TRACKER UAV im Grenzeinsatz © Bundesheer

TRACKER UAV IM GRENZEINSATZ

by Doppeladler

TRACKER UAV im Grenzeinsatz © BundesheerTRACKER UAV im Grenzeinsatz © Bundesheer

Derzeit werden die neuen Drohnensysteme TRACKER des Bundesheeres im Zuge des sicherheitspolizeilichen Assistenzeinsatzes zur Überwachung der grünen Grenzen einer Einsatzerprobung unterzogen.

Seit 11. Juli 2016 patrouillieren insgesamt sechs Stück der kleinen Drohnen von Airbus Defence & Space (früher EADS) im Bezirk Neusiedl am See (Bgld). Sie sollen zwischen den überwachten Grenzübergängen illegale Grenzübertritte über die grüne Grenze von Ungarn nach Österreich aufdecken.

Im Raum Nickelsdorf-Zurndorf und im Bereich Andau-Tadten befinden sich die für die Erprobung zugeteilten Lufträume. Für andere Luftfahrzeuge sind diese „Boxen“ weitgehend Flugverbotszonen, um Kollisionen und Unfälle zu vermeiden. Damit alles glatt geht, steht das Military Control Center im ständigen Kontakt mit Austro Control und der Zentrale der Christophorus-Notarzthubschrauber. Patrouilliert wird in 100 bis 600 Metern Höhe, d.h. deutlich unterhalb der Dienstgipfelhöhe des TRACKER Systems von 6.850 m. Zur ungarischen Grenze wird ein 500 m Sicherheitsabstand eingehalten. Über Ortschaften wird nicht geflogen – auch aufgrund des Datenschutzes.

Die Drohnen sind mit stabilisierten Tages- und Nachtsichtkameras (System ELOP) ausgestattet und daher sind Einsätze grundsätzlich rund um die Uhr möglich. Bei starken Regenfällen und Windgeschwindigkeiten von 54 km/h oder mehr bleiben die Fluggeräte am Boden. Die TRACKER hat mit der Basis-Antennenanlage eine Reichweite von etwa 10 km und erreicht eine Geschwindigkeit von 90 km/h. Die maximale Einsatzdauer dieser Aufklärungsdrohnen für den Nächstbereich beträgt bis zu 90 Minuten.

Bis 21. Juli 2016 läuft die aktuelle Erprobung. Im Anschluss läuft die Evaluierung. Vom Grenzeinsatz der Drohnen erwartet man sich Aufschlüsse über den Betrieb des Systems, seine Leistungsfähigkeit und die Kommunikation mit den Teams am Boden im Echtbetrieb.

IMPRESSIONEN VOM GRENZEINSATZ

TRACKER mit der militärischen Kennung 1U-TR © BundesheerTRACKER mit Steuereinheit. Die Drohne fliegt nach vordefiniertem Flugplan, jedoch sind händische Eingriffe jederzeit möglich © BundesheerKlar zum Start. Zu sehen ist die Steuereinheit und die Sende-/Empfänger-Antenne. Die Bilder der Drohne werden in Echtzeit übertragen © BundesheerDer Start: E-Motoren auf volle Leistung und ein gefühlvoller Schubs © Bundesheer

Derzeit sind allein im Burgenland 419 Soldaten sind für den Grenzschutz – bzw. formal korrekt den „Sicherheitspolizeilichen Assistenzeinsatz Migration/hsF (hilfs- und schutzbedürftige Fremde)“ abgestellt. Laut Militärkommando Burgenland werden hier täglich 100 und 200 illegal aufhältige Personen festgenommen. In den letzten Tagen waren es deutlich weniger, am 13. Juli etwa gab es nur 11 Aufgriffe burgenlandweit. Daher hatten die Drohnen in den ersten 5 Tagen der Einsatzerprobung auch keine Erfolge vorzuweisen. Weder Bundesheer noch Polizei rechnen damit, dass die Aufgriffszahlen dauerhaft auf diesem niedrigen Niveau bleiben.

Weiterführende Links:

Ähnliche Beiträge