Neue Kulissen für die Leistungs- und Geräteschau des Österreichischen Bundesheeres © Doppeladler.com
Auf unser Heer kommt’s an. Mit Sicherheit. Unter diesem Motto stand am 26. Oktober 2016 die Leistungs- und Geräteschau des Österreichischen Bundesheeres.
Heuer war vieles anders: Aufgrund von Bauarbeiten war der Heldenplatz nur eingeschränkt nutzbar (wir berichteten). Das Heer präsentierte sich daher zusätzlich rund um das Burgtheater, in der Schottengasse, Am Hof und auf der Freyung. Die Teinfaltstraße war dem Thema Sport gewidmet.
Neu war auch das Fehlen eines Oberbefehlshabers. Da es erstmals am Nationalfeiertag keinen Bundespräsidenten gab wurde an Bundeskanzler Kern gemeldet. Die Ansprache des Präsidenten hielt Nationalratspräsidentin Bures in Vertretung.
Rufen wir uns in Erinnerung, was sich seit dem Nationalfeiertag 2015 so alles getan hat, dann möchte man meinen, es würde sich ein völlig neues Bundesheer präsentieren. Doch auch wenn die Erleichterung nach der Trendwende beim Heeresbudget überall deutlich zu spüren war – sichtbar werden die versprochenen Änderungen erst später.
Auf diese Premieren möchten wir besonders hinweisen:
GMF HUSAR
Das geschützte Mehrzweckfahrzeug Husar (Iveco LMV) wurde in mehreren Varianten gezeigt. Eine Premiere war der Prototyp des GMF Husar mit der Beobachungs- und Aufklärungsausrüstung (BAA). Die elektro-optischen Sensoren stammen von Elbit und bestehen aus einem Wärmebildgerät, einer TV Kamera, einem Laser-Entfernungsmesser, einem Laser-Zielbeleuchter und einem Laser-Zielmarkierer. Hinter der Waffenstation befindet sich ein Multi Threat Detection System (MTDS) – ebenfalls von Elbit. Es handelt sich hierbei um einen Radar- und Laserwarner, der auch die Richtung, aus der die Bedrohung kommt, ungefähr feststellen kann. Das Fahrzeug wird derzeit von der Projektgruppe erprobt. Hierbei hat sich bereits gezeigt, dass am Platz hinter dem Kommandanten eine weitere Konsole für die BAA eingerichtet werden sollte, damit man die Workload aufteilen kann. Ist die Entwicklung abgeschlossen, werden insgesamt 22 GMF Husar mit der BAA ausgestattet.
Eindrucksvoll ist auch der Prototyp des GMF Husar PSYOPS mit einem fernsteuerbaren Lautsprechersystem am Dach, dass 146 dB leistet. Damit kann man einer Menschenmenge gut zureden (wie im Assistenzeinsatz an der Grenze bewiesen) – oder aber man sendet ein sprichwörtlich ohrenbetäubendes Geräusch weit jenseits der Schmerzgrenze aus. Gekoppelt ist das System an einen leistungsstarken Scheinwerfer, dessen Lichtstrahl sich bündeln lässt. So kann man entweder einen großen Bereich beleuchten oder man markiert (und blendet) einzelne Personen.
ENDLICH HÄGGLUNDS
Wie berichtet, führt das Bundesheer 32 geschützte Universalgeländefahrzeuge vom Typ BvS10 Mk IIB Viking von BAE Systems Hägglunds ein. Da die Bestellung eben erst erfolgt ist, war natürlich keines der Fahrzeuge ausgestellt. Stattdessen konnte aber ein aus der gleichen Baureihe stammender Bv410 der schwedischen Streitkräfte vorgestellt werden, denn das Fahrzeug befindet sich zum „Kennenlernen“ gerade in Österreich. Die Österreich-Version wird sich hinsichtlich einer Waffenstation (siehe Pandur und Husar), diversen Ausrütungskomponenten (insbes. Funk) sowie der Gestaltung des Innenraums vom schwedischen Modell unterscheiden.
Ebenfalls Premiere feierten die neuen Polaris Sportsman Touring XP 1000 Quads des Bundesheeres – bei der Mobilität der Gebirgstruppe geht derzeit einiges weiter.
WEITERE IMPRESSIONEN
Alle Fotos © DOPPELADLER.COM
Unsere Reportagen aus vergangenen Jahren:
- Unsere Reportage vom Nationalfeiertag 2015
- Unsere Reportage vom Nationalfeiertag 2014
- Unsere Reportage vom Nationalfeiertag 2013
- Unsere Reportage vom Nationalfeiertag 2012
- Unsere Reportage vom Nationalfeiertag 2011
Unsere Reportagen aus den Jahren 2004 bis 2010 finden Sie in unserem Archiv:
- Das war der Nationalfeiertag 2010
- Das war der Nationalfeiertag 2009
- Das war der Nationalfeiertag 2008
- Das war der Nationalfeiertag 2005 – 50 Jahre Bundesheer
- Das war der Nationalfeiertag 2004