Schnittstellen im Hinblick auf eine weitere Internationalisierung sowie der stufenweise Aufbau bzw. der Umbau in ein Informationssystem für das AAB.
- Ablöse des EAFLS durch ein kombiniertes Aufklärungs- und Feuerleitsystem zur gemeinsamen Abdeckung der Aufgaben.





ESL AIT am 15. April 2001 hat geschrieben:EAFLS
Elektronisches Artillerie Feuerleitsystem.
Mit der Einführung von EAFLS wird ein wichtiger Schritt in Richtung Modernisierung und Kampfwertsteigerung der österreichischen Artillerie getan. Das herkömmliche manuelle Verfahren wird durch ein modernes automatisiertes ersetzt. Der Informationsfluss zwischen den EAFLS-Komponenten bei den Rechenstellen, Geschützen, Beobachtern und Kommandanten wird über digitale Datenübertragung, unter Abstützung auf im österreichischen Bundesheer eingeführte FM-Mittel, abgewickelt.
Die Anwendersoftware des EAFLS nimmt speziell auf die Anforderungen der österreichischen Artillerie (Vorschriften, Geschütztypen, Munition etc.) Rücksicht und wird in Österreich gemeinsam durch ESL und Heeres Daten Verarbeitungsamt (HDVA) auf Basis der ELBIT-Komponenten entwickelt.
Projektstand:
Die Softwareentwicklung und Dokumentation erfolgt nach einem speziellen US-Amerikanischen Entwicklungsstandard (DOD–STD–2167 A).
Die gesamte Softwareentwicklung und Systemintegration für das 1. Teilprojekt (Batterieebene) wurde im 2. Quartal 1997 mit einer umfangreichen Abnahme durch Artillerieschule (AS) und HDVA sowie einer Truppenerprobung in Allensteig mit ausgezeichneten Erfolg abgeschlossen.
Die Planungsaktivitäten für das 2. Teilprojekt (Battailonsebene) sind abgeschlossen. Die Entwicklung befindet zur Zeit im Analyse und Design Stadium.
Als Ausblick auf die Funktionalität des zukünftigen Gesamtsystems EAFLS sei eine weitere Kampfwertsteigerung und Verbesserung der Führungsfähigkeit durch Integration von Aufklärungssensoren, des Navigationssystems NAPOS, sowie durch Einbindung in den gesamten Führungs- und Aufklärungsverbund angeführt.
Das System
Der Aufbau der Hardwarekomponenten ist modular, d.h. es werden die selben Platinen (Modem, Schnittstellenkarten, Prozessor, Speicher, etc.) zum Großteil in allen EAFLS-Komponenten eingesetzt. Eine Modernisierung der Prozessoren ist daher durch Upgrade möglich.
EAFLS besteht aus folgenden Komponenten:
ATC
Der Artillery Tactical Computer bildet im System EAFLS das Herzstück sowohl als Kommunikationsknoten als auch als Rechnerzentrale. Mittels diesem Computer werden werden alle erforderlichen Daten gesammelt und verwaltet und sämtliche ballistische Berechnungen durchgeführt.
COMPACT
Der Compact ist als Beobachter und Kommandanten Gerät zur Ein- und Ausgabe der relevanten Daten gedacht. Die Abbildung zeigt das Compact mit einem Batterie-Pack, da das COMPACT auch in "abgesetzter" Form betrieben werden kann.
GCU
Das Gun Controll Unit ist in der Batteriekonfiguration als Ausgabe- und Rückmeldegerät für das Geschützpersonal eingesetzt.
Drucker
Der Anschluss erfolgt direkt am ATC. Es können hiermit Screenshots, Listen und Grafiken ausgedruckt werden. Die Druckfunktion wird hauptsächlich zur Dokumentation der Geschehnisse verwendet.
Fernmeldegeräte
Darunter fallen die EAFLS Fernmeldeanschlussgeräte die die Schnittstelle zu den heeresüblichen FM-Geräten darstellen. Als FM-Geräte sind Funkgeräte der Type PRC 77 bzw. Feldtelefone eingesetzt.
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Das Aufklärungs- und Artilleriebataillon (AAB) des Österreichischen Bundesheeres (SOGAFlash Nr. 21, August 2011)
Entstehungsgeschichte
Wie die meisten Armeen ist auch das ÖBH gezwungen, aufgrund sich ändernder Bedrohungsszenarien und budgetärer
Zwänge Strukturen und Ablauforganisationen fast permanent zu evaluieren und in recht kurzen Abständen anzupassen. Im
Zuge der Vorschläge des Managements ÖBH 2010 zeichnete sich 2005 eine Reduzierung der Verbände des ÖBH ab, von der natürlich auch die Aufklärungs- und Artillerietruppe betroffen war. Im Zuge dieser Entwicklung gelang es – wenngleich von manchen Entscheidungsträgern erst nachträglich so erkannt – zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen, nämlich den Erhalt der grundsätzlichen Fähigkeiten der beiden Waffengattungen einerseits und die Reduzierung der Anzahl der Bataillone andererseits. Insbesondere durch den damaligen Artilleriechef des ÖBH, Brigadier Karasek, wurden wegweisende Überlegungen zur Vereinigung dieser beiden Waffengattungen angestellt, welche in einem Konzeptentwurf an das BMLV weitergeleitet wurden und letztendlich zur Schaffung dieses neuen Verbandes führten.
Betrachtet man die Fähigkeitsprofile beider Waffengattungen, so waren schon bisher relativ viele Gemeinsamkeiten zu finden.
Bei diesen geforderten Fähigkeiten ist jedoch zu berücksichtigen, dass derzeit nicht alle erfüllt werden können (noch nicht vorhandene oder nicht zeitgemäße Ausstattung mit Aufklärungs- und Beobachtungsmitteln und Trägerfahrzeugen sowie Drohnen; Präzisionsmunition nicht eingeführt; mangelnde Fähigkeit zur Bekämpfung von harten und halbharten Zielen durch Verbot der Verwendung von Bomblets, Ruhen des Projektes ASCA …)
Struktur des AABAbgeleitet aus den bisher angesprochenen Überlegungen und Forderungen sieht die Grundstruktur des AAB wie folgt aus:
Ein Bataillonskommando, bei dem im Führungsgrundgebiet 2 und 3 sowohl die Komponenten Artillerie und Aufklärung entsprechend abgebildet sind und mit Verbindungselementen beider Komponenten zur Abstellung an den übergeordneten Verband.
Eine Stabskompanie, welche im Wesentlichen jener anderer Waffengattungen gleicht, zusätzlich aber über vier Beobachtungstrupps verfügt.
Zwei Aufklärungskompanien, die aus je drei Aufklärungszügen à drei Aufklärungsgruppen bestehen.
Zwei Panzerhaubitzbatterien M109A5Ö mit je zwei Zügen à 4 Geschützen (= 16 Geschütze) sowie je 5 Beobachtungstrupps.
In den Konzepten ist auch eine technische Aufklärungskompanie mit Bodenüberwachungsradarelementen, Artillerieaufklärungs- und Schießradarelementen und Drohnen vorgesehen, welche insbesondere aus budgetären Gründen in absehbarer Zeit aber nicht verwirklicht werden kann.Somit sollte das AAB nach Vollausstattung in der Lage sein, ohne zusätzliche Verstärkungen oder Unterstellungen folgende Kräfte und Mittel zum Einsatz zu bringen:
• Panzerhaubitzen M109A5Ö
• Aufklärungsspähtrupps
• Drohnen
• Bodenüberwachungsradartrupps
• Artillerieortungsradargruppen
• Artilleriebeobachtungstrupps
• Feuerunterstützungsorgane auf Ebene Großer Verband und Kampftruppenbataillon
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18. Jänner 2011Sicherheitsfragen in Fehring geklärtEinen klaren Schwerpunkt des Jahres 2010 bildete die Weiterqualifikation der Soldaten. Im Rahmen der Maßnahmen erfolgte unter anderem die Wiederinbetriebnahme des Waffensystems M 109. Keine leichte Aufgabe, wie Simbüger aufgrund des tragischen Unfalls in Allentsteig betonte. Schulungen des Kaderpersonals erfolgten außerdem u. a. am Bodenüberwachungsradar MSTAR.
