Die Aufklärungstruppe trägt im Rahmen der militärischen Aufklärung vor allem durch eigene bodengebundene und luftgestützte Lageaufklärung im Interessensbereich wesentlich zur Informationsgewinnung als Grundlage jeglicher Führungstätigkeit im Zusammenwirken verschiedenartiger, sich in ihrer Wirkung ergänzenden Aufklärungskräfte und -mittel auch anderer Teilstreitkräfte und Waffengattungen, dem Aufklärungsverbund, bei. Der Feldnachrichtendienst unterstützt als Element der militärischen taktischen Aufklärung den österreichischen Verband durch unmittelbare, persönliche Kontaktaufnahme mit relevanten Vertretern von Behörden, Konfliktparteien und Bevölkerung bzw. Befragung von Gefangenen, Verdächtigen und Zeugen mit der Zielsetzung, Stimmungsbild und Tendenzen krisenhafter Entwicklung sowie Fähigkeiten und Absichten bestimmter Zielgruppen als Beitrag zur Force Protection frühzeitig zu erkennen. Die Zusammenfassung von Aufklärung und Artillerie in Aufklärungs- und Artilleriebataillone hat die Schaffung eines Aufklärungs-/Wirkungsverbundes zur Unterstützung der Brigadeambition unter Nutzung damit erzielbarer Synergieeffekte zum Ziel. Diese muss durch die Verbesserung der Aufklärungskapazitäten durch technische Mittel sowie Erhöhung der geschützten Beweglichkeit unterstützt werden. Diese zunächst strukturelle Zusammenfassung der AAB wird in Hinkunft den Status einer neuen Truppengattung aufweisen und ist als ein wesentlicher Schritt im Zusammenhang mit der Schaffung eines ISTAR-Verbundes zu sehen.
Die Artillerietruppe (in Bezug auf die Zusammenfassung von Aufklärung und Artillerie siehe Kapitel Führungstruppe – Aufklärungstruppe) ist wesentlicher Träger der Feuerunterstützung mit Steilfeuer zum Schutz der eingesetzten Truppe bzw. der Erringung der Feuerüberlegenheit als Voraussetzung für den Erfolg im Gefecht. Mit ihren hohen Einsatzschussweiten kann sie Feuerschwergewichte rasch bilden und weiträumig verlagern. Die Artillerietruppe verfügt über eine hohe Einsatzflexibilität und soll mit ihrer Munitionsausstattung befähigt werden, praktisch alle Arten von Zielen wirksam und nachhaltig zu bekämpfen. Dies ermöglicht, neben der unmittelbaren Feuerunterstützung, in Verbindung mit der hohen Einsatzschussweite, wichtige Ziele nahezu uneingeschränkt unter allen tages- und jahreszeitlichen Bedingungen sowie Witterungsverhältnissen eigenständig aufzuklären und zu bekämpfen. Mit ihren Beobachtungs- und Aufklärungsmitteln ist sie wesentlicher Bestandteil des Aufklärungsverbundes, insbesondere bei Auslandseinsätzen. Die Artillerie soll zum selbstständigen Kampf gegen die gegnerische Artillerie befähigt werden und nimmt diese Aufgabe im Sinne einer Kampftruppe wahr.
Militärstrategisches Konzept 2015
Die Aufklärungstruppe trägt im ISTAR-Verbund wesentlich zur Informationsgewinnung und Informationsauswertung als Grundlage jeglicher Führungstätigkeit bei. Sie ist in allen Teilstreitkräften abzubilden.
Die Artillerietruppe ist eine Kampfunterstützungstruppe, die im ISTAR-Verbund zur Informationsgewinnung und Informationsauswertung beiträgt und vor allem mit Steilfeuer in einem Wirkungsverbund der streitkräftegemeinsamen Feuerunterstützung („Joint Fire Support“), auch unter Einsatz von Präzisionsmunition, die eingesetzten Truppen schützt bzw. Feuerüberlegenheit als Voraussetzung für den Erfolg im Gefecht erringt. Im ÖBH 2018 wird die Artillerietruppe Teil des Rekonstruktionskerns.
Militärstrategisches Konzept 2017
Die Aufklärungstruppe ist befähigt, Informationen über Gegner/Konfliktparteien und Umfeldbedingungen unter Nutzung bemannter und unbemannter boden- und luftgestützter Sensoren mit entsprechenden technischen bzw. sonstigen Mitteln zu gewinnen, zu dokumentieren, auszuwerten, zu verarbeiten, aufzubereiten und für die jeweiligen Führungsebenen bereitzustellen. Sie ist auch zur Zielerfassung und Zielzuweisung ( „Joint Fire Support“) sowie zur Wirkungsaufklärung befähigt. Sie ist hierzu im Aufklärungsverbund („ISTAR-Verbund“) organisiert und wird durch die jeweilige Führungsebene koordiniert zum Einsatz gebracht.
Die Artillerietruppe ist befähigt, mit Steilfeuer in einem Wirkungsverbund der streitkräftegemeinsamen Feuerunterstützung („Joint Fire Support“), auch unter Einsatz von Präzisionsmunition zur Minimierung von Kollateralschäden, die eingesetzten Truppen zu schützen bzw. Feuerüberlegenheit als Voraussetzung für den Erfolg im Gefecht zu erringen und im Aufklärungsverbund („ISTAR-Verbund“) zur Informationsgewinnung und Informationsauswertung beizutragen.