In Zusammenarbeit mit dem
HEERESGESCHICHTLICHEN MUSEUM - WIEN und der
LEHRSAMMLUNG DER PANZERTRUPPENSCHULE ZWÖLFAXING |
November 1943. Nach schweren Bombardierungen der Alkett-Werke,
die das in der Panzerabwehr so erfolgreiche Sturmgeschütz III produzierten,
wurden Auswege gesucht. Daher wurde auch erwogen, eine Sturmgeschütz-Fertigung
in Prag bei der Böhmisch-Mährischen-Maschinenfarbrik BMM aufzuziehen.
Nachdem festgestellt wurde, dass ein 24-Tonnen-Sturmgeschütz dort
nicht gefertigt werden kann, kam der Vorschlag ein neues 13-Tonnen-Sturmgeschütz
zu entwickeln: mit niederer Silhouette, hoher Geschwindigkeit und schwacher
Panzerung.
Bereits am 17. Dezember 1943 wurden die Entwicklungszeichnungen
für das 13t-Sturmgeschütz vorgelegt, das aus Komponenten des
PzKW 38(t), der bereits in hoher Zahl in allen möglichen Varianten
in der deutschen Wehrmacht diente, und dem neu entwickelten Aufklärungspanzer
PzKW 38(t) neue Art. gleicher Herkunft, gebaut werden sollte. Auch die
erfolgreiche 7,5 cm PAK 39 (L/48) sollte verwendet werden.
Aus "gutem Hause"
Das Urmodell des tschechischen Panzers 38(t) hat sich in den ersten Kriegsjahren
sehr bewährt und war Rückgrat mehrer deutschen Panzerdivisionen.
Das "Unterteil" hat auch zu einigen brauchbaren Lösungen
mit wechselnden Aufbauten und Armierungen geführt. |
Bereits am 18. Jänner 1944 fiel die Entscheidung, 1.000
leichte Panzerjäger 38(t) in Auftrag zu geben. Am 28. Jänner
wurde der Bau als "wichtigste Aufgabe der Kriegsindustrie für
das Jahr 1944" bezeichnet.
Die Fertigung begann im April 1944 bei BMM in Prag, Ab Juli 44
nahm auch das Skoda-Werk Königgrätz die Produktion auf. Zulieferer
waren die Skodawerke in Pilsen, Linke-Hofmann-Busch in Breslau und Poldihütte
in Komotau.
Die bisher nur in Kleinserie produzierenden Fabriken wurden auf Höchstleistungen
hochgefahren. Im Zeitraum April 1944 bis April 1945 wurden mehr als 2.000
Jagdpanzer 38 ausgeliefert! Und das, obwohl BMM und Skoda von Luftangriffen
nicht verschont blieb. Die monatliche Höchstproduktionszahl waren
434 abgenommene Stück im Jänner 1945.
Sie merken schon die Klammer? Sowohl BMM als auch Skoda waren Waffenfabriken
der österreichisch-ungarischen Monarchie, die sich in der Zeit bis Ende
des 1. Weltkrieges die Technologie aneignen konnten, die notwendig war,
um solche Leistungen zu vollbringen. |
Die Bezeichnung "Hetzer" kam übrigens von der Truppe.
Mit der Serie wurden laufend Änderungen eingebracht, so dass es die
verschiedensten Ausführungen und Mischformen des Hetzers gibt.
Grundsätzlich unterscheidet man frühe, mittlere und späte
Produktionen.
Die Hauptunterschiede äußerlich sind die Ausführung der
Fahrerspiegel, die Anordnung und Art des Auspuffsystems und der Klappen,
die Ausführung der Räder und verschiedene Kanonenblenden. Oft
wurden Monat für Monat Änderungen vorgenommen - die in die laufende
Produktion einflossen. |
Die letzte Produktionsserie
wurde nach Kriegsende aus den teilweise noch vorhandenen Bestandteilen
für die tschechoslowakische Armee und 150 Stück für die Schweiz (1945
bis 1947) weiter gebaut. Der Schweizer G13 wurde mit einer 75mm Kanone
(7,5 cm Pak 40) mit Mündungsbremse ausgestattet und hatte einige Änderungen
gegenüber der letzten Serie der Deutschen Wehrmacht, die teilweise auch
erst später in der Schweiz dazugebaut wurden.
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Der Original-Schweizer G13, wie er uns "in die Hände
fiel". |
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Man hat ihn schon öfter gesehen. Den Hetzer des HGM. Ausgestellt
vor dem HEERESGESCHICHTLICHEN MUSEUM - WIEN, vorgeführt im Rahmen
der "Tage der offenen Tür" und als Teil der Lehrsammlung
in der Panzertruppenschule (PzTS) in Zwölfaxing.
Dieser Hetzer wurde vom Direktor des HGM, Mag. Dr. Christian Ortner, an
die PzTS übergeben
- damit eine sachgemäße Restaurierung durchgeführt werden
kann,
- damit dieser Panzerjäger im Rahmen der Lehrsammlung der PzTS
gezeigt und vorgeführt werden kann. |
Gemeinsam mit dem Eigentümer HGM wurde beschlossen, "unseren
Hetzer", der aus der Schweizer G13-Produktionsserie aus dem Jahr
1945 stammt und die frühe Fertigungsnummer 10 trägt, zur letzten
Ausführung des Hetzers - wie sie bei Kriegsende im Werk Königgrätz
ausgeliefert wurde - zurückzubauen.
Dazu sind - nach ausführlichen Studien von Plänen und Fotos
- neben den umfangreichen Restaurierungs- und Konservierungsarbeiten -
auch einige Rückbauten und Änderungen sowie "Original-Ersatzteile"
notwendig.
Angehörige der Panzertruppenschule führen in den Werkstätten
die fachgerechte Planung und Renovierung des wertvollen Stückes durch.
In Ihrer Freizeit!
Erste Etappe: Roll-Out im neuen Glanz anlässlich des "Tages
der offenen Tür" in der PzTS am 22. September 2007!
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Der "Original Schweizer" bei einem früheren
"Tag der offenen Tür" in der PzTS. |
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Das ist unser Vorbild: Die letzte im Krieg produzierte
Serie, wie sie von den Amerikanern bei Einnahme des Skoda-Werks in Königgrätz
Mai 1945 vorgefunden wurde. |
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Zum Ein- bzw. Nachbau brauchen wir noch 2 Originalkomponenten, die
wir dringend suchen. Ein leihweise zur Verfügung gestelltes Original erlaubt
uns auch einen Nachbau. |
Antennenfuß 1 aus Gummi für das
FuG 5 steht ganz oben auf der Wunschliste - wie 1939/41 in Verwendung.
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Lafette und Schutzschild für das ferngesteuerte
MG. Derzeit haben wir uns mit einer runden Panzerplatte als Verschluss
beholfen - wie es in den Anfängen der Serie auch war. Auch mit guten Fotos
oder einer Einbau- oder Gebrauchsanweisung für einen Nachbau wäre uns
geholfen. Das MG ist für uns kein Problem. |
Nachdem der Jagdpanzer im 2. Halbjahr 2006 und Frühjahr 2007 ordnungsgemäß
zerlegt und die Teile Stück für Stück renoviert wurden,
wird er im Sommer 2007 wieder zusammengebaut.
Wir beobachten den Zusammenbau Schritt für Schritt und werden über
viele Details berichten.
Dabei werden wir auch die Besonderheiten dieser späten Bauserie ausführlich
beschreiben und somit brauchbare Vorlagen für Modellbauer bieten.
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Wanne und Fahrgestell
Federn, Schwingarme, Vorgelege
Lauf-, Antriebs- und Steuerräder
die Kette und ihre Elemente
Aufziehen der Kette |
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Bugdetails - alle Aufbauten, alle Einbauten
Panzerplatten, Verschweißung, Verarbeitung
Fahrersicht
Panzerkanone, Blende, Munition
Tarnscheinwerfer
Montagen, Werkzeuge |
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Heck - inkl. Details auf hinterem Aufbau
Klappen
Auspuff, Flammenvernichter
Funkantenne
Kühlerklappe, Kaltstartgerät
Montage, Werkzeuge, Reserveketten |
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Details Panzeraufbau und -decke:
mit Anbauten und Ausrüstungsgegenständen
Deckklappen, Zielfernrohr, Scherenfernrohr
ferngesteuertes MG mit Lafette
Montagen, Werkzeuge, Haken für Tarnmaterial
Reserveketten, Seitenschürzen |
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Innenausstattung und Motorraum
Kommandantenposition, Fahrerposition
Funkgeräte, Funker- und Ladeschützenposition
Panzerkanone innen inkl. Munitionsracks Motorraum, Lüftung, Tanks
Zugänge und Klappen |
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Färbung & Endfertigung
originalgetreue Färbung in Theorie und Praxis
Bildserie des fertiggestellten Fahrzeuges |
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Hetzer im Modell
Modell-Bausätze in verschiedenen Maßstäben
Unser Hetzer im Modell - Nachbau 1/35
Literaturverzeichnis
Linkverzeichnis für weitere Informationen im Internet |
Samstag, 22. September 2007 - Uhrzeit und Detailinformationen folgen
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Auch nach der offiziellen Vorstellung wird es sicher immer wieder Gründe
geben, über UNSEREN HETZER zu berichten. |
Wir besuchen Originale in der ganzen Welt. Kennen Sie welche? Bitte
helfen Sie mit!
Bildmaterial entweder elektronisch oder im Original an uns.
Originalfotos werden digitalisiert und selbstverständlich unversehrt
zurückerstattet.
Wir sind auch dankbar für Links und andere Hinweise. |
Beitrag wird fortgesetzt .... |