Logistik-Konvoi des Bundesheeres während der Evaluierungsübung EVALEX im März 2012 © Bundesheer

EU-BATTLEGROUP 2012-2 BEREIT

by Doppeladler

Mit 1. Juli 2012 hat die zweite EU Battlegroup mit österreichischer Beteiligung – EUBG 2012-2 – ihren Bereitschaftsdienst begonnen.

In der EUBG 2011-1 dienten während der ersten sechs Monate des Jahres 2011 unter der Leitnation Niederlande etwa 160 Soldatinnen und Soldaten des Bundesheeres. Wien stellte damals eine gepanzerte Infanteriekompanie auf Radpanzer Pandur A1 6×6.

In der EUBG 2012-2 übernimmt Österreich nun die wichtige Aufgabe einer „Logistic Lead Nation„. Das Bundesheer koordiniert damit die gesamte Logistik und ist im Einsatzfall für die Versorgung der Krisenreaktionstruppe verantwortlich. Den Kern des Kontingentes bildet ein Logistikbataillon, im internationalen Sprachgebrauch auch als Combat Service Support Battalion (CSSBn) bezeichnet.
Innerhalb der Eingreiftruppe stellt Wien daher einen großen Teil des Kommandos. Sowohl der stellvertretende Operations-Commander als auch der stellvertretende Force-Commander im Einsatzraum kommen aus Österreich. Das Bundesheer stellt eine Stabseinheit und eine Transporteinheit; das deutsche Sanitätsbataillon wird mit gehärteten und ungehärteten Notarztfahrzeugen sowie einem mobilen Notfallchirurgieelement aus Österreich ergänzt. Zusätzlich ist das Bundesheer für die Zivil-Militärischen Zusammenarbeit verantwortlich und stellt dafür ein CIMIC-Element. Für die Aufstellung dieses 350 Mann starken AUTCON EUBG 2012-2 war das zur 3. Panzergrenadierbrigade gehörende Panzerstabsbataillon 3 verantwortlich.

Die Leitnation der EUBG 2012-2 ist Deutschland, das mit etwa 1.600 Soldaten auch mehr als die Hälfte der insgesamt etwa 2.900 Mann starken Eingreiftruppe stellt. Die Bundeswehr stellt den Großteil des Infanteriebataillons, welches typischerweise den Kern einer Battlegroup bildet, sowie Hubschrauber, Logistikelemente, den Großteil des Sanitätsbataillons und ein mobiles Feldspital. Tschechien stellt eine Infanteriekompanie, ABC-Abwehrkräfte, Pionierkräfte und Fliegerabwehrkräfte – in Summe ca. 350 Soldaten. Kroatien beteiligt sich mit einer Infanteriekompanie, und einem Feldlagerpionierzug – etwa 240 Soldaten. Irland stellt eine 150 Mann starke ISTAR / Aufklärungskompanie (Intelligence, Surveillance, Target Acquisition, and Reconnaissance) . Das Nicht-EU-Mitglied Mazedonien beteiligt sich mit einer Infanteriekompanie für Sicherungsaufgaben.

Eine EU Battlegroup ist eine Krisenreaktionskraft der EU. Sie ist innerhalb von fünf Tagen abmarschbereit und kann 6.000 km Rund um Brüssel zum Einsatz gebracht werden. Die Entscheidung für einen Einsatz bedarf eines einstimmigen Beschlusses des Rates der EU. Bisher kam es noch zu keinem Einsatzbefehl für eine Battlegroup. Bis 31.12.2012 dauert nun die 6-Monatige „Stand-by- Phase“ der EUBG 2012-2 an. Bis dahin müssen Personal und Gerät in Bereitschaft gehalten werden. Diese Verpflichtung bindet daher auch ohne Einsatzbefehl umfangreiche Ressourcen der 3. Panzergrenadierbrigade.

Mit der Teilnahme an den EU Battlegroups leistet Wien einen deutlich sichtbaren Beitrag zu den europäischen Krisenreaktionskräften und nimmt damit aktiv an der Gemeinsamen Sicherheits- und Verteidigungspolitik der Europäischen Union teil.

IMPRESSIONEN

Das Hauptquartier der EU-Battlegroup 2012-2 kann in schnell verlegbaren Zelten untergebracht werden © BundesheerBeladung eines MAN 38.440 8x8 ÖBH durch einen Manitou MLT 627 Turbo Compact Teleskoplader © Doppeladler.comLogistik-Konvoi des Bundesheeres während der Evaluierungsübung EVALEX im März 2012 © BundesheerDer moderne gehärtete Hakenlast-LKW MAN 38.440 8x8 ÖBH der Transportkompanie des CSSBn. Beachte die Überkopf-Waffenanlage mit 7,62 mm MG-74 © Doppeladler.comIm Zuge der Vorbereitung wurden alle erdenklichen Situationen durchgespielt. Hier geht eine Sprengfalle (IED) hoch, um einen Munitionstransport zu stoppen © Doppeladler.comDrash-Zelte am Gelände der Raab-Kaserne der 3. Panzergrenadierbrigade © Doppeladler.com

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